Image
ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit und Pastor Dr. Andrzej Choromanski vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen. Foto: Albin Hillert/ÖRK

ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit und Pastor Dr. Andrzej Choromanski vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen. Foto: Albin Hillert/ÖRK

Der Vatikan und der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) haben am gestrigen Dienstag Details zu dem für den 21. Juni dieses Jahres geplanten Besuch von Papst Franziskus bekannt gegeben. Der Besuch ist ein Meilenstein und wird vom ÖRK als „Geschenk für die Kirchen“ bezeichnet.

„Der Besuch von Seiner Heiligkeit Papst Franziskus hier beim Ökumenischen Rat der Kirchen, im Jahr, in dem wir das 70-jährige Bestehen des Rates feiern, ist ein historischer Meilenstein im Streben nach der Einheit der Christenheit und der Zusammenarbeit der Kirchen im Engagement für eine friedliche und gerechte Welt“, sagte Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, ÖRK-Generalsekretär, im Rahmen einer Pressekonferenz.

Krankheitsbedingt konnte Kurt Kardinal Koch, der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, nicht an der Pressekonferenz teilnehmen und wurde von Pastor Dr. Andrzej Choromanski vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen vertreten, der auch Berater in der ÖRK-Kommission für Glauben und Kirchenverfassung ist.

„Ich glaube, Seine Heiligkeit wollte gerne an diesen Jubiläumsfeierlichkeiten teilnehmen, um seine Dankbarkeit gegenüber der ökumenischen Bewegung zum Ausdruck zu bringen, die der ÖRK in den vergangenen 70 Jahren als Teil der weltweiten Kirchenbewegung geprägt hat“, erklärte Choromanski.

„Seine Heiligkeit hat großes Interesse an den Bemühungen um die Einheit der Christen. Er sagte, wir sollten uns um eine Ökumene bemühen, die beinhaltet, dass wir gemeinsam unterwegs sind. Denn wenn wir gemeinsam unterwegs sind, beten wir gemeinsam.“

„Einzigartige Gelegenheit“

Tveit sagte weiter: „Dies ist eine einzigartige Gelegenheit, um unsere Gaben der Gemeinschaft miteinander und mit allen Kirchen weltweit zu teilen. Die Beziehungen werden auf lokaler wie weltweiter Ebene nach diesem Besuch nicht mehr die gleichen sein.“

„Deshalb sind wir hier beim ÖRK Seiner Heiligkeit Papst Franziskus zutiefst dankbar, dass er unsere Einladung, den ÖRK in diesem Jahr zu besuchen, angenommen hat.“

Der richtungsweisende Besuch am 21. Juni wird erst der dritte Besuch eines Papstes beim ÖRK sein und zum ersten Mal kommt der Papst ganz explizit, um den ÖRK zu besuchen.

„Es ist möglich, über den Tellerrand unserer eigenen Kirchen und Mitglieder hinauszublicken, es ist möglich, eine gemeinsam Vision zu haben, die in unserem christlichen Glauben gründet und uns zusammenbringt und es uns so ermöglicht, gemeinsam sehr viel für die Welt zu tun“, erklärte Tveit.

„Einer der wichtigsten Grundsätze der ökumenischen Bewegung war schon immer, dass wir alles, was wir gemeinsam tun können, auch gemeinsam tun sollten. Daher war es eigentlich gar nicht schwer, sich auf ein gemeinsames Motto für den Besuch des Papstes beim Ökumenischen Rat der Kirchen zu einigen: ‚Gemeinsam unterwegs sein, beten und arbeiten‘.“

70-Jähriges Bestehen des ÖRK

Während Papst Franziskus das fünfte Jahr seines Pontifikats beginnt, feiert der ÖRK sein 70-jähriges Bestehen und der Besuch des Papstes wird der Höhepunkt der Feierlichkeiten zu seinem ökumenischen Erbe und der Erneuerung seines Versprechens sein und zeitlich mit der Tagung der Zentralausschusses, eines wichtigen ÖRK-Entscheidungsgremiums, zusammenfallen.

Bischof Charles Morerod, Ortsbischof der Römisch-katholischen Kirche von Lausanne, Genf und Freiburg, erklärte: „Wir sind auf einer Stufe des gegenseitigen Wohlwollens angekommen und der Papst will nicht, dass wir uns auf unseren Lorbeeren ausruhen.“

Papst Franziskus wird am 21. Juni um 10:30h in Genf landen und anschließend gemeinsam mit dem ÖRK beten und zu Gesprächen zusammenkommen.

Am Nachmittag des gleichen Tages um 17:30h wird Papst Franziskus in dem Genfer Messekomplex Palexpo eine Messe halten und die Schweiz anschließend vom nahegelegenen Genfer Flughafen um 20h wieder verlassen.

Papst Paul VI hatte den ÖRK 1969 besucht und Papst Johannes Paul II 1984.

Im ÖRK haben sich Kirchen, Konfessionen und Kirchengemeinschaften aus mehr als 120 Ländern und Territorien weltweit zusammengeschlossen, die zusammen mehr als 560 Millionen Christinnen und Christen vertreten, darunter die meisten orthodoxen, zahlreiche anglikanische, baptistische, lutherische, methodistische und reformierte sowie viele vereinigte und sich vereinigende Kirchen der Welt.

Während die Gründungskirchen des ÖRK vorwiegend aus Europa und Nordamerika kamen, finden wir die Mehrheit der 348 Mitgliedskirchen heute in Afrika, Asien, der Karibik, Lateinamerika, dem Nahen Osten und der Pazifikregion.

Die Römisch-katholische Kirche ist kein Mitglied im ÖRK, wohl aber Mitglied seiner Kommission für Glauben und Kirchenverfassung und anderer Kommissionen und arbeitet in vielen Organisationen eng mit dem Rat zusammen.

Der ÖRK arbeitet mit römisch-katholischen Kirchen in vielen Teilen der Welt insbesondere bei den Themen Frieden und Migration zusammen.

 

Akkreditierung Medienschaffende

Erklärung de ÖRK-Generalsekretärs (in englischer Sprache)

Programm für den Besuch des Papstes

Ökumenisches Symbol für den Besuch

Papst Franziskus besucht im Sommer den Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK-Pressemitteilung vom 2. März 2018)

Weitere Informationen zum Besuch des Papstes

Hochauflösende Fotos von der Pressekonferenz und dem Besuch von Papst Franziskus werden auf www.oikoumene.org/21june zur Verfügung gestellt