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"Die Vereinigten Staaten von Amerika als alleinige Supermacht" und andere drastische Veränderungen in der Weltpolitik machen es notwendig, "die ökumenische Bewegung über den Kontext von Ost und West hinaus neu zu definieren," sagte Dr. Ahn Jae Woong, Generalsekretär der Asiatischen Christlichen Konferenz (CCA) und presbyterianischer Pastor aus Korea, vor den Mitgliedern der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK).

Neben anderen geopolitischen Veränderungen erwähnte Woong die Tatsache, dass die Ideologien des kalten Krieges nicht länger existierten. Religiöser Fundamentalismus diene zur Legitimation terroristischer Anschläge, so Woong heute in seiner Begrüssungsrede auf dem Treffen des Plenums der Kommission, das vom 28. Juli bis 6. August 2004 in Kuala Lumpur (Malaysia) stattfindet.

Mit Bezug auf die drei Definitionen von "Osten" - geografisch, politisch und ekklesiologisch -, wie sie der japanische Professor und renommierte Ökumeniker Masao Takenaka beschrieben hat, wies Woong darauf hin, dass Christinnen und Christen dieser Region immer noch auf Grund geographischer und kultureller Unterschiede gespalten seien. Dennoch könnten Christinnen und Christen aus dem "Osten" durch ihre unmittelbaren Beziehungen zur Natur und zu ihren Mitmenschen zu einem "theologischen Verstehen beitragen," das sich "von dem des Westens unterscheidet."

Die Suche nach "alternativen Wegen, die Menschheit gemeinsam mit Gottes Schöpfung zu erhalten," bezeichnete Woong als "vordringliche Aufgabe für uns alle." Neben anderen entscheidenden Aufgaben hob der CCA-Generalsekretär die Suche nach "der wahren Bedeutung der Ökumene im Kontext heutiger nicht-christlicher und nicht-ökumenischer Wirklichkeiten" hervor.

"Die ökumenische Bewegung sollte ihren Pioniergeist wieder entdecken und nach Gottes Plan für die ganze Schöpfung fragen, angesichts dessen, dass Mensch und Umwelt gleichermassen leiden - aufgrund mangelnden Vertauens in Gott oder menschlicher Habgier."

"Eine der Schwächen der ökumenischen Bewegung besteht darin, dass sie sich von den Menschen an der Basis weg bewegt," sagte er. Um eine Ökumene wieder zu beleben, in deren Mittelpunkt die Menschen stehen, schlug er vor, dass die asiatischen Kirchen Seite an Seite mit allen friedliebenden Menschen eine "Pax Asiana" für die Völker Asiens aufrichten sollten.

Um dies zu erreichen, sei es notwendig, die "Weisheiten, Traditionen, Sitten und Erfahrungen" aller asiatischer Völker zusammen zu bringen - als Teil einer "reichen Tradition, die von Respekt vor dem Leben und der Suche nach einer sozialen und egalitären Lebensart geprägt ist."

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