Image
Der ÖRK engagiert sich seit vielen Jahren für die Friedensarbeit in der DRK. Foto: Albin Hillert/ÖRK

Der ÖRK engagiert sich seit vielen Jahren für die Friedensarbeit in der DRK. Foto: Albin Hillert/ÖRK

Der Dokumentarfilm „Maman Colonelle“ des Regisseurs Dieudo Hamadi hat den Menschenrechtspreis 2017 der Weltvereinigung für Christliche Kommunikation (WACC) und SIGNIS erhalten, des  Katholischen Weltverbandes für Kommunikation.

Der Film ist eine Hommage an den Mut einer einzigen Person, die sich für den Schutz vergewaltigter Frauen und misshandelter Kinder in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) einsetzt. In den östlichen Landesteilen der DRK gibt es schwere Probleme infolge der omnipräsenten sexualisierten Gewalt gegen Frauen. Es gibt Hunderttausende Opfer, jung und alt, die mit den verheerenden psychologischen, körperlichen und sozialen Folgen leben müssen. Der Film beschreibt, wie die Gesellschaft die Schuld den Betroffenen zuweist, sie nicht als die Opfer wahrnimmt, die sie sind, und ihnen aus diesem Grund Gerechtigkeit und Menschenrechte vorenthält.

Der Film wurde ausgezeichnet, weil er die Würde der Menschen wiederherstellt und den Frauen, die Kriegsverbrechen erleiden mussten, Frieden gibt, und weil er zeigt, wie die Menschen im Kongo selbst die Initiative ergreifen und sich für eine bessere Gesellschaft einsetzen.

Der Film „Madame Colonelle“ begleitet eine kongolesische Polizistin, Honorine Munyole während ihres Dienstes in einer kleinen Polizeieinheit in Bukavu im Ostkongo, die für den Schutz von Frauen und Kindern zuständig ist. Diese Region ist berüchtigt für ihre hohe Zahl an Vergewaltigungen.

Der Dokumentarfilm beginnt mit ihrer Versetzung von Bukavu nach Kisangani. In Bukavu war sie eine von allen respektierte Amtsperson und verfügte über die entsprechende Autorität. Jetzt muss sie mit ganzem Einsatz den Respekt und das Vertrauen der örtlichen Bevölkerung, der Frauen und vor allem der Verwaltung und der Polizeiabteilung gewinnen. Sie geht entschlossen ans Werk und beweist, dass man auch in einem korrupten Umfeld etwas bewirken kann. Sie unternimmt alles in ihrer Macht stehende, um den desisullionierten Frauen wieder Mut und Selbstvertrauen zu geben und ihre Anerkennung als Kriegsopfer durchzusetzen.

Der Film hat zahlreiche Auszeichnungen gewonnen, darunter den Preis der Ökumenischen Jury auf den Berliner Filmfestspielern 2017.

ÖRK-Kommunikationsdirektorin und Vizepräsidentin von WACC Europe, Marianne Ejderstein, erklärte, dass dieser und andere Filme besonders wichtig in einer Welt seien, die zunehmend von Gewalt, Rassismus und Nationalismus heimgesucht werde.

„WACC und SIGNIS sind davon überzeugt, dass dieser Dokumentarfilm eine sehr menschliche Perspektive auf die Schrecken gewalttätiger Konflikte eröffnet, die sich auf das Leben der Menschen und besonders von Frauen auswirken“, sagte sie. „Der Menschenrechtsaspekt dieses Films ist beispielhaft.“

ÖRK-Mitgliedskirchen in der DRK