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CWME-Teilnehmende empfangen die Kommunion. Bild: Albin Hillert/ÖRK <br><i><a href="https://oikoumene.photoshelter.com/galleries/C0000Z5RGV5Pjqfw/G00000GxDOfFmxFg/Christ-Church-Cathedral">Klicken Sie hier, um zur Fotogalerie zu gelangen.</a></i>

CWME-Teilnehmende empfangen die Kommunion. Bild: Albin Hillert/ÖRK
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Tansanische Tänze, kraftvolle Chor-Darbietungen und geschätzte Liturgie: Die afrikanischen Gottesdienste in Tansania bieten allen etwas, die auf der Suche nach Sinn sind.

Am 11. März wurde in der Christ Church Cathedral der Kilimandscharo-Diözese in Arusha die Messe in einem Geist der Gastfreundschaft gefeiert. Dazu waren christliche Schwestern und Brüder aus der ganzen Welt eingeladen, die für die Konferenz für Weltmission und Evangelisation (CWME) des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) im Lande waren.

Die Kathedrale im Zentrum von Arusha ist bekannt dafür, dass sie genau in der Mitte zwischen Kapstadt (Südafrika) und Kairo (Ägypten) steht. Sie war schon immer ein zentraler Ort, an dem sich Gläubige aus lokalen und internationalen Hintergründen zur Anbetung vermischten.

Die Kirche widerspiegelt die Berufung zur Mission. Sie setzt sich in den Bereichen Bildung und Gesundheit ein und unterstützt Schulen, Krankenhäuser und wohltätige Projekte. Kinder bilden hier einen besonderen Schwerpunkt, deshalb wird wöchentlich ein „Samstag der Barmherzigkeit“ organisiert, an dem den Kindern die Kirche für christlichen Unterricht, Essen und weitere Hilfen offen steht.

Die am afrikanischen Gottesdienst eingeladenen internationalen Gäste erlebten eine Feier, an der traditionelle Aspekte aus der anglikanischen Liturgie mit Chorälen und Tanzeinlagen mit zeitgenössischem afrikanischem Charisma kombiniert wurden.

„Auch wer kein Suaheli versteht, kann sich an einem tansanischen Tanz erfreuen“, sagte ein Chorleiter.

Aufruf an die Gläubigen

In der lutherischen Kirche Mjini Kati von Arusha.
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Bild: Albin Hillert/ÖRK

Mit den Worten „das Wort Gottes ruft uns auf; das Wort des Heils ruft uns auf“ wurden diesen Sonntag auch in der benachbarten Gemeinde, der lutherischen Kirche Mjini Kati von Arusha, Gläubige begrüßt. Jung und Alt, Frauen und Männer, Kinder und ältere Menschen: Diese Gemeinde umfasst mehr als 1.000 Personen. Die Kirche, deren Name auf ihre zentrale Lage in Arusha, Tansania, zurückzuführen ist (Mjini Kati steht für „auf halbem Weg“), kann auf eine Geschichte von über 100 Jahren zurückblicken. Die Gemeinde setzt sich in ganz Tansania für die Verbreitung des Evangeliums ein.

Durch kreative Aktivitäten, wie Theater, Musik oder künstlerische Darstellungen, werden neue Wege erforscht, um junge Menschen anzusprechen und die gute Nachricht zu verkünden.

Bischöfin Mary Ann Swenson der Evangelisch-Methodistischen Kirche, stellvertretende Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, hielt in diesem Gottesdienst die Predigt, bei der sie gestützt auf Markus 4,35–41 darüber nachdachte, was es bedeutet, angesichts von Schwierigkeiten zu glauben.

Glauben angesichts von Schwierigkeiten

In der pfingstlich-apostolischen Naivera-Kirche.
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Bild: Freddy Dutz/ÖRK

Der Sonntagsgottesdienst am Hauptsitz der apostolischen Naivera-Kirche in Arusha, die vier Diözesen umfasst, bestand aus Bibelarbeiten zu 2. Könige 22, die sogenannte „erste“ Predigt, aus Momenten des Lobes und der Anbetung, sowie aus einer „zweiten“ Predigt mit Grüßen und Präsentationen. Ein Chor, eine Band und ein eingeladener Künstler sorgten für besondere Darbietungen.

„Befreit die Unterdrückten“, war der Titel der Predigt, die Pastorin Dr. Susan Durber der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des ÖRK hielt. Die Pastorin der Vereinigten Reformierten Kirche des Vereinigten Königreichs sagte, Jesus bringe allen Freiheit, nicht nur Menschen, die offensichtlich unter irgendwelchen Arten von Stigmatisierung, Gefangenschaft, Missbrauch oder Schmerz leiden. Alle seien angesprochen, denn wir seien alle auf eine Art und Weise Gefangene.

Bischof Dr. Julius J. Laizer, Gastgeber der Feier und Gründer der Kirche, fungierte als Dolmetscher und „Verstärker“ der Predigt. Gemeinsam mit verschiedenen weiteren Kirchenleitenden dankte er der Delegation herzlich für ihren Besuch.

Nach dem Gottesdienst lud der Bischof die Gäste ein, in Erinnerung an diesen Besuch anlässlich der Weltmissionskonferenz auf dem Kirchengelände Bäume zu pflanzen.

Leben verbessern

In der katholischen Kirche Tokeo La Bwana Burka.
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Bild: Geoffrey Alemba/ÖRK

Eine weitere christliche Kirche Arushas mit einem lebendigen geistlichen und liturgischen Leben ist die im Jahr 2000 gegründete katholische Kirche Tokeo La Bwana Burka (Heiliger Epiphanias). Diese große Gemeinde zählt etwa 7.000 Personen und liegt in einer Siedlung von Arusha, in der die meisten Menschen in Einraumbehausungen leben und größtenteils als schlecht bezahlte Hilfskräfte tätig sind. So ist die Gemeinde neben ihrem geistlichen Bereich auch aufgerufen, ein Ort zu sein, an dem zahlreiche gesellschaftliche Aktivitäten organisiert werden, um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern.

„Verschiedene Programme, die sich mit Themen in Bezug auf Glauben, Gesundheit und Bildung befassen, werden in unserer Kirchgemeinde das ganze Jahr lang durchgeführt“, sagte Kirchenvater Peter Pinto. „Die Alltagsprobleme der Familien, die täglich ums Überleben kämpfen, sind unsere wichtigsten Anliegen.“

Auch verschiedene Vereine leisten im Rahmen dieser Kirche beeindruckende Arbeit, unter anderem in den Bereichen Sport, Jugend und Frauen. In der Gemeindearbeit sind auch Gruppen zur Unterstützung der sozialen Entwicklung und Selbsthilfegruppen, die Menschen in Not finanzielle Unterstützung bieten, sehr aktiv.

Die katholische Kirche ist in Tansania seit über 100 Jahren mit wichtigen missionarischen Projekten präsent. In dieser Gemeinde ist eine tiefe Spiritualität durch alle Altersgruppen hindurch spürbar. Die Menschen kämpfen im Alltag mit Schwierigkeiten und finden Unterstützung in einem starken Geist der Gemeinschaft und in der Hoffnung in Christus und seinem Volk.

In der orthodoxen Kirche Evangelismos.
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Bild: Geoffrey Alemba/ÖRK

Die orthodoxe Evangelismos-Kirche von Arusha erlebte am Sonntag einen der feierlichsten und würdevollsten Momente in ihrer Geschichte. Die Gemeinde ist relativ klein, mit etwa hundert Menschen aus orthodoxem Hintergrund.

Der Gottesdienst war ein starker geistlicher Moment der Einheit in Christus, ein Moment des gemeinsamen Zeugnisses (Martyria) und der Hoffnung, als Erzpriester und Priester aus fast allen orthodoxen ÖRK-Mitgliedskirchen die heilige eucharistische Gemeinschaft feierten. Die seriöse orthodoxe Missionsarbeit, die in Tansania mit Erzbischof Anastasios von Albanien anfing, wird heute vom Orthodoxen Metropolit Agathonikos in Arusha sowie von mehreren Priestern weitergeführt.

„Wir sind hier, um – als Opfer – Liebe und Wahrheit vorzuleben, wir sind hier, um Menschen in Not konkret zu unterstützen. In Afrika tragen wir tatsächlich das Kreuz der Mission, und es gibt keinen einfachen Weg, dem wir folgen könnten“, sagte Agathonikos.

Die Kirche wurde 1953 gegründet und leistet wichtige Beiträge im Bereich der Bildung. Auf ihrem Grundstück beitreibt die Gemeinde die internationale Schule „Saint Constantine“. Studierende aus verschiedenen afrikanischen Gemeinschaften und aus mehreren orthodoxen Ländern folgen hier einem sehr hochstehenden internationalen Lehrplan und werden mit wichtigen Fähigkeiten für die Zukunft ausgerüstet. Dies ist ein Ort des Gebens und ein Versprechen einer besseren Zukunft in Tansania, verwurzelt in Wissen und Glauben.

Geistliche Nahrung

„Die Kirche ist, wo ich hingehöre. Nach einer langen Arbeitswoche komme ich jeden Sonntag hierher, um geistliche, emotionale und körperliche Nahrung zu empfangen. Nachdem ich während sieben Tagen pro Woche gearbeitet habe, was eine große Gnade Gottes ist, fühle ich mich gedrängt, jeden Sonntag hierher zu kommen, um zu danken“, sagte Nzia Ulomi, ein Gemeindemitglied der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT) Nkwarungo Kusirye-U.

In der Evangelisch-Lutherischen Kirche Nkwarungo Kusirye-U.

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Bild: Ivars Kupcis/ÖRK

Sie liegt an den Hängen des Kilimandscharo in Moshi und ist umgeben von wunderschönen Bäumen und einer atemberaubenden Landschaft: die Nkwarungo Kusirye-U-Kirche. Sie wurde 1893 von der Leipziger Mission als erstes lutherisches Missionszentrum im Norden von Tansania gegründet. Jeden Sonntag öffnet die Kirche ihre Türen mehr als 1.800 Personen, verteilt auf drei Gottesdienste, und organisiert daneben christliche Bildung und Gesundheitsdienste, betreibt ein Waisenhaus und macht seelsorgerische Besuche bei den Gemeindemitgliedern.

In seiner Predigt im Morgengottesdienst, an dem auch Bischof Dr. Fredrick Shoo, vorsitzender Bischof der ELCT, anwesend war, sagte ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit: „Der Garten Eden und die Schöpfungsgeschichte spiegeln sich in der Umgebung dieser Kirche wider. Durch den Geist geht die Arbeit der Schöpfung immer noch weiter, wie die gegenwärtig laufende Konferenz für Weltmission und Evangelisation uns in den letzten Tagen gelehrt hat.“

Das Thema der Konferenz ist „Vom Geist bewegt – zu verwandelnder Nachfolge berufen“.

„Wir alle sind eine Schöpfung Gottes, gemacht nach seinem Bilde“, fuhr er weiter. „Vielfalt ist eine Gabe Gottes an uns. Wir haben die Pflicht, gemeinsam zu Gottes Schöpfung Sorge zu tragen.“

Der Gottesdienst wurde von wunderschönen Gesängen von zwei generationenübergreifenden Chören begleitet.

Gratis Download von Fotos der CWME und begleitender Veranstaltungen (Passwort: WCC)

Fotogalerie mit Bildern der Sonntagsgottesdienste

Dokumente im Zusammenhang mit der Konferenz (auf Englisch)

Weitere Informationen über die Konferenz für Weltmission und Evangelisation