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„Kinder und Erwachsene schaffen gemeinsam eine bessere Zukunft“ steht auf dem Schild einer jungen Teilnehmerin an der Demonstration zum globalen Klimastreik in New York. Foto: Marcelo Schneider/ÖRK

„Kinder und Erwachsene schaffen gemeinsam eine bessere Zukunft“ steht auf dem Schild einer jungen Teilnehmerin an der Demonstration zum globalen Klimastreik in New York. Foto: Marcelo Schneider/ÖRK

„...und ein kleiner Knabe wird sie leiten.“ Jesaja 11,6

Von New York bis Hamburg, von Oslo bis Melbourne, von Nairobi bis Mumbai – in der ganzen Welt protestierten hunderttausende junge Menschen am 20. September friedlich beim globalen Klimastreik. Und auch der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) war mit dabei.

Im Rahmen der „Zeit für die Schöpfung“ hat sich die ÖRK-Gemeinschaft sowohl mit wachsamem Beobachten und Gebeten als auch mit entschlossenem Handeln für eine Lösung dessen eingesetzt, was inzwischen zu einem Klimanotstand geworden ist.

In New York sind rund 60.000 junge Menschen auf die Straße gegangen, um ihre Regierung, die Kirchen und alle Erwachsenen aufzufordern, nicht nur große Versprechungen zu machen, sondern spürbare Veränderungen in ihrem täglichen Leben vorzunehmen.

Immer wieder hallte es nach der Melodie des südafrikanischen Freiheitslieds „Siyahamba“ in Chören durch die Straßen: „We are marching for planet earth“ (Wir demonstrieren für unseren Planeten Erde).

Für die Vertreterinnen und Vertreter des ÖRK, des Lutherischen Weltbundes und des ACT-Bündnisses sowie anderer religiöser Gruppen war die Demonstration eine Bekräftigung und Bestätigung ihres laufenden Engagements für Klimagerechtigkeit.

Die ÖRK-Programmreferentin für wirtschaftliche und ökologische Gerechtigkeit, Athena Peralta, sagte: „Es ist großartig, Teil einer Bewegung zu sein, die unverzügliche Maßnahmen zur Bewältigung des außer Kontrolle geratenen Klimawandels fordert.“

Peralta und andere Programmverantwortliche des ÖRK setzen sich seit Langem aktiv für die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen ein.

Bewegung bringt die Menschen auf die Straße. Foto: Marcelo Schneider/ÖRK

Pastor Henrik Grape, leitender Berater beim ÖRK für die Bewahrung der Schöpfung, Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit, erklärte, er sei begeistert gewesen, dass so viele junge Menschen in New York auf die Straße gegangen seien, um Klimagerechtigkeit einzufordern. „Genau hier müssen Glaubensgemeinschaften heute präsent sein!“, sagte er. „Wir müssen uns gemeinsam dafür einsetzen, Klimagerechtigkeit herzustellen – und zwar jetzt!“

Die Demonstration fand drei Tage vor dem offiziellen Beginn des UN-Klimagipfels und dem mit Spannung erwarteten Besuch der jungen schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg statt.

Joy Kennedy, ein Mitglied der ÖRK-Arbeitsgruppe Klimawandel, hat die Zunahme des Engagements und der Advocacy zum Thema Klimawandel als eine generationenübergreifende Bewegung beschrieben, die die Menschen auf die Straße bringt.

„Sie strömt in die gesetzgebenden Gewalten. Sie macht sich breit in den Verkaufsräumen der Unternehmen. Sie erhebt ihre Stimme an den Wahlurnen“, so Kennedy. „Wenn der Heilige Geist zu wirken beginnt, kommt das leidenschaftliche Engagement für Frieden und Liebe in Fahrt – und kann nicht aufgehalten werden! Versuchen Sie es also gar nicht erst! Die Geschichte wird – früher oder später – ihren Lauf nehmen hin zu einer klimaverträglicheren Zukunft. Die Menschen fordern eine solche eher früher als später –sie fordern Klimagerechtigkeit jetzt!“

Die jungen Menschen sind um ihre Zukunft auf einem immer heißeren Planeten besorgt und wollten den Staatsoberhäuptern der Welt und gewählten Amtsträgerinnen und Amtsträgern gegenüber zum Ausdruck bringen, wie dringend der Handlungsbedarf ihrer Ansicht nach ist.

„Irgendwann lief im Rahmen der Demonstration ein Grundschulklasse vor uns“, erzählt Pastor Douglas Leonard, der Vertreter des ÖRK bei den Vereinten Nationen in New York ist. „Es war großartig, die vielen jungen Stimmen der kleinen Kinder zu hören, wie sie immer wieder einstimmig und mit viel Engagement riefen: ‚Was wollen wir? Klimagerechtigkeit! Wann wollen wir diese? Jetzt!‘ Sie haben die Dringlichkeit der Situation verstanden und sie glauben daran, dass sie etwas bewirken können.“

Die Situation habe ihn an Jesaja 11,6 erinnert, so Leonard: „...und ein kleiner Knabe wird sie leiten.“

Die Glaubensgemeinschaften haben eine spirituelle Dimension in die Demonstration eingebracht, aber auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Forscherinnen und Forscher marschierten mit und unterstützten die jungen Menschen tatkräftig dabei, Druck auf die Industriestaaten und Unternehmensführungen auszuüben, mehr gegen den Klimawandel zu unternehmen.

Der Koordinator des Ökumenischen Wassernetzwerks des ÖRK, Dinesh Suna, erklärte, der Klimastreik sei ein starkes Signal, dass man die jungen Menschen der Welt ernst nehmen müsse. „Diese innere Überzeugung und dieser Wille der jungen Menschen, Widerstand zu leisten gegen die Ausbeutung der Erde, hat sich heute auf den Straßen von New York ganz deutlich gezeigt“, betonte er. „Ich hoffe sehr, dass die da oben zuhören und handeln werden, bevor es zu spät ist.“

 

Weitere Fotos vom Klimastreik in New York

„Zeit der Schöpfung“ bedeutet, sich der Vernetzungen bewusst werden – ÖRK-Pressmitteilung vom 30. August 2019

Bible, biodiversity portrayed via photo exhibition in New York and Geneva – ÖRK-Pressemitteilung vom 20. September 2019 (in englischer Sprache)

Erfahren Sie mehr über das Engagement des ÖRK für die Bewahrung der Schöpfung und Klimagerechtigkeit