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 Pastor Dr. Olav Fykse Tveit auf dem „End Violence Solutions Summit“. Foto: Ninni Andersson, Regierungsbehörden Schweden

Pastor Dr. Olav Fykse Tveit auf dem „End Violence Solutions Summit“. Foto: Ninni Andersson, Regierungsbehörden Schweden

Der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pastor Dr. Olav Fykse Tveit hat am 14. Und 15. Februar dieses Jahres in Stockholm (Schweden) an der Konferenz „End Violence Solutions Summit“ (Gipfeltreffen für Lösungskonzepte zur Beendigung von Gewalt) teilgenommen, die Teil der Globalen Partnerschaft zur Beendigung der Gewalt gegen Kinder (Global Partnership to End Violence Against Children) ist, und Worte an die Teilnehmenden gerichtet.

Tveit ist Mitglied des höchsten Entscheidungsgremiums dieser Globalen Partnerschaft zur Beendigung von Gewalt gegen Kinder und das Gipfeltreffen in Stockholm war die Umsetzung eines dringenden Aufrufs zum Handeln; es sollte Regierungen, die Vereinten Nationen, die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft, die Wissenschaft und Kinder selbst an einen Tisch bringen, um mutige Lösungsansätze zur Prävention von Gewalt gegen Kinder und mutige Reaktionen auf diese Form von Gewalt zu konzipieren und sich darüber auszutauschen.

„Gewalt gegen Kinder ist die schlimmste und folgenschwerste Verletzung der von Gott, unserem Schöpfer, gegebenen Menschenwürde“, sagte Tveit. „Diese Gewalt ist also auch eine Sünde wider Gott.“

„Kirchen tun viel für die Bedürfnisse der Kinder: Sie bieten Bildung, Gesundheitsfürsorge, moralische Orientierung und Unterstützung für die Eltern in der Erziehung, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Aber es gibt leider auch Defizite und nicht alle Gelegenheiten werden genutzt“, erklärte Tveit. „Ich freue mich, Ihnen heute im Namen des ÖRK bekannt geben zu können, dass wir uns verpflichten, unsere 348 Mitgliedskirchen in ihrem Engagement zur Prävention von Gewalt gegen Kinder und in ihren Reaktionen auf diese Art der Gewalt zu unterstützen.“

Tveit betonte auf dem Gipfeltreffen ganz besonders die zerstörerischen Auswirkungen körperlicher Züchtigung und Bestrafung und hob sie als Thematik hervor, bei der sowohl Veränderungen in der Einstellung der Menschen als auch in der Gesetzgebung notwendig seien, und als eine Thematik, bei der Kirchen einen wichtigen Beitrag leisten könnten.

„Unser Engagement, Gewalt gegen Kinder zu verhindern und zu beenden, ist Ausdruck der Fokussierung auf Kinder, die wir aus den Lehren und dem Leben Jesu Christi kennen“, erläuterte Tveit.

„Im März 2017 hat der ÖRK das Dokument ‚Engagement der Kirchen für Kinder‘ veröffentlicht, mit dem er die Führungspersonen aller Mitgliedskirchen aufruft, einen Aktionsplan zu verbreiten und zu diskutieren, der auch konkrete Maßnahmen beinhaltet, um Gewalt gegen Kinder vorzubeugen und zu beenden“, führte Tveit aus.

„Die Reaktionen, die wir bisher erhalten haben, zeigen eine hohe Bereitschaft und viel Zuspruch für ein gemeinsames Handeln der ÖRK-Mitgliedskirchen. Kirchen müssen an vorderster Front stehen, wenn es um die Fürsorge und den Schutz der Verwundbarsten unter uns geht“, fügte Tveit hinzu.

Frederique Seidel, Sonderberaterin des ÖRK für Kinderrechte, ist aktives Mitglied der Civil Society Organisations (CSO) Platform, also der Plattform von und für zivilgesellschaftliche Organisationen bei der Globalen Partnerschaft zur Beendigung der Gewalt gegen Kinder. Sie unterstützt die ÖRK-Mitgliedskirchen dabei, sich im Rahmen des Engagements der Kirchen für Kinder nationalen Plattformen von und für zivilgesellschaftliche Organisationen anzuschließen.

Seidel erinnert sich: „2015 haben führende Politiker weltweit den Ernst des epidemischen Ausmaßes der Gewalt gegen Kinder anerkannt und sich verpflichtet, alle Formen von Gewalt gegen Kinder und alle Formen der Ausbeutung von Kindern bis 2030 als Teil der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen zu beenden. Das Gipfeltreffen hier in Stockholm ist ein wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung dieser Selbstverpflichtung. Es schafft Bewusstsein und sensibilisiert die Menschen, es präsentiert Lösungsansätze und lobt und feiert den Erfolg von wegweisenden Ländern.“

„Zum aktuellen Zeitpunkt in der Geschichte der ökumenischen Bewegung sind alle Menschen guten Willens aufgerufen, sich gemeinsam auf einen Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens zu begeben, eine Bewegung, die die Initiativen von Einzelnen, von Mitgliedskirchen und von Partnerorganisationen zusammenführt und verschmelzen lässt, um gemeinsame Herausforderungen anzugehen“, führte Tveit weiter aus.

„Immer wenn wir wie heute wieder von einer Schießerei an einer Schule – dieses Mal in Florida – hören, wird uns bewusst, wie wichtig dieses Programm und Vorhaben ist. Unsere Gebete und unser Mitgefühl gelten den Kindern, Eltern und Lehrkräften an dieser Schule“, so Tveit.

„Ich rufe Sie alle in Ihren jeweiligen Ländern auf, Kontakt zu den Kirchen aufzunehmen, die ihre Bereitschaft und ihre Willen zum Ausdruck bringen, das Engagement für den Schutz von Kindern noch auszuweiten […] Sie werden Ihnen und euch helfen, die Verwundbarsten in den abgelegensten Orten und die Kinder zu erreichen, deren Leiden so ganz offensichtlich und sichtbar für alle ist“, sagte Tveit zum Abschluss.

Erfahren Sie mehr über das Engagement des ÖRK für Kinder

Materialien und Hilfsmittel für die praktische Umsetzung des Engagements der Kirchen für Kinder