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Anlässlich eines Seminars zum Thema nachhaltige Entwicklung in Rom sprach der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, am 4. Mai über die Bedeutung der Religion in der heutigen Welt und stellte die Frage:

„Ist die Religion in der Lage, den Menschen von heute Hoffnung zu geben?“

Das Seminar stand unter dem Titel „Nachhaltige Entwicklung und die Zukunft der Arbeit im Kontext des Jubiläums der Barmherzigkeit“ und fand vom 2. bis 5. Mai im Römischen Global Gateway der Notre Dame University statt. Ziel der Veranstaltung war die Vertiefung des Verständnisses von der Soziallehre der katholischen Kirche im Bezug auf das Konzept der menschenwürdigen Arbeit, seine grundlegenden Elemente und seine Bedeutung insbesondere hinsichtlich der Überwindung der Armut und der Erreichung weiterer relevanter Ziele der nachhaltigen Entwicklung.

„Hoffnung braucht sowohl eine Analyse der Realitäten als auch eine Beschreibung dessen, was falsch ist und was verändert werden muss, weiterhin eine Vision davon, was über das hinausreicht, was wir sehen, und schließlich ein Handeln auf der Grundlage dieser Vision. In anderen Worten: Hoffnung beinhaltet sowohl Kritik als auch Veränderung“, führte Tveit aus.

Das Seminar, das im Rahmen des Jahres der Barmherzigkeit veranstaltet wurde, lud dazu ein, die Zusammenhänge zwischen der Theologie der Barmherzigkeit und der sich verändernden Situation der Arbeit im weltweiten Kontext zu untersuchen. Tveit sprach bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Dem Menschen dienen, in jeder Lebenslage, in all seinen Krankheiten und in all seinen Bedürfnissen“.

Tveit belegte seine Perspektive mit dem Beispiel eines gemeinsamen Projekts des ÖRK und der Internationalen Arbeitsorganisation unter dem Titel „Förderung von Frieden durch soziale Gerechtigkeit“, das beide Organisationen in Zusammenarbeit mit christlichen und muslimischen Partnern in Ägypten durchführen.

Ägyptische Projektteilnehmende informierten bei dem Seminar ebenfalls über das Projekt, das gegen die massive Jugendarbeitslosigkeit in dem nordafrikanischen Land vorgehen will. „Das ist eines von verschiedenen Beispielen dafür, dass Religion einen praktischen und konkreten Ausdruck finden sollte, der heute Hoffnung geben kann“, schloss Tveit.

Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens