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  Pastorin Dr. Ofelia Ortega Suárez spricht zu Studierenden am Ökumenischen Institut in Bossey. Foto: Peter Kenny/ÖRK

Pastorin Dr. Ofelia Ortega Suárez spricht zu Studierenden am Ökumenischen Institut in Bossey. Foto: Peter Kenny/ÖRK

Pastorin Dr. Ofelia Ortega Suárez mag 82 Jahre alt sein, aber nachdem Studierende am Ökumenischen Institut in Bossey ihre Rede über „70 Jahre Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK): Erreichtes und Hoffnungen“ gehört haben, sind sie überzeugt: Sie hat den lebendigen Geist und die Leidenschaft einer 20-Jährigen.

„Wenn Sie denken, dass Sie als Pastorin oder als Priester immer auf der Kanzel stehen werden, liegen Sie falsch“, sagt sie während sie mit großen Schritten durch den Raum geht, um den Fragen der Studierenden genau lauschen zu können und sie auf sehr persönlich Art und Weise aufzufordern, wie sie selbst „von einer besseren Welt zu träumen“.

Ortega erklärt, der ÖRK habe sich in seiner theologischen „Ausrichtung an den Armen der Welt durch die Arbeit seiner Mitgliedskirchen und Partner in Programmen zur Förderung von Gesundheit, Bildungsarbeit, Zusammenarbeit und der Einheit der Menschheit“ immer für den Schutz des Lebens eingesetzt.

Auf ihre Beschreibung des 23. August 1948 „das Wunder, das die Grundlage dessen war, was heute im ÖRK verwirklicht worden ist“, bescheinigt ihr einer der Studierenden, dass sie selbst ein Beweis dafür sei, dass Alter nur eine Zahl ist.

Das Institut in Bossey kennt Ortega sehr gut, denn auch sie war Studentin hier: 1967/68 besuchte sie die Kurse am Institut und schloss sie erfolgreich ab. Am diesjährigen 12. November war sie Hauptrednerin im Rahmen des „Dies academicus“, einer besonderen akademischen Veranstaltung des Instituts.

Mit Präsentationen und Erfahrungsberichten wirkten aber auch die  derzeitigen Studierenden am Institut in Bossey, die aus vielen verschiedenen Ländern wie Ägypten, China, Indonesien, Kanada, Mexiko, Myanmar, Nigeria, Sambia, Südkorea, Thailand, der Ukraine und weiteren stammen, aktiv an der Gestaltung dieses besonderen Tages mit.

Ortegas ‚viele erste Male‘

Nach den Worten des Stellvertretenden ÖRK-Generalsekretärs und Direktors des Ökumenischen Instituts, Pater Prof. Dr. Ioan Sauca, hat Ortega viele erste Male miterlebt – sie war die erste presbyterianische Frau, die in Kuba ordiniert wurde, die erste Kubanerin in Bossey und hat eines der ersten Treffen des ÖRK im Vatikan organisiert.

„Der ÖRK ist eine Organisation wie es keine andere in der Geschichte des Christentums gibt“, erklärte Ortega, die von 2006 bis zur ÖRK-Vollversammlung 2013 in Busan zudem ÖRK-Regionalpräsidentin für die Karibik und Lateinamerika war.

„Es muss anerkannt werden, dass der ÖRK die wichtigste und am besten organisierte Verwirklichung des beschlossenen Wunsches des Christentums ist, die Einheit sichtbar zum Ausdruck zu bringen, die Christus sich für seine Kirche wünscht, und als solche die umfassendste Anhängerschaft und Beteiligung hat“, so Ortega.

Vor der Rede von Ortega haben die Studierenden und Mitarbeitenden des Instituts an diesem nebeligen Morgen im Anschluss an die Morgenandacht in der kleinen und symbolträchtigen Kapelle des Instituts, in der sie für die Unantastbarkeit der Schöpfung gebetet hatten, eine lieb gewonnen Tradition aufgegriffen und einen Baum gepflanzt.

Im Laufe des Tages schnitt Ortega dann einen Kuchen zur Feier des 70-jährigen Bestehens des ÖRK einen Kuchen an, den sich alle Anwesenden schmecken ließen.

Ortega sagte, das Ökumenische Institut sei wie ein Zuhause für sie. Von 1985 bis 1988 war sie Professorin in Bossey und im Anschluss im Mitarbeiterstab des ÖRK bis 1997 verantwortlich für den Bereich theologische Ausbildung.

Sie erklärte, der ÖRK habe sich im Kampf gegen kolonialistische Strukturen engagiert, sich in ethnischen und religiösen Konflikten um Frieden bemüht, sich gegen Gewalt und das Wettrüsten eingesetzt und für „einen verantwortungsbewussten Umgang und die Förderung einer Kultur des Lebens“.

Ökumenisches Institut in Bossey (in englischer Sprache)

70 Jahre Ökumenischer Rat der Kirchen