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Foto: Albin Hillert/ÖRK

Foto: Albin Hillert/ÖRK

Während die Türkei ihre Militäroffensive im Nordosten Syriens fortsetzt, ist der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) äußerst besorgt über deren humanitäre Auswirkungen für die Menschen in der Region. Berichten zufolge sind nach der ersten Welle türkischer Angriffe derzeit zehntausende Zivilistinnen und Zivilisten auf der Flucht und hunderttausende Menschen durch die Operationen direkt gefährdet.

„Dem syrischen Volk wurde durch Konflikte schon zu viel Leid zugefügt und es hat zu viel Blutvergießen, Zerstörung und Vertreibung erlebt“, sagte ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit. „Die Kirchen in der ganzen Welt fordern, dass das Leid dieser Menschen beendet wird. Es wurde genug gekämpft, es gibt genug Chaos und es sind genug Menschen gestorben. Es wird Zeit, dass Frieden einkehrt, dass die Menschen zur Ruhe kommen können und dass den Opfern der in den verheerenden Jahren der Gewalt verübten Gräueltaten Gerechtigkeit widerfährt.“

Neben den vielen Menschen, die durch Kampfhandlungen aus ihrer Heimat vertrieben wurden, so wird erwartet, werden bis zu zwei Millionen Menschen von den Auswirkungen der Militäroperationen auf Infrastruktor, Gebäude und Dienstleistungen zur Befriedigung der menschlichen Grundbedürfnisse betroffen sein.

In den nun angegriffenen Gebieten, die von der autonomen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien regiert werden, leben Christen, Jesiden, Kurden, Araber und andere verwundbare Bevölkerungsgruppen, die schon in den vergangenen Kriegsjahren extrem gelitten haben. Viele von ihnen sind mehrfach vertrieben worden, als sie vor den Kämpfen in anderen Teilen Syriens in den Nordosten des Landes flohen, der als relativ sicher und stabil galt. Aber nun ist auch dieser Zufluchtsort durch die türkische Offensive zu einem Kriegsschauplatz geworden.

Höchst negative Auswirkungen wird der türkische Einmarsch auch auf den politischen Prozess unter der Federführung der Vereinten Nationen und auf die jüngst vereinbarte Wiederaufnahme des nationalen Dialogprozesses in Syrien im Verfassungsausschuss haben.

Der ÖRK hat sich auch in den Jahren des Konflikts in Syrien für Dialog und gegenseitige Solidarität zwischen den Vertretern der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen eingesetzt und diese gefördert, und hat sich für Frieden, Gerechtigkeit und die gleichen Rechte für alle Syrerinnen und Syrer engagiert.

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