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Inspiriert vom Thema „Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens“ – dem Aufruf der 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) im Jahr 2013 – bekräftigten die Teilnehmenden einer Konferenz in Deutschland das Engagement, mit Kirchen in Südkorea und Japan auf einem „gemeinsamen Weg der geistigen Erneuerung und des prophetischen Aufrufs“ für einen „gerechten Frieden“ in der Region zusammenarbeiten zu wollen.

Die Teilnehmenden an der Konferenz „Gerechter Friede in Ostasien“, die vom 29. September bis 1. Oktober in Wittenberg, Deutschland, stattfand, kamen aus Deutschland, Südkorea und Japan. Sie veröffentlichten gemeinsam einen Brief.

Organisiert wurde die Konferenz von der Deutschen Ostasienmission (DOAM), einem Gründungsmitglied der Evangelischen Mission in Solidarität, dem Berliner Missionswerk und der Evangelischen Akademie Wittenberg.

Im Brief werden die Kirchen dringend gebeten, diejenigen Menschen zu unterstützen, die unter den Folgen der Naturkatastrophe leiden, und es wird für ein Verbot von Atomwaffen plädiert. Weiter enthält der Brief Unterstützung für diejenigen Menschen, die gegen die Errichtung eines Militärhafens auf Jeju-Island in Südkorea und in Okinawa, Japan, protestieren. Die Kirchen werden dringend aufgefordert, die Menschenrechte zu verteidigen und die beteiligten Regierungen zur Rechenschaft zu ziehen.

Die Konferenz ermutigt, sich für Heilung, Versöhnung, Zusammenarbeit und für einen Friedensvertrag auf der koreanischen Halbinsel einzusetzen. Weiter fordern die Teilnehmenden, sich für eine Auslegung des Artikels 9 der japanischen Friedensverfassung einzusetzen, die der ursprünglichen Intention eines Verzichts auf militärische Einsätze entspricht.

An die Kirchen in Südkorea und Japan gewandt heisst es in dem Brief: „Wir beginnen zu begreifen, wie auf diesem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens das Bedürfnis nach eurem, wie auch unserem Einsatz als „com-pan-ions“ – denjenigen, die das Brot miteinander teilen – wächst. Manchmal mag dieser Weg unangenehme Entscheidungen mit sich bringen oder uns in die Position einer Minderheit oder sogar in Opposition zu den „Mächten und Gewalten “ bringen.“

„Wir senden euch unsere Gebete, unsere fortwährende Unterstützung, unsere Besuche und Einladungen, unsere Bereitschaft, euch auf euren Wegen zu begleiten, so wie auch wir euch bitten, uns zu begleiten.“

„Manchmal mögen wir gefangen sein in unseren eigenen begrenzten kontextuellen, kulturellen oder sogar konfessionellen und institutionellen Wahrnehmungen; manchmal mögen wir blind oder einseitig in unserem Denken, Urteilen und Handeln sein. Wir vertrauen darauf, dass ihr uns helfen werdet, all das zu erkennen, was notwendig ist, um mit euch als treue Weggefährten auf dem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens zu gehen“, bekräftigt der Brief.

Die DOAM ist eine Missionsgesellschaft, die der evangelischen Theologie des 19. Jahrhunderts entstammt, die wiederum beeinflusst war vom Wirken Schleiermachers. Sie wurde 1884 in Weimar von Delegierten aus der Schweiz und Deutschland gegründet und engagiert sich seither im Studium der Religionen und im Dialog mit Menschen anderer Religionen. Die Ostasienmission war vor allem in China und Japan tätig. Die Arbeit der DOAM in Japan führte in den 1970er Jahren zur Gründung des Tomisaka Christian Center in Tokyo, das seither in der sozial-ethischen Arbeit tätig ist.

DOAM-Brief der Konferenz in Wittenberg

Website der Deutschen Ostasienmission (DOAM)

Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens des ÖRK