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Die Botschafterinnen und -Botschafter der Kampagne "Donnerstags in Schwarz" des Ökumenischen Rats der Kirchen stehen hinter einer gemeinsamen Erklärung, die sowohl zur Wahrnehmung als auch zum Schutz vor der "zweifachen Pandemie" von COVID-19 und sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt aufruft.

„In dem Maße, wie Länder auf COVID-19 mit erforderlichen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und mit Kontaktverboten reagieren, nutzen immer mehr Menschen, die unter häuslicher Gewalt leiden, Notruftelefone oder suchen andernorts Hilfe“, heißt es in der Erklärung. „Die Auswirkungen von Ausgangsbeschränkungen und Arbeitsplatzverlusten und die prekäre Situation von Menschen, die ohnehin am Rande der Gesellschaft leben, geben Anlass zu erheblicher Sorge.“

Die Botschafterinnen und Botschafter von Donnerstags in Schwarz, einer weltweiten Kampagne für eine Welt frei von Vergewaltigung und Gewalt, wirkten auch an einem Begleitvideo mit, in welchem sie sich aus ganzem Herzen zu Berichten über das gestiegene Auftreten von Gewalttaten während der weltweiten Quarantäne äußerten.

„Konflikte und Krisen haben fast immer eine geschlechtsspezifische Komponente, die durch weitere Faktoren wie ethnische Zugehörigkeit, Befähigung und wirtschaftliche Aspekte verschärft wird“, so die Erklärung. „Wir bitten alle Menschen nachdrücklich, sich um die Menschen in ihrem unmittelbaren Umfeld und ihre Familien und sich auch dort zu kümmern, wo sich Menschen noch für das Gemeinwohl einsetzen.“

Zu den 13 Botschafterinnen und Botschaftern gehört auch die Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, Dr. Agnes Abuom, die die Erklärung mit dem Hinweis unterzeichnete, dass Veränderungen sowohl an der Basis der Gesellschaft als auch auf Ebene der politischen Entscheidungen stattfinden müssen.

„Wir ermutigen Kirchen, sich an der Bereitstellung physischer und virtueller sicherer Räume für diejenigen zu beteiligen, die in ihren Wohnungen und Häusern nicht sicher sind“, heißt es in der Erklärung. „Dies kann die Unterstützung lokaler Einrichtungen und Anlaufstellen in Fällen sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt durch Gebete, Räumlichkeiten, Materialien und Geld beinhalten.“

Die Erklärung kommt zu dem Schluss, dass wir die weitere Verbreitung von COVID-19 verhindern müssen, aber Menschen dabei nicht stigmatisieren oder zu Opfern machen dürfen. „Wir müssen außerdem über die aktuelle Krise hinausschauen und erneut und dezidiert die eigentlichen Ursachen für sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt angehen, die in Zeiten von Konflikten und Krisen zusätzlich an Schärfe gewinnen“, heißt es in dem Text. „Als Botschafter und Botschafterinnen von Donnerstags in Schwarz beten wir, dass Menschen im Glauben sich uns anschließen und sich in diesen schwierigen Zeiten für eine Welt des Friedens und der Gerechtigkeit einsetzen.“

Lesen Sie die ganze Erklärung

Botschafterinnen und Botschafter von „Donnerstags in schwarz

„Kampf dem Coronavirus“