Nachdem der Heilige Stuhl heute den Tod Seiner Heiligkeit Papst Johannes Paul II. bekanntgegeben hat, erklärt der Vorsitzender des ÖRK-Zentralausschusses, Katholikos Aram I., mit dem Ausdruck tiefer Anteilnahme:

"Seine Heiligkeit, Papst Johannes Paul II., wird als eine herausragende Persönlichkeit der modernen Geschichte des Weltchristentums im Gedächtnis bleiben. Mit unermüdlichem Engagement hat er sich dafür eingesetzt, das Evangelium Christi im Leben der Menschen lebendig werden zu lassen. Sein prophetisches Zeugnis lautete unbeirrt, dass menschliche Gesellschaften von moralischen Werten geleitet sein müssen. Er hat sich der Einheit der Christen zutiefst verpflichtet gefühlt. Er ist anderen Religionen mit Offenheit und einer klaren Vision von einem gemeinsamen Leben als versöhnte Gemeinschaft inmitten von Vielfalt begegnet. Er hat sich stets als Anwalt der Gerechtigkeit, der Menschenrechte und der Freiheit verstanden. All dies hat ihn zu einer außergewöhnlichen Persönlichkeit gemacht, die große Dinge erreicht hat. Als Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen und als armenischer Katholikos von Kilikien hatte ich das Privileg, seiner Heiligkeit bei verschiedenen Anlässen zu begegnen, und die Kraft seines Glaubens, die Tiefe seiner Weisheit und die Klarheit seiner Vision kennen zu lernen."

Das Beileid wird geteilt vom Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pastor Dr. Samuel Kobia, der betont:

"Seine Heiligkeit, Papst Johannes Paul II., wird uns als einer der mutigsten geistlichen Führer unserer Zeit in Erinnerung bleiben. Seinen Mut brachte er in seiner Krankheit genauso wie in der Ausübung seines Amtes, in seinen Schriften wie auch in seinen Verlautbarungen zum Ausdruck. In der einen ökumenischen Bewegung bekannte er sich immer wieder zum tiefen und unumkehrbaren Engagement der römisch-katholischen Kirche für die Ökumene. In seiner Antwort auf die Herausforderungen, mit denen die Kirche in der Welt konfrontiert ist, eröffnete er den Dialog mit anderen religiösen Traditionen und setzte sich unermüdlich für Fragen sozialer Gerechtigkeit wie auch für moralisch-ethische Werte ein. Als Afrikaner erinnere ich daran, welche große Bedeutung er der Afrika-Synode beigemessen hat und wie sehr er sich seelsorgerlich mit den Völkern Afrikas identifiziert hat."