Der Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen erinnerte die Mitgliedskirchen des Rates daran, dass sie die Möglichkeit haben, ihre Investitionsmittel "verantwortlich zur Unterstützung von friedlichen Konfliktlösungen [im isaelisch-palästinensischen Konflikt] einzusetzen".

Das Leitungsorgan des ÖRK ermutigte die Mitgliedskirchen des Rates, „ernsthaft wirtschaftliche Maßnahmen zu erwägen, die gerecht, transparent und gewaltfrei sind“ und so neue Wege in der Friedensarbeit zu gehen. Sie sollten nach Möglichkeiten suchen, wie sie die wirtschaftliche Beteiligung an illegalen Aktivitäten verweigern können, die mit der israelischen Besetzung in Verbindung stehen. In diesem Sinne bekräftigte der Ausschuss „wirtschaftlichen Druck, der in angemessener Weise und offen angewendet wird“ als mögliches „Aktionsmittel“.

Als Beispiel erwähnte das ÖRK-Leitungsorgan den von der Presbyterianischen Kirche in den USA eingeleiteten „Prozess des abgestuften, selektiven Abzugs von Investitionen aus multinationalen Unternehmen, die in die Besetzung verstrickt sind“. „Diese Aktion ist als Methode und Praxis empfehlenswert, sie geht von Kriterien aus, die im Glauben wurzeln.“

Die Empfehlung, die vom Zentralausschuss am vorletzten Tag seiner vom 15.-22. Februar in Genf stattfindenden Tagung angenommen wurde, ist in einem an die ÖRK-Mitgliedskirchen gerichteten Protokollpunkt enthalten. In diesem stellte der Zentralausschuss auch fest, dass es „im Konflikt zwischen Israel und Palästina … neue Hoffnung [gibt], obwohl die Probleme, die die Konfliktparteien spalten, nicht weniger bedrohlich sind als zuvor“.

Das Dokument weist darauf hin, dass „die illegalen Aktivitäten in den besetzten Gebieten … [andauern], so als ob ein funktionsfähiger Friede für beide Völker keine realistische Möglichkeit darstelle“, und dass multinationale Unternehmen an „Völkerrechtsverletzungen“ innerhalb dieser Gebiete beteiligt seien.

Die 150 Mitglieder des Ausschusses bekräftigten: „Hierbei geht es darum, als Grundlage für einen gerechten Frieden Gesetze zu befolgen“. „Wir verschließen nicht die Augen vor den Tatsachen und wir dürfen sie nicht gut heißen, auch nicht unbeabsichtigt. “

Der Ausschuss stellte fest, „dass das zeugnishafte kirchliche Engagement, das sowohl Israelis als auch Palästinenser einschließt, zunehmend Wirkung zeigt“. Hierzu gehört auch das vom ÖRK geleitete Ökumenische Begleitprogramm (EAPPI). Ferner forderte er nachdrücklich dazu auf, „im Engagement für den Frieden mehr Wege der Zusammenarbeit zwischen christlichen, muslimischen und jüdischen Gemeinschaften zu schaffen und bestehende Beziehungen auszuweiten“.

Im Zusammenhang mit seiner Empfehlung erinnerte das Leitungsorgan des ÖRK sowohl an seine Erklärung aus dem Jahr 1992, nach der „Kritik an der Politik der israelischen Regierung nicht per se antijüdisch ist“, wie auch an seine Forderung aus dem Jahr 1969 nach „wirksamen internationalen Garantien für die politische Unabhängigkeit und territoriale Integrität aller Nationen in diesem Gebiet, einschließlich Israels“. Ferner verwies es auf seine Anerkennung der „ernsthaften und legitimen Sicherheitsinteressen“ Israels, die es zuletzt 2004 bekräftigt hatte.

Der vollständige Text der ÖRK Zentralausschusserklärung befindet sich unter:

www.oikoumene.org > Zentralausschuss >Dokumente

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Weitere Informationen über die Tagung des Zentralausschusses sowie Fotos finden Sie unter

www.oikoumene.org > Central Committee > Deu