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Ökumenischer Gottesdienst im Dom zu Uppsala, November 2018 Foto: Mikael Stjernberg/Christenrat von Schweden

Ökumenischer Gottesdienst im Dom zu Uppsala, November 2018 Foto: Mikael Stjernberg/Christenrat von Schweden

Der Exekutivausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) hat sich vom 1. bis zum 8. November 2018 in Uppsala, Schweden versammelt, um die Programmpläne und den Haushalt für 2019 zu genehmigen, Anschlussinitiativen und Entscheidungen zu einer Reihe von Themen aus der Vollversammlung zu erörtern, den ÖRK-Strategieplan zu überprüfen, über weltweite Entwicklungen zu sprechen und sieben Erklärungen zur aktuellen Lage herauszugeben. Der Exekutivausschuss hat ebenfalls Überlegungen zur weiteren ÖRK-Kommunikationsstrategie angestellt. Die örtlichen Gastgeber, Erzbischöfin Dr. Antje Jackelen von der Schwedischen Kirche, Pastor Dr. Olle Alkholm, Vizepräsident der Unionskirche in Schweden, und Pastorin Karin Wiborn, Generalsekretärin des Christenrates von Schweden, begrüßten die Gruppe.

Eine Bewertung der Aktionen und Tätigkeiten zum 70-jährigen Bestehen sowie zu weiteren Großereignissen des Jahres 2018 wie z. B. die Tagung des Zentralausschusses im Juni standen ebenfalls auf der Agenda. Besonderes Augenmerk lag auf dem historischen Besuch von Papst Franziskus im Ökumenischen Zentrum in Genf und im Ökumenischen Institut in Bossey am 21. Juni.

Vorbereitungen und Pläne für den Zentralausschuss 2020 haben bereits begonnen und werden auf der Grundlage der Bewertung für 2018 weitergehen. Der Exekutivausschuss hat sich in seiner programmatischen Arbeit ebenfalls mit neuen Konzepten gegen Rassismus auseinandergesetzt und den Bericht der Weltkonferenz gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und populistischen Nationalismus erörtert.

Der Exekutivausschuss hat sich auch mit der Arbeit des ÖRK zur ökumenischen Diakonie befasst und seine tiefen Sorgen wegen der Bedrohung der verfolgten Menschen und besonders der Menschen christlichen Glaubens geäußert. Ein weiteres Thema waren die nächsten Schritte des Green Village-Bauprojekts in Genf.

Gemeinsam unterwegs sein, arbeiten, beten und  erinnern

Der Exekutivausschuss hörte eine Ansprache der Vorsitzenden des Zentralausschusses, Dr. Agnes Abuom, und den Bericht des ÖRK-Generalsekretärs Pastor Dr. Olav Fykse Tveit.

Abuom sprach über das Thema der Tagung „Gemeinsam unterwegs sein, arbeiten, beten und erinnern.“

Neben einer Zusammenfassung wichtiger Ereignisse in der Geschichte des ÖRK ging Abuom auf eine Reihe von Themen und globale Entwicklungen ein, die bestimmend sind für die Gebete, Pilgerwege und Aktionen des ÖRK. „Neue populistische und nationalistische Trends bedrohen das Leben und die Würde der Menschen und wollen unsere Erfolge im Kampf für Demokratie und Menschenrechte, für die sich der ÖRK so viele Jahrzehnte eingesetzt hat, zunichte machen“, sagte sie.

Tveit schaute ebenfalls zurück, eröffnete aber auch Perspektiven für die Zukunft. „Die ökumenische Bewegung ist – und das sicherlich zu Recht – immer als eine Bewegung angesehen worden, die ihre Bestimmung darin sieht, hier und jetzt in Christi Nachfolge zu leben, um heute die Welt nach Gottes Willen zu verändern“, sagte er. „Gott will, dass die Welt glaube, empfange, sich erneuere und sich vereinige gemäß der Liebe, die in Gott ist.“

Tveit führte weiter aus, dass wir unsere Berufung und unser Streben nach Gerechtigkeit und Friede erneuern müssen. „Die Zeiten ändern sich, und auch wir ändern uns mit der Zeit“, sagte er.  „Und doch bleiben wir eins mit den vielen Gläubigen, die vor uns kamen, mit den vielen, die ihre Hoffnung als Erwartung gezeigt haben, die zur Teilnahme an der Mission Gottes führt.“

Der ÖRK, so Tveit weiter, bringe Zeichen der Hoffnung in unterschiedlicher Weise zum Ausdruck. „Aber wie können wir eindeutiger vermitteln, dass diese Hoffnung von der Liebe Christi genährt und aufrechterhalten wird?“ fragte er. „Wir leisten das in vielfacher Weise, in unserer täglichen Arbeit als Kirchen und als Kirchengemeinschaft, und selbst über die Mitgliedschaft im ÖRK hinaus.“

Gerechte Gemeinschaft von Frauen und Männern

Der Exekutivausschuss ging detailliert darauf ein, dass es trotz der umfangreichen Arbeit, die seit dem Ende der Ökumenischen Dekade der Kirchen in Solidarität mit den Frauen geleistet wurde, nach wie vor wachsende Probleme und große Herausforderungen zu bewältigen sind. Laut Beschluss soll der Generalsekretär die Arbeit im Bereich gerechte Gemeinschaften von Frauen und Männern durch verstärkte Advocacy-Arbeit, theologische Reflexionen und Aktionen auf globaler, nationaler, regionaler und lokaler Ebene stärken.

Kommunikation für Einigkeit

Der Exekutivausschuss genehmigte die neue Kommunikationsstrategie bis 2021, dem Jahr der nächsten ÖRK-Vollversammlung.

„Das Ziel der Kommunikation des ÖRK besteht darin, die Außendarstellung des ÖRK und seine Arbeit zu verbessern“, heißt es in dem Strategiepapier. „Die Kommunikation ist ein wichtiges strategisches Werkzeug für den ÖRK und seine Mitgliedskirchen und ökumenischen Partner, um unseren Einfluss nachhaltig zu gestalten, mehr Sichtbarkeit zu erzielen und sich für eine gute Sache einzusetzen.“

Der ÖRK müsse eine Determinante des Wandels sein, heißt es in der Strategie weiter. „Die Kommunikation des ÖRK muss inklusiv sein und als Hauptaussage Partizipation und Hoffnung vermitteln. Insbesondere besteht unsere Aufgabe darin, die Hoffnung auf eine bessere Welt zu vermitteln, in der die Würde des Menschen einen hohen Stellenwert hat.“

Die ÖRK-Leitung verwies besonders auf die Aktion „Donnerstags in Schwarz“, eine globale Kampagne für eine Welt ohne Vergewaltigung und Gewalt als Beispiel für eine erfolgreiche ökumenische Initiative.

Die prophetische Stimme des Rates – sieben Erklärungen

Sechs öffentliche Erklärungen und ein „Protokollpunkt“ hat der ÖRK-Exekutivausschuss auf seiner Halbjahrestagung veröffentlicht. Neben wichtigen Themen enthielten die öffentlichen Erklärungen auch dringende Appelle an die internationale Gemeinschaft und die Kirche, ihre Advocacy-Arbeit und Aktionen in den Dienst der Klimagerechtigkeit, der ökonomischen Gerechtigkeit und der Gendergerechtigkeit zu stellen.

Voller Wortlaut der Erklärungen:

Der Exekutivausschuss ist als Leitungsgremium zuständig für die wichtigsten Angelegenheiten des ÖRK. Dieses Gremium liefert dem Generalsekretär bzw. der Generalsekretärin die Vorgaben für die weitere Arbeit und  Entwicklung des ÖRK und vertieft gleichzeitig das gemeinsame Verständnis für spezielle Themen. Die 20 Mitglieder des Exekutivausschusses werden aus der Mitte des Zentralausschusses gewählt, dazu den/die Vorsitzende/n, zwei stellvertretende Vorsitzende und den/die ÖRK-Generalsekretär/in sowie die Vorsitzenden des Programm- und Finanzausschusses.

Die Tagung des Exekutivausschusses ist dieses Jahr parallel zu einer Reihe weiterer Veranstaltungen in Uppsala organisiert worden: dem gemeinsamen Tag der ökumenischen Diakonie und Nachhaltigkeit mit der Generalversammlung des ACT-Bündnisses und dem Ökumenischen Wochenende. Örtliche Gastgeber für den Exekutivausschuss waren die Schwedische Kirche, die Unionskirche in Schweden und der Christenrat von Schweden.

In Uppsala hat sich der Exekutivausschuss über Erfahrungen und Entwicklungen in den Kirchen der unterschiedlichen Regionen ausgetauscht und sich Gedanken über die eine ökumenische Bewegung gemacht.

Mediakontakte:
Bitte wenden Sie sich an die ÖRK-Kommunikationsdirektorin Marianne Ejderstein: [email protected],+41 79 507 63 63

Tagung des ÖRK-Exekutivausschusses in Uppsala 2018

ÖRK-Mitgliedskirchen in Schweden

Fotos der Tagung des Exekutivausschusses in Uppsala, November 2018, für die Medien

Fotos des Ökumenischen Wochenendes in Uppsala, November 2018, für die Medien