Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) gratuliert dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus I von Konstantinopel zu seiner Auszeichnung mit dem „Freedom of Worship Award“ (Preis für Gottesdienst- und Glaubensfreiheit) des Franklin and Eleanor Roosevelt Institute, mit dem er für seine Bemühungen um die Religionsfreiheit, den Dialog und seinen Einsatz für Umweltbelange geehrt wird.

Königin Beatrix der Niederlande und der niederländische Premierminister Mark Rutte werden ihm den Preis im Rahmen eines Festaktes am 12. Mai in Middelburg, Niederlande, überreichen.

Für den Preis nominiert wurde Bartholomäus I aufgrund seines bedeutenden Beitrags zu den Dialogen zwischen dem Christentum, dem Islam und dem Judentum in seinem Heimatland Türkei und andernorts. Mit seinem Aufruf an die Kirchen, sich für Fortschritte im Umweltschutz einzusetzen, verdiente er sich den Beinamen „grüner Patriarch“.

Die Four Freedom Awards werden an Personen verliehen, die sich für die vier Grundsätze engagieren, die der damalige US-Präsident Franklin Roosevelt in seiner historischen Rede vor dem US-Kongress am 6. Januar 1941 als für die Demokratie unverzichtbar erklärte: die Redefreiheit, die Religionsfreiheit, die Freiheit von Not und die Freiheit von Furcht.

Bartholomäus I hat sich im ÖRK stark für die Förderung der Einheit der Kirchen engagiert und sich vielen Fragen der ökumenischen Bewegung gewidmet. Die Beziehung zwischen dem ÖRK und dem Ökumenischen Patriarchat ist historisch tief verwurzelt, denn das Ökumenische Patriarchat ist Gründungsmitglied des ÖRK. 

ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit gratulierte Bartholomäus I zu der Auszeichnung und sagte: „Wir würdigen die Anerkennung Seiner Allheiligkeit Bartholomäus I durch die Verleihung des ‚Freedom Award‘, den er für seinen Einsatz für den interreligiösen Dialog und seine Bemühungen zur Förderung der ökologischen und der Umweltgerechtigkeit erhält.“

„Das Engagement Seiner Allheiligkeit Bartholomäus I für diese Themen, die für die ganze ökumenische Bewegung von Bedeutung sind, ist von grundlegender Bedeutung. Wir hoffe, dass er die Kirchen in der ganzen Welt weiter inspirieren kann, insbesondere in unseren Vorbereitungen auf die 10. Vollversammlung, die unter dem Thema ‚Gott des Lebens, weise uns den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden‘ stehen und sich mit genau diesen Themen beschäftigen wird“, fügte Tveit hinzu.

Der renommierte niederländische Theologe, Willem A. Visser 't Hooft, der ab 1948 der erste Generalsekretär des ÖRK war, erhielt 1982 ebenfalls den „Freedom of Worship Award“.

Neben Bartholomäus I erhielten in diesem Jahr außerdem der ehemalige Präsident Brasiliens, Luiz Inácio Lula da Silva, die indische Menschenrechtlerin Ela Ramesh Bhatt, der Stellvertretende irakische Ministerpräsident für Energie, Hussain Al-Shahristani, und das Fernsehnetzwerk Al-Dschasira einen „Freedom Award“.

Weitere Informationen über den Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus I

“Wahrheit fürchtet keinen Dialog,” so der Ökumenische Patriach (englischsprachige Pressemitteilung des ÖRK vom 18. Februar 2010)

ÖRK-Mitgliedskirchen in der Türkei