„Norwegen hat am Freitag ein bisher ungekanntes und schreckliches Ausmaß an Gewalt gegenüber unschuldigen Menschen erlebt“, sagte Pfr. Dr. Olav Fykse Tveit, ein lutherischer Pfarrer aus Norwegen und Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK).

Tveit, der derzeit in Norwegen ist, hatte Oslo gerade verlassen, als von dem Bombenanschlag auf ein Regierungsgebäude erfuhr, bei dem mehrere Menschen verletzt und sieben getötet wurden.

Den norwegischen Behörden zufolge feuerte ein als Polizist verkleideter Bewaffneter auf Jugendliche, die an einem politischen Sommerlager auf der Insel Utoya teilnahmen und tötete mindestens neun von ihnen.

Am späten Freitagabend wurden die norwegischen Behörden zitiert, dass es zwischen dem Bombenanschlag und der Schießerei eine Verbindung geben könnte, und dass sie den Schützen auf der Insel festnehmen konnten.

„Der Angriff auf die zentralen Institutionen einer demokratischen Gesellschaft und unschuldige Jugendliche, die sich für einen Workshop zusammengefunden hatte, in dem sie politischen Themen diskutieren wollten, schockiert mich“, sagte Tveit. „Ich war den Ereignissen so nahe und bin zutiefst betroffen. Und ich muss erkennen, dass dies in meiner geliebten Heimat mit ihren Menschen, Führungspersonen und Institutionen geschehen ist.“

„In Zeiten wie diesen benötigen das norwegische Volk und die norwegische Regierung die Solidarität der internationalen Gemeinschaft und die Gebete der weltweiten Kirche“, erklärte er. „Jetzt haben auch wir erlebt, was so viele andere in dieser Welt erleben, wenn Gewalt in das Leben von Unschuldigen eindringt.“

Tveit bat die Mitgliedskirchen des ÖRK um ihre Gebete und ihre Solidarität und sagte, „wir beten, dass Norwegen auch in der Zukunft in der Lage sein wird, als offenes, friedliebendes Land zusammenzustehen“.

„Lasst uns alle gemeinsam für eine Welt arbeiten, in der Gerechtigkeit und Frieden herrschen und in der Hass und Vergeltung keinen Platz haben, sondern die Werte der Demokratie gelten und die Würde und die Menschenrechte einer jeden Person geachtet werden“, forderte Tveit. „Wir alle sind nach dem Bilde Gottes geschaffen.“

Tveit erklärte, die weltweite ÖRK-Gemeinschaft bete für die Familien, die Angehörige verloren haben und Opfer der heutigen Gewalt seien, für den norwegischen Premierminister Jens Stoltenberg und für seine Landsleute in Norwegen und spreche ihnen allen ihr Beileid aus.

Ein Gebet für die Menschen in Norwegen und für alle Opfer von Gewalt und Terror