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Foto: Pastor Damon Mkandawire

Foto: Pastor Damon Mkandawire

Dies ist das fünfte Gespräch in einer Serie von Interviews mit Botschafterinnen und Botschaftern der Kampagne „Donnerstags in Schwarz“, die eine entscheidende Rolle dabei spielen, die Wirkung unseres gemeinsamen Engagements für eine Welt ohne Vergewaltigung und Gewalt zu vergrößern.

Pastor Damon Mkandawire arbeitet in der Verwaltung des Missionskrankenhauses der Vereinigten Kirche von Sambia in Mbereshi.

 

Frage: Wie sind Sie auf die Kampagne „Donnerstags in Schwarz“ aufmerksam geworden und haben begonnen, sich dafür zu engagieren?

Pastor Mkandawire: Ich engagiere mich schon lange im Kampf gegen Vergewaltigungen und Gewalt. Angefangen habe ich damit schon als Bachelor-Student. Anlass für mein Engagement in diesem Bereich war damals eine sehr unschöne Erfahrung: Eine Freundin von mir wurde nach einem unserer Abendgebete von einer Gruppe Männern vergewaltigt. Für mich war das der Auslöser, zu schauen, wie sich andere Christinnen und Christen für ein Ende von Vergewaltigungen engagieren. Zum Glück bin ich bei meiner Suche im Internet über die Kampagne „Donnerstags in Schwarz“ gestolpert, auch wenn ich damals nicht wirklich verstanden habe, wie ich tatsächlich etwas bewirken könnte. Als ich dann Theologie studierte hat mich meine Kirche, die Vereinigte Kirche von Sambia, zu einem kurzen Seminar zum Thema Wasser, Nahrung und Klimagerechtigkeit (ECO-School) geschickt. Und dort habe ich dann aus erster Hand etwas über die Kampagne „Donnerstags in Schwarz“ erfahren.

 

Frage: Wie reagieren die Menschen, wenn Sie den Anstecker der Kampagne tragen?

Pastor Mkandawire: Die Menschen in meinem Umfeld finden es in erster Linie spannend und sind neugierig, wenn Sie sehen, dass ich ganz in schwarz gekleidet bin und den Anstecker der Kampagne trage. Die meisten fragen mich, worum es in der Kampagne geht, und wollen direkt mitmachen, wenn ich es ihnen dann erkläre. Für mich stechen insbesondere solche Begegnungen heraus, in denen die Menschen überrascht sind, dass ein Mann sich für die Rechte von Frauen einsetzt. Es spornt mich besonders an, wenn Frauen und Männer gleichermaßen es seltsam finden, dass ein Mann sich für Geschlechtergerechtigkeit und die Gleichstellung der Geschlechter engagiert. Das ist ein Ansporn für mich, weiterhin für die Abschaffung des Patriarchats zu arbeiten.

 

Frage: Welche der Veranstaltungen oder Maßnahmen, in die Sie eingebunden waren, waren Ihrer Ansicht nach besonders wirkungsvoll im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt?

Pastor Mkandawire: In den letzten Jahren haben wir verschiedene Schulungen und Workshops für junge Menschen und Theologiestudierende zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt organisiert. Und in weiterführenden Schulen haben wir Diskussionen zu dem Thema veranstaltet. Es hat sich gezeigt, dass das gute Möglichkeiten sind, das Interesse der jungen Menschen für den Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt zu wecken. Es war großartig zu sehen, wie es junge Mädchen nach diesen Veranstaltungen wagen, ihre Stimme erheben.

 

Frage: Was hat die Kampagne „Donnerstags in Schwarz“ Ihrer Meinung nach bisher bewirkt?

Pastor Mkandawire: In meinem Umfeld und insbesondere aus Sicht des Pastors und Krankenhausverwalters kann ich berichten, dass die Kampagne viele Vergewaltigungs- und Gewaltopfer ermächtigt hat, ihre Stimme zu erheben und Gerechtigkeit einzufordern. „Donnerstags in Schwarz“ hat den Menschen geholfen, den Mut aufzubringen, in der Kirche über ihre Erfahrungen zu berichten, und die Opfer wissen heute, dass die Kirche und die Krankenhäuser für sie ein sicherer Zufluchtsort sein können.

 

Frage: Was ist Ihre wichtigste Botschaft an jemanden, der sich bisher nicht für die Kampagne „Donnerstags in Schwarz“ engagiert?

Pastor Mkandawire: Wenn wir gemeinsam handeln, können wir geschlechtsspezifischer Gewalt ein Ende setzen; wenn wir gemeinsam die Stimme erheben, sind wir deutlicher zu hören. Lassen Sie uns gemeinsam die Welt ein bisschen besser machen!

 

Wenn Sie an weiteren Informationen über die Botschafterinnen und Botschafter der Kampagne „Donnerstags in Schwarz“ interessiert sind, wenden Sie sich bitte an [email protected].

 

Kampagne „Donnerstags in Schwarz

Botschafterinnen und Botschafter der Kampagne „Donnerstags in Schwarz“

„Ambassadors“ lead Thursdays in Black Solidarity (ÖRK-Pressemitteilung in englischer Sprache vom 5.September 2019)