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Rudelmar Bueno de Faria, ÖRK-Vertreter bei den Vereinten Nationen, während der Konsultation in Sigtuna. © ÖRK/Magnus Aronson

Rudelmar Bueno de Faria, ÖRK-Vertreter bei den Vereinten Nationen, während der Konsultation in Sigtuna. © ÖRK/Magnus Aronson

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Um zusammen mit Kirchen, ökumenischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen einen nachhaltigen und gerechten Frieden zu schaffen hat der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) während einer Konferenz vom 1. bis 5. Dezember in Sigtuna, Schweden, ein ökumenisches Netzwerk für die Advocacy-Arbeit für Frieden (Ecumenical Peace Advocacy Network, EPAN) ins Leben gerufen. Das EPAN will das in einem Aufruf der ÖRK-Vollversammlung von Busan 2013 formulierte Thema „Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens“ in konkrete Maßnahmen übersetzen.

Gastgeber der vom ÖRK organisierten Konsultation und des Workshops zum Thema Friedenskonsolidierung und Advocacy für Gerechten Frieden waren die Kirche von Schweden, die Unionskirche in Schweden und der Christenrat von Schweden. Über 80 ökumenische Advocacy-Experten, Kirchenleitende sowie Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft und von Partnerorganisationen der Vereinten Nationen aus 37 Ländern nahmen teil.

„Die Konsultation wollte Programmsynergien schaffen, Methoden der Zusammenarbeit entwickeln und den Austausch über bewährte Praktiken und Erfahrungen in der Friedenskonsolidierung, der Konfliktprävention und der Advocacy für Frieden fördern“, erklärte Rudelmar Bueno de Faria, ÖRK-Vertreter bei den Vereinten Nationen in New York.

In dem Workshop ging es schwerpunktmäßig um einen Rahmen für die Advocacy-Arbeit für Frieden sowie um praktische Strategien und Werkzeuge zur Unterstützung der international koordinierten Advocacy für eine friedliche Welt. Eine solche Strategie würde von ökumenischen Organisationen wie dem ÖRK und seinen Mitgliedskirchen, den Mitgliedern des ACT-Bündnisses, nationalen Kirchenräten und anderen zivilgesellschaftlichen Partnern umgesetzt werden müssen.

Bueno de Faria führt aus: „Die Konsultation und der Workshop waren für den ÖRK Teil des umfassenderen Pilgerwegs der Gerechtigkeit und des Friedens und waren Grundlage für einen zielgerichteten Prozess, der die ökumenische Bewegung ausstatten soll, in der Advocacy für gerechten Frieden eine noch wichtigere und wirkungsvollere Rolle zu spielen.“

„Um das während der Konsultation und des Workshops Geleistete weiterzuführen, werden wir 2015 zwei weitere Veranstaltungen in Afrika und im Nahen Osten organisieren, und dort Advocacy-Strategien und -Pläne formulieren, mit Hilfe derer wir gerechten Frieden stiften und Versöhnung und Konfliktprävention fördern können“, sagte er weiter.

Das neue ökumenische Netzwerk sei eine großartige Chance für die Kirchen, sich gemeinsam aktiv zu engagieren und sich auf globaler Ebene mit dem Thema Frieden und damit im Zusammenhang stehenden Fragen zu beschäftigen. Kirchen und ökumenischen Organisationen obliege die Verantwortung, sich selbst und ihre Mitglieder für konkrete Fragen des Weltfriedens zu mobilisieren und Einfluss auf Prozesse zu nehmen, die dauerhaften und gerechten Frieden herbeiführen, so Bueno de Faria.

Er hob hervor, dass an den Veranstaltungen eine Reihe leidenschaftlich engagierter Menschen teilgenommen haben, sie Frieden schaffen wollen. Sie hätten sich über ihre Erfahrungen ausgetauscht und gemeinsam überlegt, welches die beste Möglichkeit und Vorgehensweise ist, Frieden zu fördern. Dabei seien auch wichtige Aspekte wie geschlechtsspezifische Gewalt, das Engagement von jungen Menschen und Frauen in der Friedensarbeit und die interreligiöse Zusammenarbeit für Frieden nicht außer Acht gelassen worden.

„Wir brauchen einander wenn wir weltweite Veränderungen herbeiführen wollen. Wir brauchen Netzwerke, die sich in erster Linie mit Fragen des Weltfriedens beschäftigen und effektive Advocacy leisten können, um Frieden unter den Völkern zu schaffen“, erklärte Geronimo Desumala III, Advocacy-Referent im ÖRK-Büro bei den Vereinten Nationen in New York.

Und Bueno de Faria fasste abschließend zusammen: „Das Engagement der ökumenischen Bewegung in der Friedenskonsolidierung und der Advocacy für Frieden ist eine unbedingt Voraussetzung, wenn wir Frieden mit Gerechtigkeit fördern und sichern wollen. Den Rahmen für unser Engagement und unsere Advocacy für einen gerechten Frieden bildet das Verständnis des ÖRK des Pilgerwegs der Gerechtigkeit und des Friedens.“

Christians are called to be peacemakers and to build just peace (ÖRK-Nachricht in englischer Sprache vom 2. Dezember 2014)

Weitere Informationen über das ÖRK/UN-Verbindungsbüro in New York

ÖRK-Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens