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Eine der vom ÖRK erstellten Grafiken mit Zitaten aus den Kampagnenbeiträgen, die in den sozialen Medien weite Verbreitung fanden.

Eine der vom ÖRK erstellten Grafiken mit Zitaten aus den Kampagnenbeiträgen, die in den sozialen Medien weite Verbreitung fanden.

In den sozialen Medien hatten Liebesbotschaften am Valentinstag Konjunktur, aber von denjenigen, die die Bewegung Donnerstags in Schwarz unterstützen, wurde gleichzeitig auch nachdrücklich daran erinnert, dass Liebe keine Gewalt kennt.

„Liebe heilt, und verletzt nicht“ war die Botschaft der Donnerstags in Schwarz-Kampagne des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) zum Valentinstag, die von einzelnen Personen und Partnern überall auf der Welt vernommen wurde.

Der Vorstand des Rates für Weltmission (CWM) in Singapur hat eine Erklärung zum Valentinstag veröffentlicht, mit der er die Initiative Donnerstags in Schwarz begrüßt und sich ihr als Partner anschließt. Unter Hinweis darauf, dass der CWM  seine Aufgabe darin sieht, durch „liebevolle Handlungen“ die leidvollen Folgen sexueller Gewalt und Vergewaltigung, des Missbrauchs von Kindern und  der Verletzung von Rechten sexueller Minderheiten zu heilen, forderte der Vorstand, dass die „Kirchen ihren Anteil daran übernehmen müssen, damit die Gewalt gegen diese Gemeinschaften und gegen die Menschen endet, die Gott nach seinem Bild und in seiner Liebe geschaffen hat.”

Von der Presbyterianischen Kirche (USA) bis zum Australischen Rat der Kirchen, von der Universität Stellenbosch bis hin zur Kerk en Actie in den Niederlanden – überall legten die Menschen die für den Valentinstag typische Farbe Rot ab und kleideten sich für ihre Botschaften auf den Social Media-Plattformen in Schwarz.  So twitterte Lyn van Rooyen aus Südafrika: „Während die Welt um mich herum voller Herzen und Blumen in Rosa und Rot ist, trage ich Schwarz für jede Frau, die die Meinung akzeptiert, dass Liebe verletzt.“ #ThursdaysinBlack.”

Zu den wichtigen Elementen der Kampagne Donnerstags in Schwarz gehören Aufklärungsarbeit über die Realität von Missbrauch und Gewalt gegen Frauen sowie offen demonstrierte Unterstützung und Solidarität. Damit ist der Maßnahmenkatalog jedoch noch nicht komplett.

„Wir möchten, dass die Kirchen ein sicherer Raum für Bildung, Unterstützung und Heilung sind“, sagt Pastorin Nicole Ashwood, Leiterin des Programms für gerechte Gemeinschaften für Frauen und Männer. „Die Kirchen können gezielt Räume anbieten, in denen sich Fürsprechende und Überlebende begegnen, und wo diejenigen, die Missbrauchsopfer sind, die Kontaktdaten zu Hilfe- und Unterstützungsnetzwerken bekommen“, sagte sie.

Besonders wichtig ist es aber auch, zunächst den Missbrauch zu stoppen. Hier versucht der ÖRK, mit seiner Arbeit über „Transformative Männlichkeit und Weiblichkeit“ kulturelle und theologische Einstellungen zu ändern, die zur sexuellen Gewalt und anderen Formen von Missbrauch gegenüber schutzlosen Personen allein aufgrund ihres Geschlechts beitragen.

„Es handelt sich um eine friedensorientierte Initiative, die versucht, die Wurzeln des Missbrauchs in Gemeinschaften von Frauen und Männern zu beseitigen und sie auf einer biblischen, ethischen und soziologischen Ebene anzusprechen“, sagt Ashwood. „Gerechte Gemeinschaften sind Vorbilder für positive Beziehungsmuster zwischen Männern und Frauen, die in Workshops, Trainings,  Peer-Beratungen und anderen Interaktionen in  Kontexten gelernt werden können, in denen Gewalt zu einer normativen Kraft geworden ist.“

Ashwood will Kirchen, ökumenische Organisationen und Einzelpersonen, die sich für Donnerstags in Schwarz engagieren, dazu bewegen, sich der ÖRK-Initiative anzuschließen. Interessierte Organisationen können sich telefonisch beim ÖRK melden oder eine Mail an [email protected] schicken.

Die Arbeit, die zur Veränderung von Beziehungen erforderlich ist, wird von Damon Mkandawire von der Vereinigten Kirche von Sambia in seiner Botschaft zum Valentinstag beschrieben:

„An unsere Generation: Erzieht Männer so, dass sie Frauen respektieren, die sie doch lieben, wie sie behaupten. Erzieht sie so, damit sie verstehen, dass Liebe nicht Missbrauch bedeutet und dass ‚Unterschiede‘ erlaubt sind. Ihr Männer und Frauen, die dies lest und die ihr euch in einer solchen Situation befindet: Findet Hoffnung in euren Kämpfen. Gebt euch niemals mit einer von Missbrauch geprägten Beziehung zufrieden. .. Es gibt Hoffnung auf die wahre Liebe. Dieser Valentinstag soll daran erinnern, dass Liebe heilt und niemals verletzend ist!“

Pastor Dr. Collin Cowan, CWM-Generalsekretär, der sich ebenfalls voll und ganz zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen entsprechend der Erklärung des CWM-Vorstandes verpflichtet hat, erklärt: „Ich glaube, dass die Zeit für Männer gekommen ist, ganz vorne in den Reihen derjenigen zu stehen, die Widerstand leisten und protestieren.  Wir müssen nicht nur der Gewalt gegen Frauen widerstehen, sondern auch selbst erkennen, wie klein wir uns selbst machen, wenn wir Gewalt gegen Frauen verüben, zulassen oder ignorieren. Das Patriarchat ist eine Verletzung des Schöpfungsplans Gottes und somit eine Sünde.  Die Kampagne Donnerstags in Schwarz muss durch Männer in der Gemeinschaft neue Kraft bekommen, die sich exponieren und sagen, dass richtige Männer keine Frauen schlagen.“

Weitere Informationen:

Beiträge zu „Liebe heilt, und verletzt nicht“ (in englischer Sprache)

Donnerstags in Schwarz: www.oikoumene.org/donnerstags-in-schwarz

Love as an act of defiance: CWM Board statement (in englischer Sprache)