Sieben Tage lang drängten sich in der letzte Woche mehr als 1 Million junger Menschen aus der ganzen Welt auf den Straßen und Plätzen Madrids (Spanien). Die Jugendlichen hatten sich zum 26. Weltjugendtag versammelt, einer Veranstaltung der römisch-katholischen Kirche, die sich an junge Menschen wendet.

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) war offiziell durch drei Mitglieder seiner Jugendkommission ECHOS - Kommission für Jugend in der ökumenischen Bewegung – vertreten: Diana Fernandes Dos Santos aus Brasilien, Mikael Giødesen aus Dänemark und Nikos Kosmidis aus Griechenland.

Der Weltjugendtag bot den drei Echos-Mitgliedern eine einzigartige Gelegenheit, die Dynamik und Entwicklungen innerhalb der römisch-katholischen Jugend zu verstehen, da er die verschiedenen vor Ort vertretenen Bewegungen und Ordensgemeinschaften mit einbezog und Diskussionen über Fragen der christlichen Einheit ermöglichte.

Die ECHOS-Mitglieder waren Gastredner/innen auf zwei ökumenischen Veranstaltungen, die gemeinsam von den International Young Catholic Students (IYCS), der Internationalen Katholischen Studenten-Bewegung Pax Romana, der Juventud Estudiante Catolica (JEC) und dem ÖRK organisiert worden waren.

Bei einer dieser Veranstaltungen handelte es sich um das „World Café“, das zum Thema „Junge Menschen und die Suche nach christlicher Einheit“ stattfand und zu dem rund 200 Teilnehmende eingeladen worden waren, um über Fragen christlicher Einheit, Spaltungen in der Geschichte des Christentums, die gegenwärtigen ökumenischen Dialog-Initiativen sowie die Beteiligung von Jugendlichen in Leben und Arbeit des ÖRK zu diskutieren.

Das „World Café“ beschäftigte sich mit Anliegen, die auf der Jugend-Agenda stehen, und wurde von den jüngeren Mitgliedern der gemeinsamen Arbeitsgruppe der römisch-katholischen Kirche und des ÖRK ausgearbeitet.

Kosmidis, ein östlich-orthodoxer Christ, sprach in seiner Präsentation über die Geschichte der ökumenischen Bewegung und ging darauf ein, warum christliche Einheit heute wichtig ist und was junge Christen und Christinnen als Teil ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gemeinsam tun können.

In der Diskussion, die auf die Präsentationen folgte, sprachen die Teilnehmenden, von denen die meisten römisch-katholische Jugendliche waren, die aus allen Kontinenten kamen, über ihr unterschiedliches Verständnis von der Bedeutung christlicher Einheit. Ferner wurde über ein Thema diskutiert, das eine noch größere Herausforderung darstellt: Rolle und Amt des römischen Papstes in der weltweiten Kirche und die Art und Weise, wie sein Primat in der „Pentarchie“ (den fünf wichtigsten Patriarchaten) der Alten Kirche verstanden wurde.

Es wurden auch Fragen zum aktuellen Stand des bilateralen orthodoxen/römisch-katholischen Dialogs gestellt sowie zu den Möglichkeiten junger Menschen, ihren Kirchen in dieser Diskussion zu dienen.

„Wir glauben, dass unsere Veranstaltung eine neue Erfahrung von Weltjugendtag ermöglicht hat; wir haben jungen Pilgern und Pilgerinnen die Möglichkeit gegeben, intensiver über die Ökumene, wie junge Menschen sie erleben, zu diskutieren und nachzudenken und tiefer zu verstehen, was Ökumene für sie bedeutet“, erklärte Loucille D. Alcala, Programmkoordinatorin im Internationalen Sekretariat von IYCS in Paris. „Darüber hinaus bot sie auch einen Raum, in dem die Zusammenarbeit mit verschiedenen Jugendorganisationen sowie ökumenisches Engagement auf allen Ebenen gefördert wurde.“

Eine zweite Veranstaltung war den geistlichen Grundlagen des ökumenischen Dialogs gewidmet und beschäftigte sich mit der Frage, wie das Engagement für die Einheit der Kirche den Glauben eines jungen Menschen beeinflusst. Dos Santos, eine Methodistin, und Giødesen, ein Lutheraner, die beide als Stewards auf internationalen Tagungen des ÖRK gearbeitet haben, schilderten die Erfahrungen, die sie auf ihrem ökumenischen Weg gemacht haben, und wie diese ihr Leben verändert haben.

Weitere Informationen über die Echos-Kommission

Website des Weltjugendtags 2011