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Die Konsultation in Kuba befasste sich mit zahlreichen Facetten der Mission. © Yosmel Fernandez Rivera

Die Konsultation in Kuba befasste sich mit zahlreichen Facetten der Mission. © Yosmel Fernandez Rivera

An der Konsultation in Matanzas (Kuba) nahmen 25 Vertreter der CWME, Leiter von Missionswerken, Missiologen und Missionare aus ÖRK-Mitgliedskirchen teil. Sie suchten nach Strategien, um den Text Gemeinsam für das Leben für die Kirchen nutzbar zu machen, setzten Materialien in verschiedene Kontexte, damit der Text in der Vielfalt der Kirchen und Situationen des ÖRK gelesen werden kann, und überlegten, wie eine Missionsausbildung zur Weltmissionskonferenz in Tansania im März 2018 beitragen kann.

Die Konferenz in Matanzas baute auf einer früheren Konsultation in Südafrika im Oktober 2014 auf, auf der die Teilnehmenden Pläne für einen missiologischen Lehrplan für zukünftige Verantwortungsträger, Module für Ortsgemeinden und Weiterbildungen für Missionare und andere in der Mission Tätige entwickelten. Ein wesentliches Ergebnis dieser Tagung war das Handbuch Ecumenical Missiology (Ökumenische Missiologie), das im Juni veröffentlicht wurde und während der Konsultation in Kuba noch einmal vorgestellt wurde. CWME-Direktor Pastor Dr Jooseop Keum schenkte Pastor Dr. Carlos Ham, Direktor des Matanzas Evangelical Theological Seminary, ein Exemplar des Buches für die ökumenische Missionsausbildung in seinem Seminar.

In seiner Eröffnungsrede sagte Keum, dass es bei Mission immer um die direkte Begegnung zwischen Menschen gehe. „Es geht um die Geschichten des Gottesvolks, das seiner Berufung folgt, die durch Jesus Christus gegebene Hoffnung zu bezeugen“, sagte er. „Mission spielt eine wichtige Rolle dabei, die menschliche Dimension, die berührenden Geschichten und die Zeugnisse des Gottesvolks zurückzugewinnen – eine Erfahrung, die wir alle während unserer Zeit zusammen gemacht haben. Die menschlichen Geschichten des ganzen Gottesvolks, das dank der Kraft des Heiligen Geistes zu Gottes Mission beiträgt, können für die Kirche und die ökumenische Bewegung als dringend benötigte dauerhafte Herausforderung dienen.“

Das evangelische Seminar greife die gerechtigkeitsorientierte Agenda von Gemeinsam für das Leben auf, so Keum. „Die Konferenz hier in Kuba, in einer Zeit schnellen politischen, sozialen und religiösen Wandels, bietet einen dynamischen Kontext, sich erneut mit Gemeinsam für das Leben zu befassen“, sagte er. „Die Arbeit des Seminars mit seinem ökumenischen Charakter, seiner Inklusivität, dem ständigen Bezug auf die Gemeinschaft, seiner diakonischen Arbeit, seinen beliebten Bibelarbeiten und seinem Umweltbewusstsein verkörpert die missionale Ausbildung.“

Professor Emeritus Néstor Míguez betonte in seinem Impulsreferat, dass für eine wahrhaft verwandelnde Mission die Teilnahme an der Welt unerlässlich sei. „Dort lernen und üben wir den Umgang mit den wirklichen Herausforderungen für ein Leben in Fülle für jeden und für alle“, sagte er. „Wir leben in einer Welt der Uneindeutigkeit. Aber wir lassen uns durch diese Uneindeutigkeit nicht an unserer missionarischen Verpflichtung hindern, sondern nehmen sie als Möglichkeit zum Lernen, als Erfahrung, in der wir uns in den Herausforderungen, die uns bewegen, und in den Gefahren, denen wir ausgesetzt sind, beweisen können. Dort sehen wir auch das andere Licht des Evangeliums: Die Notwendigkeit von Verständnis und Vergebung.“

Wir könnten uns nur voran bewegen, wenn wir bereit seien, uns zu prüfen und Buße zu tun, unsere eigene Haltung zu ändern, um Vergebung zu bitten und anderen zu vergeben, fügte er hinzu. „Wir müssen stets unser eigenes Tun hinterfragen und es im Licht des Evangeliums neu beurteilen – in seinen Auswirkungen auf die Schöpfung, zugunsten der ‚Geringsten unter ihnen‘, durch die wir Jesus dienen, womit wir unseren Glauben an den Gott des Lebens bekennen.“

Die Teilnehmenden entwickelten Empfehlungen für die Weltmissionskonferenz und Empfehlungen für die Entwicklung von interkontextuellen Studienmaterialien für Gemeinsam für das Leben und den Lehrplan für die Missionsausbildung.

Kommission für Weltmission und Evangelisation