Der Exekutivausschuss hat die nachstehenden Anträge auf Mitgliedschaft sorgfältig geprüft und unterbreitet sie dem Zentralausschuss zur Beschlussfassung.

I. Mitgliedskirchen

1. Evangelische Baptistenkirche von Angola

(Igreja Evangélica Baptista em Angola)

Die britische Missionsgesellschaft der Baptisten nahm 1878 ihre Arbeit in Angola auf. In den Jahren 1961 - 1974, die als Jahre des Exils bekannt sind, flüchteten die meisten Baptisten nach Kongo. 1977 fand zwei Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung Angolas die erste Generalversammlung statt, und die Evangelische Baptistenkirche wurde autonom. In ihrem Glaubensbekenntnis heißt es: "Wir glauben, dass die Heilige Schrift uns lehrt, dass es einen lebendigen und wahren Gott gibt, einen unendlichen und weisen Geist, der der höchste Schöpfer und Richter im Himmel und auf Erden ist, äußerst heilig und würdig aller Lobpreisung, allen Vertrauens und aller Liebe, und dass er aus drei Personen in Einheit und Vielfalt besteht, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, die einander gleich sind in höchster göttlicher Vollkommenheit, mit unterschiedlichen Aufgaben bei der Erfüllung des großen Werkes der Erlösung." Die Kirche verwaltet die Sakramente der Taufe (Gläubigentaufe durch Untertauchen) und des Abendmahls. Sie ist nach der baptistischen Tradition verfasst. Ihr höchstes Leitungsorgan ist die Generalversammlung. Laut Statistik von 2001 umfasst die Kirche 300 Ortsgemeinden in 8 der 18 Provinzen des Landes, insgesamt 90 000 getaufte Gläubige und mehr als 200 000 Mitglieder, die Sonntagsschulen besuchen. Sie beschäftigt 77 Geistliche (darunter 5 Frauen) und rund 150 weitere vollamtliche Mitarbeitende. Sie unterhält ein eigenes theologisches Seminar in Luanda sowie 4 Kliniken, mehrere Grundschulen, 4 landwirtschaftliche Projekte, ein Zentrum für Strassenkinder und 2 Berufsschulen.

Die erste Anfrage bezüglich einer Mitgliedschaft wurde 2001 unterbreitet, doch erste Gespräche fanden anlässlich eines Besuchs von ÖRK-Stabsmitgliedern in Angola bereits 1995 statt. Damals war die Mehrheit der Kirchenglieder noch anti-ökumenisch eingestellt. Am 22. November 2001 beschloss der Exekutivausschuss der Kirche, die Mitgliedschaft zu beantragen, und erklärte seine Zustimmung zur Basis des ÖRK. Die Kirche ist Mitglied des Rates der christlichen Kirchen in Angola und des Baptistischen Weltbundes.

Im Oktober 2003 trafen der damalige Generalsekretär des ÖRK, Pfr. Dr. Konrad Raiser, und Pfr. Dr. André Karamaga anlässlich eines offiziellen Besuchs in Angola mit der Kirchenleitung zusammen. In ihrem Bericht gaben sie der Hoffnung Ausdruck, der Mitgliedschaftsantrag der Evangelischen Baptistenkirche von Angola könne vom Zentralausschuss im Februar 2005 angenommen werden (Bericht erhältlich).

Vorgeschlagene Beschlussfassung: Der Exekutivausschuss empfiehlt dem Zentralausschuss, die Evangelische Baptistenkirche von Angola als Mitgliedskirche in die Gemeinschaft des Ökumenischen Rates der Kirchen aufzunehmen.

2. Afrikanische Kirche (Nigeria)

Die Afrikanische Kirche ist eine unabhängige afrikanische Kirche und wurde 1901 gegründet. In ihrem Auftrag heißt es: "Die Afrikanische Kirche betrachtet die Heilige Schrift als Maßstab ihres Glaubens. Sie betrachtet auch das Alte und das Neue Testament als kanonisch und als hinreichend für die Erlösung. Sie glaubt an die Vaterschaft Gottes und an die Heilige Dreieinigkeit." Die Kirche verwaltet die Sakramente der Taufe und des Heiligen Abendmahls. Ihre Lehre und Liturgie ähneln denen der anglikanischen Tradition. Die Kirche hat ein geistliches Oberhaupt, den Primas, der auch den Klerus leitet, und einen Präses, der die Laienschaft leitet. Jede wichtige Entscheidung wird gemeinsam von Klerus und Laienschaft getroffen. Das höchste Leitungsgremium ist die Generalkonferenz. Die Kirche hat mehr als 100 000 praktizierende Mitglieder in 715 Gemeinden, die sich in 29 Diözesen in ganz Nigeria befinden und von 552 Geistlichen betreut werden. Seit 1983 werden die Geistlichen im Theologischen Kolleg der Afrikanischen Kirche ausgebildet, das seit 1992 der Universität Ibadan angeschlossen ist. Die Kirche unterhält drei Schulen und zwei Krankenhäuser sowie mehrere Sozialzentren und Entwicklungsprojekte.

Die erste Anfrage bezüglich einer Mitgliedschaft wurde anlässlich der Vollversammlung in Harare informell vorgetragen. Im Mai 1999 beschloss die Generalversammlung, die Mitgliedschaft zu beantragen, und erklärte ihre Zustimmung zur Basis des ÖRK. Die Kirche will ÖRK-Mitglied werden, weil sie an der Gemeinschaft im Rat teilhaben und sie nutzen will, um ihre personellen, theologischen und Bildungsressourcen zu entwickeln; weil sie des Weiteren - ausgehend z.B. von ihren Erfahrungen in Mission und Evangelisation - einen Beitrag zur ökumenischen Bewegung leisten und schliesslich als Bindeglied zwischen den grossen Kirchen und den unabhängigen afrikanischen Kirchen wirken will. Die Kirche ist Mitglied des Christenrats von Nigeria, der Christlichen Vereinigung von Nigeria und der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz.

Die Afrikanische Kirche erhielt im September 2001 den Besuch einer ÖRK-Delegation, der Bischof E. Renz, ÖRK-Präsident, Bischof Suriel von der Koptischen Orthodoxen Kirche, Frau Idah Njobvu von der Reformierten Kirche in Sambia und Mitglied des Zentralausschusses, sowie Kwame Labi vom ÖRK-Stab angehörten. Die Delegation erstattete einen positiven Bericht und die Mitglieder sprachen sich für einen Antrag auf Mitgliedschaft aus (Bericht erhältlich). Der Christenrat von Nigeria hat ebenfalls seiner Unterstützung Ausdruck gegeben.

Vorgeschlagene Beschlussfassung: Der Exekutivausschuss empfiehlt dem Zentralausschuss, die Afrikanische Kirche (Nigeria) als Mitgliedskirche in die Gemeinschaft des Ökumenischen Rates der Kirchen aufzunehmen.

3. Methodistische Kirche in Indonesien

Die Methodistische Kirche in Indonesien ist aus der im Norden Sumatras 1904 begonnenen Missionsarbeit der Methodistischen Kirche in Amerika hervorgegangen. Die Kirche wurde 1964 autonom. Sie breitete sich von Nordsumatra auf andere Teile der Insel und des Landes (insbesondere Java) aus. Sie ist nach der methodistischen Tradition verfasst. Ihr höchstes Leitungsorgan ist die Generalkonferenz. Die Kirche hat zurzeit 119 000 Mitglieder in 469 Gemeinden in 12 Distrikten; es finden jährlich zwei Konferenzen statt. Die Kirche verfügt über 232 ordinierte Geistliche. Die theologische Ausbildung wird in zwei Seminaren angeboten. Die Kirche ordiniert Frauen (sie stellen die Hälfte der Studierenden in den Seminaren). Die Arbeitsschwerpunkte der Kirche liegen in den Bereichen Mission und Evangelisation, Bildung (48 Grundschulen, 40 Mittel- und 22 Oberschulen, eine Universität und eine Akademie), kirchlicher Dienst für den städtischen und ländlichen Bereich, Jugend und Frauen. Bildung spielt eine zentrale Rolle im Leben und in der Geschichte der Methodistischen Kirche in Indonesien und ist nach wie vor der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit in der Gesellschaft. Fast jede Ortsgemeinde hat ihre Schule. Im Distrikt von Medan gibt es mehr Schulkinder (24 000) als Kirchenglieder (17 000).

Die erste Anfrage bezüglich einer ÖRK-Mitgliedschaft wurde 1991 vorgetragen. Als Gründungsmitglied des Rates (später: Gemeinschaft) der Kirchen in Indonesien hatte die Kirche bis dahin angenommen, sie sei bereits Mitglied des ÖRK. Aus unbekannten Gründen gab es zunächst keine weiteren Schritte. Ein weiterer Antrag wurde im März 2002 unterbreitet, und der Rat der Bischöfe erklärte seine Zustimmung zur Basis des ÖRK. Die Mitgliedschaft wird vor allem deshalb beantragt, weil die Kirche an der ökumenischen Bewegung nicht nur Indonesiens und Asiens, sondern der ganzen Welt teilhaben möchte. Die Methodistische Kirche in Indonesien ist Mitglied der Asiatischen Christlichen Konferenz und des Methodistischen Weltrates.

Eine ÖRK-Delegation besuchte die Kirche im Juni 2003. Der Delegation gehörten folgende Personen an: Frieda Mangunsong von der Protestantisch-Christlichen Batak-Kirche und Mitglied des Zentralausschusses, Pfr. Richard Daulay, stellvertretender Generalsekretär der Gemeinschaft der Kirchen in Indonesien, und Hubert van Beek vom ÖRK-Stab. In ihrem Bericht bringen sie die Überzeugung zum Ausdruck, dass die Methodistische Kirche in Indonesien zur ökumenischen Familie gehört und dass sie aktiv mitwirken will; sie sprechen sich einstimmig für ihre Aufnahme als ÖRK-Mitgliedskirche aus (Bericht erhältlich).

Vorgeschlagene Beschlussfassung: Der Exekutivausschuss empfiehlt dem Zentralausschuss, die Methodistische Kirche in Indonesien als Mitgliedskirche in die Gemeinschaft des Ökumenischen Rates der Kirchen aufzunehmen.

4. Baptistenbund von Haiti

(Convention Baptiste de Haiti)

Der Baptistenbund von Haiti ist ein Gruppe baptistischer Gemeinden unterschiedlicher missionarischer Herkunft, darunter die Amerikanische Baptistenkirche und der Baptistenbund der Südstaaten. Der Bund wurde 1964 autonom. Seinem Glaubensbekenntnis zufolge betrachtet er die Heilige Schrift als die einzige Autorität in Glaubensfragen; er glaubt an die Heilige Dreieinigkeit, die persönliche Auferbauung der Glaubenden durch den Heiligen Geist, die Läuterung von allen Sünden durch das Blut Christi, die Auferstehung und bevorstehende Wiederkunft Jesu Christi und die Auferstehung der Toten. Die Mitgliedskirchen des Bundes verwalten die Sakramente der Taufe (Gläubigentaufe durch Untertauchen) und des Abendmahls. Der Bund ist nach der baptistischen Tradition verfasst. Sein höchstes Leitungsorgan ist die Generalversammlung, in der alle Gemeinden vertreten sind. Die Gesamtzahl der getauften Mitglieder beträgt 80 000, die 101 Gemeinden des Bundes werden von 107 Pastoren betreut. Vor fünf Jahren wurde die erste Frau ordiniert. Der Bund unterhält eine Universität mit einer theologischen Fakultät, ein Konferenzzentrum, ein Krankenhaus mit einer Augenklinik, zwei Sekundarschulen und ein Jugendzentrum.

Der Antrag auf Mitgliedschaft, in dem auch die Zustimmung zur ÖRK-Basis erklärt wurde, ging im Mai 2000 ein und war ein unmittelbares Ergebnis des Haiti-Besuchs des Generalsekretärs zu Anfang dieses Monats. Der Bund will vor allem deshalb ÖRK-Mitglied werden, weil er sich anderen Kirchen gegenüber öffnen, Einheit im Kontext von Vielfalt und gegenseitiger Achtung erfahren und Teil einer Gemeinschaft werden will, die einen Austausch im Geist der Toleranz möglich macht. Haiti ist von Fundamentalisten evangelisiert worden. Der Bund hat Teil an diesem konservativen Erbe. Im Rahmen seiner Bildungsarbeit bemüht er sich gezielt darum, bei seinen Mitgliedern und Pastoren Offenheit zu fördern. Der Baptistenbund von Haiti ist Mitglied des Evangelischen Kirchenbundes von Haiti, des Rates der Evangelischen Kirchen von Haiti und der Karibischen Baptistengemeinschaft. Er hat die Mitgliedschaft in der Karibischen Konferenz der Kirchen beantragt.

Im November 2003 stattete eine ÖRK-Delegation dem Baptistenbund von Haiti einen Besuch ab. Der Delegation gehörten folgende Personen an: Pfr. Jeffrey McKenzie von der Baptistenunion von Jamaika und Zentralausschussmitglied, Pfr. Bienné Lamerique, stellvertretender Vorsitzender des Evangelischen Kirchenbundes von Haiti, und Hubert van Beek vom ÖRK-Stab. Die Delegation sprach sich mit Wärme für die Aufnahme des Bundes als ÖRK-Mitgliedskirche aus (Bericht erhältlich). Sie schlug außerdem vor, dass der Baptistenbund von Haiti und die Baptistenunion von Jamaika als zwei Kirchen der gleichen Konfession brüderliche Beziehungen entwickeln.

Vorgeschlagene Beschlussfassung: Der Exekutivausschuss empfiehlt dem Zentralausschuss, den Baptistenbund von Haiti als Mitgliedskirche in die Gemeinschaft des Ökumenischen Rates der Kirchen aufzunehmen.

5. Protestantisch-Evangelische Kirche von Guinea

(Eglise protestante évangélique de Guinée, EPEG)

Diese Kirche ist aus der Arbeit des Christlichen Missionsbündnisses hervorgegangen, einer evangelikalen Missionsgesellschaft, die der Heiligkeitstradition des amerikanischen Methodismus zuzurechnen ist. Die Missionare kamen aus dem benachbarten Sierra Leone und gründeten die EPEG im Jahre 1918. Die Kirche wurde 1962 autonom. Der Kirchenleitung gehören heute ausschliesslich Guineer an und die Kirche ist auch finanziell unabhängig. Von ihren 65 000 Mitgliedern sind 38 000 getauft. Die Kirche praktiziert die Bekenntnistaufe (Mindestalter 12 Jahre). Sie bekennt den dreieinigen Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist, als einzigen Erlöser, und glaubt an die Autorität der Bibel. Das Heilige Abendmahl wird am ersten Sonntag eines jeden Monats gefeiert. Mit ihrer Betonung der Sündhaftigkeit des Menschen und der Notwendigkeit einer persönlichen Erlösung in Christus gehört die Kirche zur evangelikalen Tradition. Doch die Kirchenleitung ist sich bewusst, dass die Kirche ein umfassenderes Verständnis des Evangeliums entwickeln muss, um in der guineischen Gesellschaft, die noch immer unter den Auswirkungen der langjährigen Isolation unter Sekou Touré leidet, Zeugnis abzulegen.

Das höchste Leitungsorgan der EPEG ist die Generalversammlung. Die Kirche hat 560 Gemeinden, die von 310 Pastoren betreut werden, und ein eigenes Bibelinstitut für die theologische Ausbildung. Bislang sind keine Frauen ordiniert worden, doch die Kirche lehnt die Frauenordination nicht ab. Im sozialen Bereich unterhält die Kirche 20 Kindergärten, 15 Grund- und 11 Sekundarschulen, 4 Kliniken und mehrere ländliche Entwicklungsprojekte. Die Kirche ist ausserdem in der Flüchtlingsarbeit im Grenzgebiet zu Sierra Leone aktiv gewesen und befasst sich seit kurzem mit HIV/Aids. Sie unterhält gute Beziehungen zu anderen Kirchen in Guinea. Zusammen mit der römisch-katholischen Kirche und der kleinen Anglikanischen Kirche gründete die EPEG den Christenrat von Guinea. Sie ist ferner Mitglied der Vereinigung evangelischer Kirchen und Missionen in Guinea sowie des Interreligiösen Rates, einem wichtigen Gremium in einem Land mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit (von 7,5 Millionen Einwohnern sind 85 % Muslime, 5,6 % Katholiken und 1,5 % Protestanten).

Der erste Kontakt mit dem ÖRK wurde 2003 anlässlich eines Besuchs von Zentralausschussmitglied Jeannette Aneyé aus Elfenbeinküste aufgenommen. Die Anregung zu einem Antrag auf Mitgliedschaft kam vom derzeitigen Moderator der Kirche, Pfr. Elie Feindouno, und wurde von der Generalversammlung, welche auch die Zustimmung zur Basis erklärte, im Februar 2004 gebilligt. Die Kirche will vor allem Mitglied werden, um von anderen Kirchen zu lernen und um die kirchlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf die vielen neuen Aufgaben vorzubereiten, die sich der Kirche stellen, darunter insbesondere kirchlicher Dienst in Städten und Arbeit mit Kindern.

Die EPEG wurde im März 2004 von Jeannette Aneyé und Hubert van Beek besucht, die zu Gesprächen mit Mitgliedern des Exekutivausschusses und anderen Ausschüssen sowie mit dem Stab zusammentrafen. Die Frage des Mitgliedbeitrags sowie die neuen Kriterien für die Mitgliedschaft wurden mit der Kirchenleitung erörtert. Die EPEG ist noch nicht Mitglied des AACC, und zwar aus dem einfachen Grund, weil sie nichts von dessen Existenz wusste. Die Delegation informierte sie darüber, und in der Folge beschloss die Kirchenleitung, im Hinblick auf einen Mitgliedschaftsantrag Kontakt zum AACC aufzunehmen. Die Delegation sprach sich mit Wärme für die Aufnahme der EPEG als ÖRK-Mitgliedskirche aus.

Vorgeschlagene Beschlussfassung: Der Exekutivausschuss empfiehlt dem Zentralausschuss, die Protestantisch-Evangelische Kirche von Guinea als Mitgliedskirche in die Gemeinschaft des Ökumenischen Rates der Kirchen aufzunehmen.

6. Protestantische Kirche in den Niederlanden

Am 1. Mai 2004 haben sich drei Mitgliedskirchen des ÖRK in den Niederlanden - die Niederländische Reformierte Kirche, die Reformierte Kirche in den Niederlanden und die Evangelisch-Lutherische Kirche im Königreich der Niederlande - vereinigt und damit die Protestantische Kirche in den Niederlanden gegründet. Diese Kirche hat sich nunmehr als Nachfolgerin der drei ehemaligen Mitgliedskirchen um die Mitgliedschaft beworben.

Vorgeschlagene Beschlussfassung: Der Exekutivausschuss empfiehlt dem Zentralausschuss, die Protestantische Kirche in den Niederlanden als angeschlossene Mitgliedskirche in die Gemeinschaft des ökumenischen Rates der Kirchen aufzunehmen.

7. Brüder-Unität der britischen Provinz und EFBU

Die Europäisch-Festländische Brüder-Unität und die Brüder-Unität in Grob britannien und Irland, die beide dem ökumenischen Rat der Kirchen angehören, haben die gemeinsame Mitgliedschaft als Brüder-Unität der britischen Provinz und EFBU beantragt.

Vorgeschlagene Beschlussfassung Der Exekutivausschuss empfiehlt dem Zentralausschuss, die Brüder-Unität der britischen Provinz und EFBU als Mitgliedskirche in die Gemeinschaft des ökumenischen Rates der Kirchen aufzunehmen.

II. Angeschlossene Mitgliedskirchen

1. Bund der Evangelisch-reformierten Kirchen in Burkina Faso

Association des Eglises évangéliques réforméees du Burkina Faso)

Der Bund ist ein Zusammenschluss von Gemeinden vor allem im Norden von Burkina Faso und in der Hauptstadt Ouagadougou, die aus der missionarischen Arbeit von Pfr. Kinda Lazare, einem Pfarrer, der sich 1977 von den Versammlungen Gottes (Pfingstkirche) getrennt hat, hervorgegangen ist. Der Bund wurde 1986 offiziell gegründet. Pfarrer Kinda hatte am Theologischen Institut von Porto Novo (Bénin) studiert, wo er die reformiert-presbyterianische Tradition kennenlernte. Er und seine Mitarbeiter/-innen haben in entlegenen ländlichen Gebieten missionarisch gearbeitet, und die meisten Kirchenmitglieder sind in der ersten Generation Christen. Die Gemeinden entstanden unter den ärmsten Bevölkerungsgruppen in der Sahel-Zone, wo die Menschen unter äub erst harten und schwierigen Bedingungen von der jährlichen Hirseernte leben. Der Bund bemüht sich, die Bauern durch den Bau von Brunnen, durch die Anlage von Wasserpumpen, die Einrichtung von Getreidebanken, den Bau von Schulen und Krankenhäusern, eines kleinen Waisenhauses etc. zu unterstützen. Pfr. Kinda konnte Kontakte zu verschiedenen ökumenischen Hilfswerken knüpfen, die diesen Projekten Unterstützung zukommen lassen.

Der AERCB erkennt die uneingeschränkte Autorität des Wortes Gottes an, die in Jesus Christus Mensch geworden, vom Heiligen Geist in den kanonischen Schriften des Alten und Neuen Testaments offenbart und in dem Apostolischen Glaubensbekenntnis, in den ökumenischen Bekenntnissen und in den Glaubensbekenntnissen der Reformation bezeugt wird.

Zu dem Bund gehören zur Zeit neun Gemeinden und drei Evangelisationszentren, die auch zu Gemeinden werden sollen. Jede Gemeinde hat einen Pfarrer und einen Gemeindekirchenrat. Künftig sollen sich die Ortsgemeinden in Konsistorien und Regionalsynoden organisieren. Die Generalsynode, der Delegierte aus den Regionen angehören, fungiert als Generalversammlung des Bundes. Am 8. Februar 2000 hat die Generalversammlung beschlossen, die Mitgliedschaft im ÖRK zu beantragen und erklärte, dass sie der Basis zustimme. Der Bund ist bereits Mitglied der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz und des Reformierten Weltbundes. Der einzigen zwischenkirchlichen Organisation in Burkina Faso, dem Bund Evangelischer Kirchen und Missionen, gehört er nicht an.

Das Mitglied des Zentralausschusses, Jeanette Aneyé, und Hubert van Beek haben dem Bund im Februar 2004 einen Besuch abgestattet und hatten Gelegenheit, intensiven Kontakt zu einigen Gemeinden aufzunehmen. Der Bund ist im wahrsten Sinne eine Kirche der Armen. Seine Stärke liegt darin, dass er das Evangelium in Wort und Tat unter den Armen bezeugt. Als gewisse Schwäche kann darin gesehen werden, dass seine Leitung offenbar fast vollständig von einer besonders befähigten Person, nämlich Pfr. Kinda, dem Gründer und Präsidenten, abhängig ist. Es besteht eine gewisse Unsicherheit über die Gesamtzahl der Mitglieder des Bundes. Offiziell wurden in dem Antrag 38 887 Mitglieder angegeben. Diese Zahl wurde auch dem RWB gemeldet. Während des Besuchs wurden mehrere andere, niedrigere Zahlen genannt. Die Delegation stellte ferner fest, dass das Verhältnis des Bundes zum Bund Evangelischer Kirchen und Missionen in Burkina Faso schwierig sei. Andererseits ist der Bund die einzige kirchliche Gruppierung im Land, die Anschluss an die ökumenische Bewegung in Afrika und weltweit sucht. Aus diesen Erwägungen und der Tatsache, dass der ÖRK in Burkina Faso keine Mitgliedskirchen hat, empfiehlt die Delegation, den Bund als angeschlossene Mitgliedskirche in den ÖRK aufzunehmen. Die Frage des Mitgliedsbeitrags und die neuen Kriterien für die Mitgliedschaft sind mit Pfr. Kinda erörtert worden.

Vorgeschlagene Beschlussfassung: Der Exekutivausschuss empfiehlt dem Zentralausschuss, den Bund der Evangelisch-Reformierten Kirchen in Burkina Faso als angeschlossene Mitgliedskirche in die Gemeinschaft des ökumenischen Rates der Kirchen aufzunehmen.

2. Presbyterian Church of Colombia

(Iglesia Presbiteriana De Colombia)

Die Presbyterianische Kirche von Kolumbien (IPC), eine Spanisch sprachige Kirche mit derzeit 12-15.000 getauften Mitgliedern, wurde im Jahre 1856 von Missionaren aus den USA gegründet. Ihre Mutterkirche ist die Presbyterianische Kirche (USA) in Louisville, Kentucky, USA, mit der die IPC enge und lebendige Beziehungen unterhält.

Einer der wichtigsten Bereiche ihres Zeugnisses und Engagements ist die Bildungsarbeit. Seit 1889 betreibt die Kirche das "Colegio Americano" (Amerikanisches College), und seit jüngster Zeit beteiligt sie sich am Aufbau der "Corporación Universitaria Reformada" (Reformierte Universitätsgesellschaft) in Barranquilla. Sie wirkt auch aktiv in einigen amerikanischen und Gemeindeschulen in anderen Teilen Kolumbiens mit.

Die Kirche bemüht sich aktiv um Gerechtigkeit und Frieden in Kolumbien und um die Befähigung von Frauen und Jugendlichen. Falls sie in den ÖRK aufgenommen wird, wird sie die erste Mitgliedskirche des Rates in Kolumbien sein. Sie ist ökologie-bewusst und unterstützt interreligiöse Kontakte. In der Kirche und in der Gemeinschaft haben Frauen eine führende Rolle. In der Kirche werden Frauen ordiniert.

Seit 1994 ist die Presbyterianische Kirche von Kolumbien Mitglied des CLAI, (des Lateinamerikanischen Kirchenrates) und gehört ferner dem "Red Ecuménica de Colombia" (dem ökumenischen Netzwerk von Kolumbien), einer ökumenischen Organisation an, die vom ÖRK, vom CLAI, vom Kirchlichen Weltdienst, von der Lutherischen Welthilfe, von Kerken in Aktie und von der Christian Aid Hilfe gefördert wird.

Seit 2001 unterhält die Kirche enge Beziehungen zur CCIA des ÖRK.

Bischof Aldo Etchegoyen, der Mitglied des Zentralausschusses ist, und Dr. Elias Abramides, Mitglied der JPC-Kommission, haben der Kirche im Januar 2005 einen Besuch abgestattet und einen ausführlichen Bericht vorgelegt, der in spanischer Sprache erhältlich ist. Sie empfehlen nachdrücklich die Aufnahme der Kirche als angeschlossene Mitgliedskirche in die Gemeinschaft des ÖRK.

Vorgeschlagene Beschlussfassung: Der Exekutivausschuss empfiehlt dem Zentralausschuss, die Presbyterianische Kirche von Kolumbien als angeschlossene Mitgliedskirche in die Gemeinschaft des ökumenischen Rates der Kirchen aufzunehmen.

3. Methodistische Kirche von Puerto Rico

(Iglesia Metodista de Puerto Rico)

Die Methodistische Kirche von Puerto Rico (IMPR) mit derzeit ca. 12-15.000 getauften Mitgliedern wurde im Jahre 1900 von Missionaren aus den USA gegründet. Ihre Mutterkirche ist die Vereinigte Methodistische Kirche der USA, New York, USA, mit der die IMPR enge und lebendige Beziehungen unterhält. Sie ist Mitgliedskirche des CLAI (des Lateinamerikanischen Kirchenrates) und der Karibischen Kirchenkonferenz (CCC). Ferner ist sie Mitglied des Theologischen Seminars Puerto Rico.

Im Jahre 1972 wurde der IMPR ein gewisses Mab an Autonomie gewährt, 1992 wurde sie zu einer autonomen Kirche. Sie engagiert sich für Bildungsprojekte, Tagesbetreuung, Grund- und Sekundarschulen und für die Verteidigung der Menschenrechte.

Falls sie in den Rat aufgenommen wird, wird sie die erste Mitgliedskirche des ÖRK in Puerto Rico sein. Sie ist eine Spanisch sprachige Kirche mit Umweltbewusstsein und pflegt interreligiöse Kontakte. In der kirchlichen Hierarchie (Frauenordination) und in der Gemeinschaft haben Frauen leitende Positionen inne. Sie ist sehr gut organisiert, hat eigenständige Strukturen, betreibt Seelsorge, Kinder-, Jugend-, und Seniorenarbeit für Laien und Geistliche. Sehr gute Arbeit wird in den Bereichen Mission und Diakonie geleistet, und es gibt im Leben der Kirche eine sehr hohe Beteiligung von Laien.

Bischof Aldo Etchegoyen, ein Mitglied des Zentralausschusses, und Dr. Elias Abramides, Mitglied der JPC-Kommission, haben der Kirche im Januar 2005 einen Besuch abgestattet und einen ausführlichen Bericht vorgelegt, der in spanischer Sprache erhältlich ist. Sie empfehlen nachdrücklich, die Kirche als angeschlossene Mitgliedskirche aufzunehmen und schlieb en ihren Bericht mit der Bemerkung, dass diese kleine Kirche grob e Offenheit zeige und durch den Beitritt zur Gemeinschaft der Mitgliedskirchen des ÖRK ihren ökumenischen Horizont und ihr ökumenisches Engagement zu erweitern möchte.

Vorgeschlagene Beschlussfassung: Der Exekutivausschuss empfiehlt dem Zentralausschuss, die Methodistische Kirche von Puerto Rico als angeschlossene Mitgliedskirche in die Gemeinschaft des ökumenischen Rates der Kirchen aufzunehmen.

III. Unerledigte Anträge

Sechs Kirchen haben ihre Unterlagen vollständig eingereicht und warten nun noch auf Besuche und die anschlieb ende Unterbreitung von Empfehlungen an den Exekutivausschuss.

Diese Besuche werden geplant, damit diese Kirchen, die bereits ihre Unterlagen vervollständigt haben, besucht und ihr Antrag dann dem Exekutivausschuss nach der Vollversammlung vorgelegt werden kann.

Vorgeschlagene Beschlussfassung: Der Exekutivausschuss empfiehlt dem Zentralausschuss, die Kirchen, deren Unterlagen vollständig sind, einzuladen, delegierte Vertreter/-innen zur Vollversammlung zu entsenden.