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ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit hält bei der Vollversammlung des Nationalen Kirchenrats in Korea das Hauptreferat. Foto: Son Seung-ho/NKRK/ÖRK

ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit hält bei der Vollversammlung des Nationalen Kirchenrats in Korea das Hauptreferat. Foto: Son Seung-ho/NKRK/ÖRK

Auch verfügbar auf Koreanisch

Der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, hat in Seoul (Korea) im Rahmen der 68. Vollversammlung des Nationalen Kirchenrats in Korea einen Hauptvortrag über das Thema dieser Vollversammlung – „Gehet den Weg des neuen Gebots“ – gehalten, das auf dem Bericht über das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern im Johannesevangelium beruht.

„Die Ökumene ist praktisch die dynamische, gegen Trägheit wirkende, erneuernde Kraft der christlichen Liebe“, sagte Tveit in seinem Vortrag. „Genau genommen ist sie eine Bewegung der Liebe.“

Und das bedeute, dass wir alle untereinander gegenseitig rechenschaftspflichtig sind, so Tveit. „Ich glaube, dass die Ökumene überall dort aufleben, blühen und gedeihen wird, wo das pilgernde Volk Christi und die Glaubensgemeinschaften bereit sind, die Grenzen, Spaltungen, Konflikte und den Hass in unserer Welt im Namen des wahrhaftigen Evangeliums zu überwinden“, führte er weiter aus. „Wenn wir uns alle mit Liebe begegnen, werden Gerechtigkeit und Frieden siegen und in unserer Welt walten.“

Tveit lobte zwar den Nationalen Kirchenrat in Korea dafür, eine prophetische Stimme und Vorkämpfer für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechte zu sein. „Aber wir müssen hier und heute, während wir hier zusammensitzen, auch anerkennen, dass unsere große Hoffnung auf rasche Fortschritte hin zu Frieden noch nicht erfüllt wurde, dass wir auf einige Hindernisse gestoßen sind, und dass die Sorge zunimmt, dass die sich aktuell bietende Gelegenheit für die Sicherung von Frieden schon bald wieder Geschichte sein könnte“, so Tveit. „Ich bin aber überzeugt, dass unsere Gebete und unser Engagement hier auf der koreanischen Halbinsel und in der ganzen Welt einen wichtigen Beitrag leisten, dass diese Chance auf ein dauerhaftes und friedfertiges Zusammenleben auf der koreanischen Halbinsel nicht vertan wird, und dass unsere seit Langem bestehenden Hoffnungen auf ein Ende der Spaltung und der Konflikte zwischen den beiden koreanischen Völkern schließlich doch noch Wirklichkeit werden.“

Die Kirche könne und dürfe kein Ort sein, an dem Misstrauen, feindselige Gefühle und Zwietracht herrschten, mahnte Tveit. „Vielmehr muss sie ein Ort des Friedens und der Versöhnung und eine treibende Kraft hierfür sein“, erklärte er. „Es gibt verschiedene Fragen, die wir uns selbst stellen müssen, weil auch zukünftige Generationen uns diese stellen werden. Zum Beispiel: Lassen wir uns von der Liebe Christi zum Wohl der Allgemeinheit und der ganzen Welt bewegen?“

Und weiter: Sind wir in unserem Dienst der Versöhnung wahrhaftig Botschafterinnen und Botschafter Christi? „Engagieren wir uns voll und ganz für die Einheit in Christus, damit die Kirchen wahrhaftig ein prophetisches Zeichen für die Einheit aller Menschen und der ganzen Schöpfung werden und ein Vorgeschmack darauf bieten?“, fragte er die Anwesenden.

Hauptvortrag des ÖRK-Generalsekretärs bei der Vollversammlung des Nationalen Kirchenrats in Korea (in englischer Sprache)

Fotos vom Besuch der ÖRK-Delegation in Seoul (Korea)

Tveit: „Bei der Liebe geht es um die Zukunft: Wohin steuern wir?“ (ÖRK-Pressemitteilung vom 17. November 2019)

Nationaler Kirchenrat in Korea zeichnet Führungspersonen des ÖRK aus (ÖRK-Pressemitteilung vom 18. November 2019)

Nationaler Kirchenrat in Korea (in englischer Sprache)

ÖRK-Mitgliedskirchen in Korea