Höhepunkte auf der Tagung des Exekutivausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) vom 17.-20. Februar in Genf werden eine ausführliche Darstellung der Arbeit im Bereich von HIV/AIDS und die offizielle Einführung des neuen Generalsekretärs, Pfr. Dr. Samuel Kobia in sein Amt sein. Der Ausschuss wird außerdem die nächsten Schritte zur Vorbereitung für die Vollversammlung beschließen und Themen von öffentlichem Interesse ("public issues") behandeln.

Dr. Samuel Kobia wird zum ersten Mal als Generalsekretär des ÖRK dem Exekutivausschuss Bericht erstatten. Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes in der Kapelle des Ökumenischen Zentrums wird er am Mittwoch, dem18. Februar, um 18 Uhr offiziell eingeführt.

Die Arbeit im Bereich HIV/AIDS, die das ÖRK-Referat für Gesundheit und Heilen im vergangenen Jahr geleistet hat, wird den Mitgliedern des Exekutivausschusses vorgestellt. Damit verbunden ist die Erwartung, dass sich ihre Kirchen diese Arbeit in einer für ihr jeweiliges ökumenisches Umfeld angemessenen Weise aneignen.

Die Arbeit besteht aus einer ökumenischen HIV/AIDS-Initiative in Afrika (EHAIA) und aus anderen regionalen und globalen HIV/AIDS-bezogenen Aktivitäten, die eine zukünftige strategische Ausrichtung in diesem Bereich mitbestimmen. Ziel der ÖRK- Arbeit ist es, die Kluft zwischen Richtlinien und ihrer Umsetzung zu überwinden, die in den Reaktionen verschiedener Glaubensgemeinschaften auf HIV/AIDS spürbar wird.

Der Exekutivausschuss wird die Neunte Vollversammlung des Rates in Porto Alegre, Brasilien, im Jahre 2006 weiter vorbereiten. Er wird darüber entscheiden, wie viele Delegierte die Mitgliedskirchen zur Versammlung entsenden können. Die Anzahl der Delegierten wird für jede Kirche auf der Grundlage ihrer am 31. Januar 2004 oder vorher angegeben Mitgliederzahl berechnet. Der Ausschuss wird außerdem die Richtlinien für Zuschüsse für die Teilnahme an der Vollversammlung festlegen und sich mit dem Haushalt für die Vollversammlung befassen.

Auf seiner Tagung wird sich der Ausschuss auch mit der atomaren Abrüstung, dem israelisch-palästinensischen Konflikt, der Lage im Sudan, in Simbabwe, sowie in Indien und Pakistan beschäftigen. Er wird wahrscheinlich zu jedem dieser Themen eine Erklärung oder ein Protokoll veröffentlichen.

Im Zusammenhang der atomaren Abrüstung wird sich der Ausschuss mit dem Problem der zunehmenden Schwächung von internationalen Institutionen und Vereinbarungen beschäftigen. Diese wurden mit dem Ziel geschaffen, unter den globalen und nationalen Akteuren Konsens, Vertrauen und gemeinsame Strategien für den Umgang mit Bedrohungen von Sicherheit und Frieden, einschließlich den Bestimmungen zur Regelung von Gewaltanwendung zu erreichen.

In der Frage des israelisch-palästinensischen Konflikts wird der Ausschuss die Positionen der Kirchen in Israel und in den besetzten Gebieten sowie des Rates der Kirchen im Mittleren Osten erwägen; ferner den Status des von den USA unterstützen Friedensfahrplans, der „Genfer Initiative“ und anderer alternativer Friedenspläne und schließlich die Folgen der Errichtung des sogenannten „Sicherheitszauns“ durch Israel diskutieren.

In seiner Rolle als Aufsichtsorgan wird sich der Exekutivausschuss mit der gesamten Arbeit des ÖRK seit der letzten Zusammenkunft im August 2003 befassen, mit der finanziellen Situation des Rates und organisatorischen Fragen, die Verfahren zur Anwendung eines Konsensmodells für die Entscheidungsfindung beinhalten werden.

Der Ausschuss wird das Verfahren für den ÖRK Zentralausschuss genehmigen, eine der acht ÖRK-Präsidenten und Präsidentinnen zu ersetzen, Pfr'in. Kathryn K. Bannister aus den USA, die ihre Entscheidung bekannt gegeben hatte, aus persönlichen Gründen ihr Amt niederzulegen.