In einem Klima wachsender Hoffnung auf eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche zwischen Indien und Pakistan planen Kirchenverantwortliche aus Südasien ein Zusammentreffen, um darüber nachzudenken, wie die Kirchen zu Frieden und Stabilität in der Region beitragen können.

An der Konsultation über Friedens- und Sicherheitsfragen in Südasien, die vom 2.-4. August 2003 in Colombo (Sri Lanka) stattfindet, werden etwa 15 Kirchenvertreter und -vertreterinnen teilnehmen. Veranstalter ist der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK).

Die Teilnehmenden haben sich zum Ziel gesetzt, einen Aktionsplan für die Kirchen auszuarbeiten und dabei die Empfehlungen des ÖRK-Zentralausschusses umzusetzen. Dieser hatte auf seiner Tagung im August 2002 in Genf (Schweiz) eine Erklärung zu Südasien verabschiedet (s.unten) und u.a. Stellung zum Kaschmirkonflikt, zur nuklearen Bedrohung und zur Rolle der Religion in Konflikten bezogen.

An der Konsultation werden die Generalsekretäre der Nationalen Kirchenräte von Indien, Pakistan, Sri Lanka und Bangladesch sowie der Asiatischen Christlichen Konferenz und Mitglieder des ÖRK-Zentralausschusses sowie Friedens- und Sicherheitsexperten teilnehmen.

"Dies ist die erste Tagung, auf der südasiatische Kirchenführer über Friedens- und Sicherheitsfragen sprechen, speziell im Blick auf Indien und Pakistan", sagt Clement John, Programmreferent im ÖRK-Team für internationale Angelegenheiten, Frieden und menschliche Sicherheit.

"Als Minorität in beiden Ländern haben sich die Kirchen in Indien und Pakistan bisher kaum zu diesen Fragen geäußert aus Angst vor Reaktionen seitens religiöser Hardlinern. Angesichts der augenblicklichen Stimmung im Volk ist jetzt aber der geeignete Zeitpunkt für die Kirchen, um sich an den Friedensbemühungen zu beteiligen", so John.

Die Rolle der Religion in Konfliktsituationen wird eines der Hauptthemen der Konsultation sein. "In den vergangenen zehn Jahren hat die religiöse Intoleranz in der gesamten Region zugenommen. Infolgedessen ist es zu Übergriffen auf religiöse Minderheiten gekommen. Kirchen, Krankenhäuser und Bildungseinrichtungen sind angegriffen und niedergebrannt worden", berichtet John.

"Deshalb ist es ist es so wichtig, dass wir uns mit der Frage beschäftigen, wie wir die südasiatischen Gesellschaften zur Toleranz erziehen können, damit Hass und Gewalt überwunden werden", fügt er hinzu.

Sie finden die Erklärung des ÖRK-Zentralausschusses zu Südasien unter:

www2.wcc-coe.org/ccdocuments.nsf/index/pub-3-ge.html

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