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Pastor Frank Chikane, Vorsitzender der ÖRK-Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten. Foto: Albin Hillert/ÖRK

Pastor Frank Chikane, Vorsitzender der ÖRK-Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten. Foto: Albin Hillert/ÖRK

„Das Erlebnis als Pilgerinnen und Pilger ist wie ein einziges großes gemeinsames Gebet durch das Zusammen-Unterwegssein“, erklärte Pastor Dr. Fernando Enns auf der Tagung des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) während einer Plenarsitzung über den Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens am 18. Juni.

„Unterwegs sein, sich in einer ökumenischen Perspektive mit Theologie auseinanderzusetzen bedeutet, eine Theologie der gegenseitigen Begleitung, der Kameradschaft mit denjenigen zu praktizieren, die auf dem Weg miteinander das Brot brechen“, fügte Enns, Ko-Vorsitzender der ÖRK-Referenzgruppe „Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens“, hinzu.

Die thematische Plenarsitzung des wichtigsten Leitungsgremiums des ÖRK in Genf umfasste Erfahrungsberichte über die jüngsten Besuche von Pilgerteams in Ländern wie Kolumbien, Burundi, Südsudan und auf der koreanischen Halbinsel.

„Die Besuche bestätigten mich darin, dass, wenn wir zu den Menschen hingehen, Vertrauen und Zuversicht geschaffen werden, wodurch die Unterstützung dieser Gemeinschaften und Menschen im Streben nach Frieden mit Gerechtigkeit leichter wird“, erklärte Pastor Frank Chikane, Vorsitzender der ÖRK-Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten.

Er stellte Überlegungen an über die Bedeutung der engen Begleitung für Menschen, die Konflikte und Spaltungen erleben, und fügte hinzu: „Wenn die Menschen allein gelassen werden, ohne andere äußere Kräfte oder Wohltäter, die ihre eigenen Interessen verfolgen, dann gelingt es ihnen, Lösungen für scheinbar verzwickte Probleme und Herausforderungen zu finden.“

Die Pilgerteams des ÖRK sind Ausdruck der Begleitung auf der gemeinsamen Reise des Pilgerwegs der Gerechtigkeit und des Friedens im Streben nach Einheit der Kirchen.

Lorena Rios, Koordinatorin für Religionsfragen im kolumbianischen Innenministerium, berichtete über die Wirkung der Pilgerteams während deren Besuch Anfang Jahr in ihrem Land. Sie erzählte, wie ihrer Meinung nach die Beziehungen zu ökumenischen Organisationen den Friedensprozess unterstützen.

„Als Gläubige möchte ich die Unterstützung würdigen, die wir vom Ökumenischen Rat der Kirchen erhalten haben. In den strategischen Augenblicken war diese Unterstützung entscheidend für die Sichtbarkeit der religiösen Vertreterinnen und Vertreter in meinen Land und dafür, was sie bewirken konnten“, erklärte Lorena Rios. „Unser Friedensprozess verfolgt zwar ein neues Muster für die Erreichung eines dauerhaften Friedens, zunächst aber ist er vor allem ein Zeichen für das Engagement und die Mitwirkung der internationalen Gemeinschaft, die uns bei der Umsetzung dieses Friedens begleitet.“

 

Weitere Informationen über den ÖRK-Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens

70 Jahre Ökumenischer Rat der Kirchen

ÖRK-Zentralausschuss-Tagung