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Von links nach rechts: Olav Fykse Tveit, Präsidentin Michelle Bachelet, Gloria Ulloa und Gloria Rojas im Palacio de La Moneda, Santiago de Chile. © ÖRK/Marcelo Schneider

Von links nach rechts: Olav Fykse Tveit, Präsidentin Michelle Bachelet, Gloria Ulloa und Gloria Rojas im Palacio de La Moneda, Santiago de Chile. © ÖRK/Marcelo Schneider

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„Die jetzigen und zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels werden ebenfalls Folgen für die Menschenrechte haben“, erklärte Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) während seiner Audienz bei der chilenischen Präsidentin Michelle Bachelet am 29. August im Palacio de la Moneda in Santiago de Chile.

Zur Audienz begleitet wurde Tveit von Pastorin Gloria Ulloa, ÖRK-Präsidentin für Lateinamerika und die Karibik, und von Vertretern der beiden Lutherischen Kirchen in Chile, darunter die Kaplanin im Palacio de La Moneda Pastorin Dr. Gloria Rojas Vargas der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile und Vizepräsidentin des Lutherischen Weltbundes (LWB).

Der Generalsekretär des ÖRK berichtete anhand von Beispielen über die Bemühungen des ÖRK, das Thema Klimawandel beim Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen voranzutreiben. Die chilenische Präsidentin äußerte gegenüber der ÖRK-Delegation ihre Besorgnis darüber, dass die ärmsten Bevölkerungsgruppen im In- und Ausland am stärkstem vom Klimawandel betroffen sind.

„Wir haben mit Präsidentin Bachelet über Klimagerechtigkeit gesprochen. Es ist sehr wichtig, dass sich die Länder des Nordens und des Südens mit Themen wie Umweltschutz, Menschenrechte und wirtschaftliche Gerechtigkeit auseinandersetzen“, erklärte Tveit. Neben dem Klimawandel standen Geschlechtergerechtigkeit und religiöse Toleranz im Mittelpunkt der Gespräche.

Michelle Bachelet, erste Untergeneralsekretärin und Exekutivdirektorin des 2010 gegründeten Frauenprogramms der Vereinten Nationen, sprach über die gegenwärtige Politik und Initiativen ihrer Regierung, mit denen die staatlichen Sozialleistungen für die Bürgerinnen und Bürger Chiles verbessert und die faire Beteiligung der Frauen in der Gesellschaft gewährleistet werden sollen. Sie betonte ebenfalls, dass die Übernahme von Führungspositionen durch Frauen für die jüngere Generation in Chile eine wichtige Rolle spielt. Tatsächlich sei die Präsenz von Frauen in leitenden Positionen für Kinder und junge Frauen ein Zeichen dafür, dass sie größere Träume und weiter reichende Perspektiven haben können.

Tveit bestätigte die Ausführungen von Präsidentin Bachelet und betonte, dass mehr konkrete Maßnahmen zur Förderung einer wirksamen Beteilung von Frauen notwendig sind. „Wie wir feststellen, muss in Kirche und Gesellschaft ein echter Wandel stattfinden, indem Schritt für Schritt die Würde und Gleichheit von Männern und Frauen herbeigeführt werden“, ergänzte Tveit.

Zur ÖRK-Delegation beim Treffen mit der chilenischen Präsidentin gehörten ebenfalls Pfr. Izani Bruch, Karl Bohmer und Alexander Wilckens von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile, Walter Dummer und Pastor Carlos Neibirt von der Lutherischen Kirche in Chile, Humberto Lagos vom Nationalen Büro für religiöse Angelegenheiten sowie Dr. Marcelo Schneider vom  ÖRK-Verbindungsbüro.

Ulloa und Tveit hatten sich zuvor am gleichen Tag mit dem Vorstand der Mesa Ampliada getroffen, einem Runden Tisch der evangelischen und Pfingstkirchen. Darauf folgte ein offizieller Besuch am Hauptsitz der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile, bei dem über die Arbeit der Kirchen mit Migranten diskutiert wurde.

Am 29. August traf sich die ÖRK-Delegation mit ökumenischen Frauengruppen, die in das Netzwerk für Geschlechtergerechtigkeit des Lateinamerikanischen Kirchenrates eingebunden sind (CLAI).

Der erste Teil des Besuchs der ÖRK-Delegation in Chile schloss mit einem Anlass in der Comunidad Teologica de Chile (Chilenisches Theologisches Seminar), wo eine Debatte über die gegenwärtigen Tendenzen in der globalen und regionalen theologischen ökumenischen Ausbildung stattfand.

Der Besuch der ÖRK-Delegation in Chile findet im Rahmen des Pilgerwegs der Gerechtigkeit und des Friedens statt, zu dem die 10. Vollversammlung des ÖRK in Busan (Republik Korea) 2013 aufgerufen hatte.

In Argentinien bekräftigt ÖRK-Generalsekretär den Aufruf zum Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens (ÖRK-Pressemitteilung vom 27. August 2015, in englischer Sprache)

ÖRK-Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens

Mitgliedskirchen des ÖRK in Chile