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 Videoproduktion für die Kampagne "Donnerstags in Schwarz". Foto: Ivars Kupcis / ÖRK

Videoproduktion für die Kampagne "Donnerstags in Schwarz". Foto: Ivars Kupcis / ÖRK

„Was kann ein Mensch schon ausrichten“ – das ist ein Satz, der häufig Frustration und Ohnmacht ausdrückt.

Für die Kampagne Donnerstags in Schwarz kann ein Mensch aber den entscheidenden Unterschied bedeuten.

David Emmanuel Goatley, Fakultätsleiter der Abteilung für Schwarze Kirchenstudien an der Theologischen Fakultät der Duke University in North Carolina (USA), erfuhr durch sein Engagement für den Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens des Ökumenischen Rates der Kirchen von der Kampagne Donnerstags in Schwarz. Inzwischen hat er die Kampagne über seine Abteilung auch an der Duke University eingeführt.

„Viele Universitäten in den Vereinigten Staaten haben ein schwerwiegendes Problem mit sexueller Gewalt“, erklärt Goatley. „Wir müssen diese Gewalt unter jungen Erwachsenen bemerken, benennen und bekämpfen. In diesem Alter festigen sich ihre ethischen Grundsätze. Wir müssen sexuelle Gewalt verhindern, Schutzlose schützen, Opfern Hilfe anbieten und die Täter zur Rechenschaft ziehen.“

Goatleys Abteilung ist für die Lehrplaninhalte der theologischen Fakultät zuständig, die sich auf spezifische Aspekte der Theologie und des kirchlichen Dienstes im Hinblick auf die Lebenserfahrung von Schwarzen beziehen. Alle Studierenden im Masterstudiengang Theologie, der für die Arbeit als Pastor/in oder Seelsorger/in Voraussetzung ist, müssen mindestens einen Kurs in diesem Bereich belegen.

„Theologie und Dienst aus der Perspektive von Schwarzen beziehen sich stark auf die Themen Befreiung und Versöhnung, und sexuelle Gewalt unterdrückt Menschen“, sagt Goatley. „Die Kirche ist dazu berufen, die Menschen zu befreien. Die theologische Fakultät ist das ethische Herzstück der Universität, und unsere Abteilung muss sicherstellen, dass es bei diesem theologischen Projekt vor allem um Gerechtigkeit geht.“

Die Kampagne wird wöchentlich beworben – Goatley zieht den Vergleich zum „Sauerteig im Brot“ – und strebt im nächsten akademischen Jahr eine öffentliche Veranstaltung an, um mehr Menschen zum Mitmachen zu bewegen.

„Ich möchte eine große Welle der Solidarität an dieser Universität erleben“, meint Goatley. „Die Leute finden es gut, dass jemand für die Opfer sexueller Gewalt die Stimme erhebt und alle einlädt, sich solidarisch zu zeigen.“

Donnerstags in Schwarz