Einleitung

Die Würde und das Leben des Menschen sind nicht nur heilig, sondern die Achtung des menschlichen Lebens und der Menschenwürde ist eine Grundvoraussetzung für unsere Menschlichkeit. Für Palästinenserinnen und Palästinenser spiegelt das Wort „Würde“ viele Aspekte unseres Lebens wider: unsere Lebensweise, unseren Stolz und unser Engagement bei der Arbeit und unseren Ruf der Integrität und Aufrichtigkeit bei allen, die uns kennen. Wenn Palästinenserinnen und Palästinenser jedoch gezwungen werden, Checkpoints oder Grenzen zu überqueren und mit Respektlosigkeit und sogar Gewalt behandelt werden, werden wir buchstäblich entmenschlicht. Die Besatzung bedroht unser heiliges Menschenrecht auf ein Leben in Würde.

 

Bibelstelle

1. Mose 1,2627

26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.       

27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde,   

    zum Bilde Gottes schuf er ihn;

    und schuf sie als Mann und Frau.

 

Reflexion

Die Schöpfungsgeschichte zeugt von Gottes Liebe zu allen Lebewesen, vor allem aber von Gottes Liebe und Absicht für die Menschen. Das Land, das Wasser, die Tiere und Pflanzen wurden für den Menschen geschaffen. Doch gleichzeitig wurde den Menschen die heilige Verantwortung gegeben, als Handelnde Gottes für die Schöpfung zu sorgen. Im 1. Buch Mose folgt auf diese Verse über Gottes Absichten und Hoffnungen für die Menschheit die Geschichte von Adam und Eva: der Beginn der menschlichen Sünde und Rebellion gegen Gott. Durch die Sünde verlieren das menschliche Leben und die Würde ihre Heiligkeit. Im Laufe der Jahrhunderte sind die Menschen immer wieder achtlos mit der Schöpfung umgegangen, für die wir geschaffen wurden, um uns um sie zu kümmern. Tötungen, Sklaverei und zahllose andere Verstöße gegen den Willen Gottes ziehen sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte. Aber weil Gott nicht nur der Erschaffer der Schöpfung ist, sondern auch der Erlöser und Erhalter der Schöpfung, bleibt Gott gegenwärtig - in der Vergangenheit und in der Zukunft - und erklärt, dass die Würde und das Leben des Menschen auch gegen den Verlust von Leben und Würde kämpfen werden.

Heutzutage suchen Palästinenserinnen und Palästinenser nach ihrer Würde und arbeiten hart für ein sicheres und respektvolles Leben ihrer Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen und Älteren. Aufgrund der Besatzung kommt es zu vielen Konflikten, die diesen Bemühungen entgegenwirken. Familien werden aufgrund der durch Ausweisung und Einwanderung, durch Verhaftungen oder durch die Trennmauer entstandenen Diaspora getrennt. Jeden Tag werden palästinensische Menschen verletzt und ihrer Rechter und Möglichkeiten beraubt. Leider gibt es auch in vielen anderen Regionen der Welt dieses Leid. Das Leid der Menschen überall auf der Welt betrübt das Herz Gottes.

Wie können Menschen inmitten von Ungerechtigkeit ihre verlorene Würde wiedererlangen und sicher leben? Die Lösung besteht darin, dass alle Menschen sich selbst und ihre Nächsten als Bild Gottes anerkennen, die zum Bilde Gottes geschaffen wurden und Würde und Leben verdienen. Nur dann wird die Menschheit so heilig werden, wie sie sein soll.  

 

Fragen:

1. Was bedeutet es für Sie und für andere, zum Bilde Gottes erschaffen zu sein?

2. Was bedeutet das Wort Würde in Ihrem Kontext?

 

Gebet

Himmlischer Vater, wie großartig sind Deine Taten auf Erden und Deine wunderbaren Segnungen für uns. Während wir, o Herr, durch die Schwierigkeiten und Herausforderungen dieses Lebens gehen, mögen wir weiterhin glauben, dass Du bei uns bist, dass Du uns begleitest und uns liebst. Mögen wir bedenken, dass das menschliche Leben und die Würde des Menschen die Grundlage und das Wesen dieser Welt sind. O Herr, beschütze uns immer und hilf uns, diesen großen Segen in unserem Leben zu bewahren. Im Namen Jesu Christi, Amen.