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Vertreterinnen und Vertreter der wichtigsten Religionsgemeinschaften haben vorgeschlagen, den weltweiten interreligiösen Dialog so umzugestalten, dass er effektiver auf aktuelle Bedrohungen eingehen kann.

Die Teilnehmer der vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) in Genf einberufenen internationalen Konferenz "Ein entscheidender Moment im interreligiösen Dialog" (7.-9. Juni 2005) kamen zu dem Schluss, dass "die Umgestaltung des interreligiösen Dialogs in eine Praxis der Demut und Hoffnung ein Weg sein kann, um größeres Vertrauen aufzubauen".

"Gemeinsam können wir diesen entscheidenden Moment nutzen und dazu beitragen, die Gefahren in eine Pilgerreise des Glaubens zu verwandeln, die uns in eine gerechtere, barmherzigere und friedlichere Zukunft führen wird", erklärten die rund 130 Vertreterinnen und Vertreter aus zehn weltweiten religiösen Traditionen, die sich an der Konferenz beteiligten.

<span style="font-weight: bold; "» Konkrete Strategien

Die Konferenzteilnehmer/innen umrissen konkrete Strategien, die darauf abzielen, das Schwergewicht in den interreligiösen Beziehungen vom Dialog auf das gemeinsame Handeln zu verlagern. Dazu sollen sowohl neue Bildungs- und Ausbildungsprogramme wie auch Austauschmöglichkeiten gehören, die eine Kultur des Dialogs fördern.

Symbolische Handlungen zur Heilung der historischen Lasten, neue Strukturen und Netzwerke sowie Aktionspläne auf nationaler und regionaler Ebene wurden als praktisch gangbare Wege genannt.

Die Konferenz bot auch die Möglichkeit, offen über trennende Fragen zu diskutieren, speziell über Fragen der religiösen Gewalt und der Missionierung, und sie rief zu Reue und Demut auf, die "einen Weg eröffnen, um von einem Dialog unter Fremden zu einem Dialog unter Nachbarn zu finden".

Die Teilnehmenden warnten vor einem Dialogverständnis, das bestimmte Identitäten und Traditionen herabsetzt und Misstrauen und Feindseligkeit in den religiösen Gemeinschaften hervorrufe.

<span style="font-weight: bold; "» Ein Meilenstein

Die Leitung des ÖRK nannte die Konferenz einen "Meilenstein" und bekräftigte das erneuerte Engagement der weltweiten Gemeinschaft christlicher Kirchen für Dialog und Verständnis zwischen den Glaubensgemeinschaften.

"Der Dialog mit anderen Glaubensgemeinschaften ist zu einem Kernthema im ÖRK geworden", erklärte der Generalsekretär des ÖRK, Pastor Dr. Samuel Kobia. "Wir können auf unserer Suche nach Hoffnung nur dann wirksam und erfolgreich sein, wenn wir zusammenarbeiten. Gemeinsam können wir die Erneuerung der Hoffnung auf eine andere mögliche und bessere Welt voran bringen, in der alle Menschen Leben in Fülle und Würde haben."

Der Organisator der Konferenz und ÖRK-Experte für interreligiöse Fragen, Pastor Dr. Hans Ucko, unterstrich den besonderen Charakter dieser Veranstaltung im Vergleich zu den anderen zahlreichen interreligiösen Initiativen weltweit. "Diese Konferenz war dadurch einmalig, dass sie sich bemüht hat, den Dialog zu bewerten, und dass sie nach realistischeren und weniger idealistischen Möglichkeiten gesucht hat, um die Beziehungen zu fördern. Wir haben die Beteiligten in ihrem Engagement bestärkt und dadurch auch unserem eigenen christlichen Engagement im Dialog neue Impulse gegeben."

Der Schlussbericht der Konferenz wird in Kürze veröffentlicht. Der ÖRK wurde beauftragt, die Weiterführung des begonnenen Prozesses zu koordinieren.

Reden, Dokumente und honorarfreie hochauflösende Fotos finden Sie auf der Webseite der Konferenz:

www.oikoumene.org/interreligious.html