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Foto: Peter Williams/ÖRK

Foto: Peter Williams/ÖRK

Um der Sache des Friedens willen fordern die Kirchenleitenden in Jerusalem die Aufrechterhaltung des historischen Status quo und den Zugang zur Al-Aqsa-Moschee und ihrem Innenhof sowie zu anderen heiligen Stätten in der Stadt.

In einem offenen Brief haben die Patriarchen und Leitenden der Ortskirchen in Jerusalem ihre Bedenken gegenüber einer Änderung des historischen Status quo der Heiligen Stätten infolge der jüngsten Gewaltausbrüche und Zwischenfälle im Umfeld der Moschee geäußert. „Jede Bedrohung des ständigen und vollständigen Zugangs könnte sofortige ernsthafte und unvorhersehbare Konsequenzen haben, die sich vor dem Hintergrund des derzeitigen angespannten religiösen Klimas niemand wünschen kann", heißt es in dem Schreiben.

Die Kirchenleitenden forderten weiterhin einen ungehinderten Zugang besonders für die Tausenden von Gläubigen, die sich dort jeden Freitag zum Gebet versammeln. Nachdem in der vergangenen Woche drei Palästinenser und zwei israelische Polizeibeamte in der Nähe der Moschee in einem Feuergefecht ums Leben gekommen waren, hat die israelische Polizei die Freitaggebete untersagt und die Moschee auf dem Tempelberg geschlossen. Es ist das erste Mal seit Jahrzehnten, dass der Zugang verwehrt wurde.

Der amtierende Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pater Ioan Sauca, der ebenfalls stellvertretender Generalsekretär des ÖRK und Direktor des Ökumenischen Instituts in Bossey ist, forderte die ÖRK-Gemeinschaft und ihre Partner nachdrücklich auf, gemeinsam für eine gerechte und friedliche Lösung in Jerusalem zu beten.

„Die Beibehaltung des historischen Status quo und die Unterstützung gleicher Rechte für Menschen christlichen, muslimischen und jüdischen Glaubens an diesen heiligen Stätten ist unverzichtbar für den Erhalt des Friedens und die Deeskalation von Gewalt", sagte Sauca. „Dass Tausenden von Menschen, die von weit her zum Gebet anreisen, der Zugang zu den heiligen Stätten verwehrt wird, ist nicht nur eine Verstoß gegen die Rechte dieser Personen, sondern auch eine Maßnahme mit schädlichen Konsequenzen für diesen ohnehin fragilen Frieden."

Sauca forderte eine gerechte und friedliche Lösung der Situation noch vor Freitag Mittag, wenn sich erneut Tausende von Menschen auf den Weg machen, um in der Al-Aqsa-Moschee zu beten. „Wir erklären uns solidarisch mit den muslimischen, jüdischen und christlichen Glaubensgemeinschaften und beten, dass Gerechtigkeit und Frieden herrschen mögen - nicht nur in dieser Woche, sondern auch in den nächsten Wochen und Monaten.“

Kirchen und Naher Osten: Solidarität und Zeugnis für den Frieden

Erklärung Jerusalemer Kirchenleitender vom 19. Juli 2017

Weitere Informationen: "Seek #JusticeAndPeace in the Holy Land"