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Castle Church, Wittenberg. Photo: AlterVista.

Castle Church, Wittenberg. Photo: AlterVista.

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen, die traditionell vom 18. bis zum 25. Januar oder in der Zeit um Pfingsten gefeiert wird, findet dieses Jahr unter der Schirmherrschaft der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) statt.

Da 2017 das Jahr des Reformationsgedenkens ist, geht es beim Motto der Gebetswoche um das Vermächtnis der Reformation und den gegenwärtigen Geist der Versöhnung in Christus.

„Für die Menschen christlichen Glaubens in Deutschland und überall auf der Welt kann das Thema Versöhnung - die Liebe Christi drängt uns (2 Korinther 5,14-20) sowohl als Aufruf als auch als Chance für Versöhnung aufgefasst werden", sagt Pastor Dr. Odair Pedroso Mateus, Leiter der ÖRK-Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK). „Hier besteht die Chance, historische Mauern, die unsere Kirchen und Gemeinden voneinander trennen, in Zeiten niederzureißen, die Heilung und neue Hoffnung erfordern."

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen wird auf der nördlichen Halbkugel traditionell vom 18. bis zum 25. Januar (zwischen dem Tag der Bekenntnis des Petrus und der Berufung des Apostels Paulus), auf der südlichen Halbkugel um die Pfingstzeit als Symbol für die Einheit gefeiert. Im Laufe dieser Woche versammeln sich Christinnen und Christen zu speziellen ökumenischen Feiern und Gottesdiensten, um sich an Jesu Gebet zu erinnern, dass „die Welt glaube, dass sie alle eins seien” (Johannes 17,21), und um Einheit und Vielfalt im konkreten Alltag zu leben.

Dieses Jahr wird einer der zahlreichen ökumenischen Gottesdienste, die weltweit im Rahmen der Gebetswoche stattfinden, in Wittenberg, Deutschland veranstaltet, dieser geschichtsträchtigen, an kulturellem Erbe reichen Stadt,  untrennbar mit Martin Luther und der Reformation verbunden. Dort soll Luther seine 95 Thesen gegen den geschäftsmäßigen Handel mit Ablassbriefen an die Tür der Schlosskirche genagelt haben, die heute noch als Gotteshaus und Andenken an die Reformation steht.

Die Betonung des internationalen ökumenischen Charakters des Reformationsvermächtnisses anlässlich des 500. Jubiläumsjahres steht im Mittelpunkt des Zeugnisses der ACK an die Welt durch die diesjährige Gebetswoche. Die vorbereiteten Materialien haben zwei Schwerpunkte: Überlegungen zu den wesentlichen Kritikpunkten Luthers gegenüber der Kirche, die in der Reformation zum Tragen kamen, und die Auseinandersetzung mit den nachfolgenden tiefen Spaltungen und ihren Folgen für die Einheit der Kirche.

Jedes Jahr übernimmt eine andere nationale Arbeitsgruppe die Aufgabe, ein Thema vorzuschlagen und die Gebetswoche zu organisieren, unterstützt vom ÖRK und dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen. Gemeinsam übernehmen sie seit 1968 die Vorbereitung und Veröffentlichung der Texte.

Mateus stellte fest, dass die „Notwendigkeit einer Versöhnung, die Trennmauern niederreißt, Brücken baut und Frieden schafft, eine gemeinsame Forderung der unterschiedlichen deutschen Kirchen ist, die die Gebete für dieses Jahr vorbereiten. Dazu kommt die Erkenntnis, dass inmitten einer sich tiefgreifend verändernden und leidenden Welt das heilende Gebet für die Einheit in der Lage ist, Trost im Leiden Christi zu geben, Terror und Angst zu besiegen und Hoffnung für die Zukunft zu bringen.

Weitere Informationen über die Gebetswoche für die Einheit der Christen

Gebetswoche 2017 Andachts - und Hintergrundmaterial

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