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Foto: Marianne Ejdersten/WCC

Foto: Marianne Ejdersten/WCC

100 Jahre nach der Balfour-Deklaration und 50 Jahre nach der israelischen Besetzung palästinensischer Gebiete, die im Sechstagekrieg 1967 erobert worden waren, hat der Exekutivausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) das anhaltende Unvermögen der beteiligten Parteien beklagt, einen gerechten Frieden zu schließen, und darauf hingewiesen, dass diese Besetzung auch ein „unauslöschlicher Makel auf dem Gewissen der internationalen Gemeinschaft ist", die nicht in der Lage sei, dieses Problem zu lösen.

Auf seiner Tagung in Bossey, Schweiz vom 7.-12. Juni hat sich der aus 25 Mitgliedern bestehende Exekutivausschuss mit einer Reihe aktueller Themen und öffentlicher Angelegenheiten befasst. Der Ausschuss tagt alle sechs Monate, um die Arbeit des Rates zwischen den alle zwei Jahre stattfindenden Tagungen des ÖRK-Zentralausschusses zu bestimmen.

„In den vergangenen fünf Jahrzehnten hat der Ökumenische Rat der Kirchen den Staat Israel und dessen legitime Sicherheitsinteressen, aber auch die der palästinensischen Gemeinschaften in der Region immer anerkannt", hieß es in der Erklärung. „Als Organisation haben wir uns immer für gewaltfreie Lösungen stark gemacht und uns gegen den Einsatz von Militär und Gewalt von welcher Seite auch immer ausgesprochen", ebenfalls gegen die Besetzung.

Und trotzdem, „gibt es ein halbes Jahrhundert nach dem Krieg von 1967 immer noch keinen Frieden und keine Gerechtigkeit für die Menschen, die im Land der Geburt, des Todes und der Auferstehung Christi leben. Die israelische Besetzung der palästinensischen Gebiete geht weiter, ohne dass eine politische Lösung auch nur ansatzweise in Sicht wäre", hieß es weiter in der Erklärung des Ausschusses.

In der Tat hat das stillschweigende Einverständnis der internationalen Gemeinschaft „dafür gesorgt, dass aus der Besetzung im Endeffekt eine permanente Kolonialisierung geworden ist."

Die Erklärung verlangt deshalb von „allen Kirchen und Menschen guten Willens weltweit“ eine Verdoppelung der Initiativen sowie„ neue Strategien für einen nachhaltigen Frieden, verbunden mit der Aufforderung, uns von unserer Vision und nicht von der Verzweiflung leiten zu lassen und das Versprechen zu erneuern, in Wort und Tat für Gerechtigkeit und Frieden in Palästina und Israel einzustehen."

Lesen sie die vollständige „Erklärung über 50 Jahre Besetzung"

Der ÖRK und sein Engagement im palästinensisch-israelischen Konflikt

Das Ökumenischen Begleitprogramm des ÖRK in Palästina und Israel