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ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit auf dem UN-Klimagipfel © Sean Hawkey

ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit auf dem UN-Klimagipfel © Sean Hawkey

„Bisher haben wir von den Staats- und Regierungschefs in erster Linie Lippenbekenntnisse gehört. Hoffen wir, dass den vielen Worten jetzt konkrete Taten folgen“, sagte Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) anlässlich der Eröffnungsveranstaltungen des UN-Klimagipfels in Paris (COP 21) am 30. November.

Tveit hat an einer interreligioösen Podiumsdiskussion teilgenommen, die von der  Weltnaturschutzunion (IUCN) gefördert wurde und die sich in erster Linie mit theologischen Überlegungen zur Krise der Menschheit im Spannungsfeld von Natur, Klima und Menschlichkeit befasst hat.

„Dies ist ein Moment der Wahrheit und der Erkenntnis, dass etwas falsch läuft und dass wir eine Veränderung brauchen“, fuhr Tveit fort und bezog sich damit auf die gemeinsame Botschaft der Hoffnung, die nach seiner Wahrnehmung in den Ansprachen der Staats- und Regierungschefs zur Eröffnung von COP 21 zu hören war.

Für IUCN-Generaldirektorin Inger Andersen muss der Klimawandel auch als moralische und ethische Herausforderung angesehen werden. „Es ist eine Frage der Gerechtigkeit“, sagte sie. „Wir sind mit der Hoffnung hierhergekommen, einen gemeinsamen Aufruf zum Handeln zu hören mit einem eindeutigen Schwerpunkt auf unserer Haushalterschaft für die Umwelt“, stellte Andersen fest.

Die Podiumsdiskussion wurde mit einer Segnung durch Imam Ibrahim Saidy vom Daru Salaam Centre, Oslo, Norwegen eröffnet.

Neben dem Generalsekretär des ÖRK gehörten Schwester Jayanti Kirplani von der Brahma Kumaris World Spiritual University, Monsignor Luís Miguel Muñoz Cárdaba, Berater der Apostolischen Nuntiatur in Frankreich, Fazlun Khalid als Vertreter der Islamischen Stiftung für Ökologie und Umweltwissenschaften (IFEES) und Barbara Maas von der International Buddhist Confederation zu den Teilnehmenden.

Khalid und Maas betonten besonders die Konvergenzprozesse, die sowohl zur Erklärung der Global Buddhist Collective on Climate Change an COP 21 als auch zur Istanbuler islamischen Erklärung zum Klimawandel geführt haben.

Dr. Guillermo Kerber, ÖRK-Programmreferent für die Bewahrung der Schöpfung und Klimagerechtigkeit, fasste den Geist des ersten Tages der Klimakonferenz COP 21 zusammen: „Ich sah Ambition, Verantwortung und Hoffnung“, sagte er. „Diese Stimmung war sowohl in den Beiträgen der Staats- und Regierungschefs als auch in den Initiativen und Überlegungen mehrerer Akteure spürbar, die hier in Paris an Nebenveranstaltungen teilgenommen haben“, fügte er hinzu.

Der Klimagipfel endet am 11. Dezember. Der ÖRK hat gemeinsam mit mehreren Mitgliedskirchen und Partnern wie dem Lutherischen Weltbund, dem ACT-Bündnis, der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen und der Konferenz Europäischer Kirchen eine ökumenische Delegation nach Paris gesandt, um der Forderung nach einem rechtsverbindlichen Klimaabkommen mehr Nachdruck zu verleihen und noch einmal auf die unbedingte Forderung hinzuweisen, dass „COP 21 der richtige Moment ist, um die menschliche Haushalterschaft für die Umwelt in konkrete Klimaschutzmaßnahmen zu verwandeln, Verantwortung für die kommenden Generationen zu zeigen, nie dagewesenen individuellen, wirtschaftlichen und strukturellen Wandel einzuleiten und Klimagerechtigkeit anzustreben ”, wie der ÖRK-Exekutivausschuss dies in seiner aktuellen Erklärung festgestellt hat.

Medienpaket mit Informationen zu den ökumenischen Gruppen auf COP (in englischer Sprache)

Kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz sieht ÖRK‑Generalsekretär Zeichen der Hoffnung (29. Oktober 2015)

Erklärung des ÖRK-Exekutivausschusses zum UN-Klimagipfel (COP 21) in Paris, Dezember 2015 (in englischer Sprache)