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Dinesh Suna, Koordinator des Ökumenischen Wassernetzwerkes, auf einer Pressekonferenz des FAMA. Foto: Paulino Menezes/ÖRK

Dinesh Suna, Koordinator des Ökumenischen Wassernetzwerkes, auf einer Pressekonferenz des FAMA. Foto: Paulino Menezes/ÖRK

Während des 8. Weltwasserforums (WWF) in Brasilia (Brasilien) nimmt das Ökumenische Wassernetzwerk des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK-ÖWN) an verschiedenen Aktivitäten teil, um die Aneignung von Gewässern in der ganzen Welt durch Konzerne kritisch zu hinterfragen.

Das vom Weltwasserrat organisierte WWF ist die größte globale Veranstaltung zum Thema Wasser und findet alle drei Jahre statt. Das diesjährige Weltwasserforum begann am 19. März.

Traditionell wird das WWF von Konzernen, Regierungsvertretern und Forschern dominiert, die für Handelsabkommen zu Wasser zwischen Ländern und Unternehmen verantwortlich sind. Zivilgesellschaftliche Organisationen spielen trotz eines neu geschaffenen Bürgerforums nur eine sehr kleine Rolle.

Mit Teilnahmegebühren von 140 US-Dollar pro Tag ist es unwahrscheinlich, dass viele zivilgesellschaftliche Organisationen oder Basisbewegungen umfassend am Forum teilnehmen können.

Unter der Leitung des Nationalen Kirchenrates Brasiliens (CONIC) kommen ökumenische und interreligiöse Gruppen stattdessen auf dem Alternativen Weltwasserforum (FAMA) zusammen, um ihre Stimme für die spirituelle Dimension des Wasser zu erheben und Wasser als Allgemeingut zu bekräftigen, das nicht privatisiert werden kann, sondern allen Lebewesen zur Verfügung stehen muss.

Auf dem FAMA wurde ein ökumenisches und interreligiöses Zelt errichtet, wo viele Aktivitäten stattfinden, um nationale und internationale Wassernetzwerke zu stärken und Advocacy-Maßnahmen für Wasser in Brasilien und der ganzen Welt zu fördern.

Im Hinblick auf die Bedeutung der Anwesenheit interreligiöser Gruppen in Brasilia diese Woche sagte CONIC-Generalsekretärin Romi Márcia Bencke: „Wir wissen, was auf dem Spiel steht: Die Privatsierung von Wasser, wodurch schutzlose Bevölkerungsgruppen riskieren, ihren Zugang zu dieser lebenswichtigen Ressource zu verlieren. Wir wissen, dass Wasser in Zukunft die Ursache von Konflikten sein wird – und es mancherorts schon ist“, sagte sie.

„Als Kirchen und religiöse Organisationen liegt es an uns, Wasser als Menschenrecht zu verteidigen, das allen Lebewesen zugänglich sein muss“, fügte sie hinzu.

Bencke wies auch darauf hin, dass Lateinamerika über 12 % der Frischwasserreserven und die wichtigsten Grundwasserleiter der Welt verfüge.

Dinesh Suna, Koordinator des ÖRK-ÖWN, nimmt zusammen mit den Mitgliedern der internationalen Referenzgruppe des ÖWN sowohl am WWF als auch am FAMA teil. Sie leiten auf beiden Veranstaltungen zahlreiche Workshops und Seminare.

„Wir müssen auf dem offiziellen Weltwasserforum präsent sein und dort eine prophetische Stimme für Wassergerechtigkeit erheben – inmitten derer, die unser Wasser zulasten der armen Bevölkerung verscherbeln“, sagte Suna in einer Pressekonferenz des FAMA.

„Die Glaubensgemeinschaften werden auch weiterhin den armen und marginalisierten Menschen beistehen, die keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser haben. Glaubensgemeinschaften werden ihre Solidarität im Kampf um Wassergerechtigkeit noch ausweiten“, schloss er.

Weltwasserforum 2018 (auf Englisch)

Alternatives Weltwasserforum (auf Englisch)

Ökumenisches Wassernetzwerk