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Jugendliche malen auf eine Leinwand am interaktiven Workshop im Ökumenischen Zentrum. Bild: Albin Hillert/ÖRK

Jugendliche malen auf eine Leinwand am interaktiven Workshop im Ökumenischen Zentrum. Bild: Albin Hillert/ÖRK

Am 1. Dezember, dem Welt-AIDS-Tag 2017, brachte das Globale Ökumenische Aktionsbündnis des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK-EAA) Vertretende von glaubensbasierten Organisationen, vom öffentlichen Sektor sowie von zwischenstaatlichen Organisationen im Ökumenischen Zentrum in Genf zusammen.

Der Anlass umfasste einen Gedenk- und Gebetsgottesdienst, eine interaktive Kunstausstellung und eine Diskussionsrunde zur Frage, wie der Zugang zu Tests und Behandlungen für Kinder und Jugendliche, die mit HIV leben, verbessert werden kann, insbesondere durch Bildung.

„Der Ökumenische Rat der Kirchen setzt sich mit zwei ökumenischen Initiativen für Anliegen im Zusammenhang mit HIV und AIDS ein“, erklärte Dr. Isabel Apawo Phiri, beigeordnete Generalsekretärin des ÖRK. „Viele von uns engagieren sich jedoch nicht nur für diese Problematik, weil es zu unserem Job gehört, sondern aus persönlichen Gründen und auf Grund unserer Herkunft. Die Herausforderungen in Bezug auf HIV und AIDS sind Probleme, die uns persönlich berühren und betreffen.“

Der Welt-AIDS-Tag 2017 steht auch für ein symbolisches Ende der ÖRK-Kampagne Mit gutem Beispiel voran: Religiöse Führungspersonen und HIV-Tests, durch die sich weltweit mehr als 1000 religiöse Führungspersonen öffentlich für HIV-Tests ausgesprochen und dazu ermutigt haben.

„Während wir religiöse Führungspersonen weiterhin zur Unterstützung von HIV-Tests mobilisieren werden, werden wir in den nächsten paar Jahren unsere Bemühungen für die Rechte und für das Leben von Kindern und Jugendlichen, die mit HIV leben, beschleunigen“, sagte Francesca Merico, Koordinatorin der ÖRK-EAA-Kampagne gegen HIV.

„Was manchmal ziemlich technisch erscheint, ist eigentlich ganz einfach“, fuhr Merico weiter. „Kindern fehlt der Zugang zu Tests. Dazu kommt, dass es für Kinder auch keine angemessenen kinderfreundlichen Medikamente zur Behandlungen von HIV gibt. Aus diesem Grund müssen wir alle Sektoren mobilisieren, damit Kinder und Jugendliche ihren Status erfahren, Zugang zu Medikamenten erhalten und die Behandlung einhalten. Denn wer HIV positiv ist und keinen Zugang zu Tests und Behandlungen hat, wird nicht überleben.“

 

Über Sektoren hinaus mobilisieren

Monsignore Robert J. Vitillo, Generalsekretär der Internationalen Katholischen Migrationskommission, sprach über die Rolle von glaubensbasierten Organisationen bei der Antwort auf die HIV-Epidemie. „Glaubensbasierte Organisationen waren von Anfang an Teil der Antwort auf HIV. Noch bevor Regierungen sich auf Aktionspläne konzentrieren konnten, und bevor die internationale Gemeinschaft eine Antwort koordinieren konnte, gaben Glaubensgemeinschaften Bedürftigen bereits Betreuung, Liebe und Schutz“, sagte Vitillo.

„Wenn wir schauen, wo wir heute stehen, können wir feststellen, dass wir einen langen Weg gegangen sind“, fuhr Greg Perry, Geschäftsführer von Medicines Patent Pool, fort, der über den Ablauf bei der Entwicklung von Behandlungsmethoden für Kinder sprach.

„Es gibt jedoch so viele Hindernisse, die Rückschläge verursachen“, fügte Perry hinzu. „Generell betrachtet und vereinfacht dargestellt können wir feststellen, dass Behandlungen für Erwachsene vorhanden sind, diese aber für Kinder fehlen. In der Entwicklung stehen aber neue Behandlungsmethoden, und wir müssen gemeinsam gewährleisten, dass alle Länder gerüstet sind, diese rasch zugänglich zu machen, sobald sie zur Verteilung bereit sind.“

 

Stärken der Stimmen von Kindern und Jugendlichen

Gelise McCullough von Painting for an Education (Malen für Bildung) bereicherte den Anlass mit der interaktiven Ausstellung, Kisumu - Nairobi - Genf - Kunst von ihnen bis zu uns, die Gemälde und Kunstwerke von HIV-positiven Kindern und Jugendlichen in Kenia umfasste.

„Durch Kunstwerke können wir das Vertrauen der jungen Menschen, die mit HIV leben, stärken, und sie ermutigen, Wege zu finden, um ihre Geschichte weiterzugeben“, erklärte McCullough.

„Im Zusammenhang mit HIV werden Kinder und Jugendliche stark stigmatisiert. Wir müssen ihnen zuhören und ihnen Zugang zu Bildung verschaffen, mit allem was dazugehört, beispielsweise, sich die Bücher, Uniformen und Essen auch leisten zu können. Doch schlussendlich ist die Bildung nicht nur an sich wichtig, sondern auch, weil sie jungen Menschen, die mit HIV leben, helfen kann, gesündere Entscheidungen für ihr Leben zu treffen, beispielsweise, wenn sie sich für eine Behandlung entscheiden. Bildung kann auch Gelegenheiten bieten, die Lebensumstände zu verbessern und das Verhalten im Streben nach Gesundheit zu stärken.“

„Wenn wir alle einen kleinen Teil beitragen, können wir gemeinsam viel erreichen“, schloss McCullough.

Hochauflösende Fotos können hier gratis heruntergeladen werden

Welt-AIDS-Tag 2017 - Gebetsgottesdienst, Ausstellung, Diskussionsrunde

Kinder, Jugendliche und HIV (in englischer Sprache)