Heather Chappell (*)

Fotos honorarfrei verfügbar

unter www.mission2005.org

Die Mission von Frauen ist oft recht alltäglich. Es passiert jeden Tag, manchmal auch auf eine stille Art und Weise.

Es passiert in Kanada, wenn eine Frau die Geistesgaben ihrer drei Töchter stärkt. Es passiert in Nigeria, wenn Christinnen and Musliminen in Solidariät miteinander gegen die religiöse Gewalt in ihrer Stadt demonstrieren. Es passiert in Indien, wenn eine Frau mit theologischem Abschluss anbietet, ehrenamtlich in ihrer Kirche zu arbeiten, da sie nie dort ordiniert werden wird.

"Frauen in der Kirche tun viel, aber sie zögern oft es Mission zu nennen", sagt die deutsche Missiologin Katja Heidemanns, die den einzigen Workshop leitete, der sich auf der 13. Weltmissionskonferenz in Athen konkret mit Frauenthemen befasst hat."Oftmals wird ihre Arbeit nicht gewürdigt, weil sie nicht in das offizielle und begrenzte Verständnis von Mission passt. Der Workshop konzentrierte sich auf Frauen in Mission und beinhaltete Präsentationen von Frauen, die in verschiedenen Bereichen von Heilung und Versöhnung arbeiten.

Frauen sind in den Bereichen von Bildung, Gesundheitsfürsorge oder Seelsorge oft sehr kompetent. Jacinta Maingi aus Kenia arbeitete 22 Jahre lang als Beraterin für Menschen, die mit HIV/AIDS leben. Sie sieht die Kirche als einen Heilungsraum, als ein Krankenhaus für die, die physisch, geistig und geistlich krank und verletzt sind. "Christus ist zu denen gekommen, die bedürftig sind", sagt sie. "Und wir müssen dasselbe tun."

Nilda Castro von den Philippinen arbeitet für Migrantinnen und Migranten in dem Programm "Die Mission und das Amt des Priesterlichen Rates für Seelsorge von MigrantInnen und Flüchtlinge". Sie glaubt, dass Liebe der einzige Weg ist, um Heilung und Versöhnung zu bewirken. "Nicht irgendeine Art von Liebe", erklärt sie. Vielmehr die Liebe, die Gott widerspiegelt. Es ist eine Liebe, die uns bereit macht füreinander am Kreuz zu sterben." Castro hat das Gefühl, dass Frauen durch ihre Verbindung zu Geburt und Mutterschaft besonders empfänglich für diese Art von aufopfernder Liebe sind.

Frauen brauchen Chancen

Natürlich ist Mission eine Aufgabe für alle und sollte auch alle einbeziehen, unabhängig vom Geschlecht. "Alle von uns, Männer und Frauen, Junge und Alte, sind dazu berufen die Gute Nachricht allen Menschen kund zu tun", sagt Pfarrerin Dr. Hyacinth Ione Boothe, eine Professorin am United Theological College of the West Indies in Jamaica. Sie denkt, dass Frauen sie selber sein müssen und nicht versuchen Männer zu werden. "Die mitfühlende und umsorgende Seite von Frauen sollte sich in ihrem Amt widerspiegeln," sagt sie. "Sie müssen Wege finden, in denen ihr Zeugnis die Gemeinschaft der Kirchen bereichert ohne automatisch das herkömmliche hierarchische Amt zu unterschreiben. Sie betont, dass Frauen in allen Berichen von Ämtern einbezogen werden müssen. Das kann in den Kirchen schwierig werden, in denen das Amt von Frauen immer noch nicht anerkannt oder gefördert wird.

Es gibt so Vieles, das Frauen tun können. "Frauen müssen nicht befähigt werden. Sie sind schon fähig", sagt Maingi. Was sie aber brauchen ist Unterstützung und Gelegenheiten, die ihnen erlauben, ihre Gaben so zu nutzen, dass sie der Kirche und der Welt dienen.

Auf die Frage nach dem Fehlen von frauenbezogenen Themen, entgegneten die Organisatorinnen und Organisatoren der Konferenz, dass die Frauen in der Konferenz während der Gottesdienste, des Plenums und der Workshops immer wieder zu Wort kommen.

Trotzdem hat das Fehlen eines offiziellen Fokus' auf Frauen in der Konferenz einige Delgierte enttäuscht. Janet Plenert, Delegierte der Mennonitischen Weltkonferenz, ist der Meinung, dass viel gewonnen wäre, wenn es mehr Raum für einen konkreteren Dialog und Austausch über frauenbezogene Themen gäbe.

Wenn Frauen zusammen arbeiten, um das Verständnis von Mission neu zu definieren, ist das eine große Chance, um eine neue Dimension in das Selbstverständnis von Kirchen zu bringen. "Frauen haben eine besondere Rolle Kirche dazu herauszufordern, gegenüber der befreienden Nachricht des Evangeliums wahrhaftig zu sein", sagt Boothe.

[621 Wörter]

(*) Die Autorin Heather Chappell lebt in Toronto, Ontario. Sie arbeitet als Programm Assistentin in "The Presbyterian Church in Canada" in den Bereichen Diakonie und Mission.

Die Konferenz-Webseite:www.mission2005.org

Kostenlose, hochauflösende Fotos von der Konferenz sind verfügbar unter:

www.mission2005.org/High_resolution.884+B6Jkw9Mg__.0.html