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Albin Hillert/WCC

Albin Hillert/WCC

Junge afrikanische Geistliche, Theologinnen und Theologen sowie Laien sind bereit, die herausfordernden Problem ihres Kontinents und der Welt in Angriff zu nehmen. Dies ging aus einem kürzlich vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) in Partnerschaft mit der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz (AACC) durchgeführten Aufsatzwettbewerb für Autorinnen und Autoren unter 35 Jahren hervor.

Schwerpunkt des Aufsatzwettbewerbs im Rahmen des Pilgerwegs der Gerechtigkeit und des Friedens des ÖRK war der afrikanische Kontext.

Der Wettbewerb bezog sich auf das Dokument Agenda 2063: The Africa We Want (Das Afrika, das wir anstreben) und die Antwort der AACC darauf The Afrika We Pray For (Das Afrika, für das wir beten). Die jungen Autorinnen und Autoren wurden ermutigt, nicht nur zu beten, sondern auch soziale Situationen zu analysieren und Lösungen für die Herausforderungen der Region zu unterbreiten. Die erörterten Pilgerwegs-Themen waren Wahrheit und Trauma, Land und Vertreibung, Geschlechtergerechtigkeit und Rassismus.

Die ausgewählten Aufsätze werden in eine regionale Veröffentlichung zum Pilgerweg aufgenommen, die im Laufe dieses Jahres lanciert wird. Prof. Dr. Isabel Apawo Phiri, stellvertretende ÖRK-Generalsekretärin für Öffentliches Zeugnis und Diakonie und Collins Kudakwashe Shava, Exekutivsekretär für die Jugend der AACC, werden für die Publikation verantwortlich sein und mit den talentierten jungen Menschen arbeiten.

Aufsatzwettbewerb: Verkündigung der Ergebnisse

Der ÖRK erhielt und beurteilte zahlreiche Antworten. Am 8. Januar 2020 verkündete Isabel Apawo Phiri die Ergebnisse. Sie würdigte die hohe Qualität der Beiträge: „Wir haben viele gut geschriebene Aufsätze erhalten, die an sich bereits ein Zeichen der Hoffnung sind für die Fähigkeit der jungen Menschen in Afrika, die Zeichen unserer Zeit zur Sprache zu bringen und Lösungen zu unterbreiten.“

Die Aufsätze feiern die Vielfalt auf dem Kontinent und widerspiegeln die Kirchentraditionen der Autorinnen und Autoren sowie verschiedene Kontexte und Perspektiven. Die Teilnehmenden gehören nicht alle ÖRK-Mitgliedskirchen an; Mitglieder und Geistliche der römisch-katholischen Kirche und charismatischer Kirchen reichten ebenfalls aussagekräftige Beiträge ein. Kein Aufsatz befasste sich direkt mit Rassismus. Hingegen wurde den Themen im Zusammenhang mit Land und Vertreibung große Aufmerksamkeit geschenkt.

Die ausgewählten Autorinnen und Autoren (alphabetisch nach dem Vornamen) und ihre Länder:

Agnim Valery Bitchatou                      Togo
Damon Mkandawire                             Sambia
Elie Sango Nyembo                              Demokratische Republik Kongo
Emmanuel Kwizera                              Ruanda
Godfrey Owino Adera                          Kenia
Grâce Pericles Mongo-Bouya               Demokratische Republik Kongo
Iliya Ogidis Moses                                Nigeria
Malebona Makoetje                              Lesotho
Mberikwazvo Ian Chitambo                 Simbabwe
Moti Daba Fufa                                    Äthiopien
Ntobeko Dlamini                                  Südafrika
Niyonsaba Francoise                            Ruanda
Tendaishe Tlou                                     Simbabwe

Der ÖRK wir die Verfasserin oder den Verfasser des besten Beitrags pro Thema einladen, an ökumenischen Gesprächen zu ähnlichen Themen im Rahmen der 11. Vollversammlung des ÖRK, die für 2021 in Karlsruhe, Deutschland, geplant ist, teilzunehmen.

Geschichten von Herausforderungen und Hoffnung

Um den Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens zu erfassen und erkennen, sind Geschichten wesentlich. Enthalten verschiedene Aufsätze auch solide akademische Analysen, sind es doch die Geschichten – Geschichten, die sich immer wieder mit Wunden befassen, aber auch Geschichten, die das Leben in Gemeinschaft feiern oder von Gelegenheiten des Engagements für transformatives Handeln erzählen – die im Mittelpunkt stehen.

Collins Kudakwashe Shava ist begeistert über die Rolle, die diese besonderen Geschichten und Aufsätze für transformatives Handeln in Afrika spielen können. „Ich freue mich über die hohe Beteiligung an diesem Wettbewerb, über die vielen jungen Menschen, die bereit sind, ihre afrikanischen Geschichten zu erzählen“, sagte er. „Afrika ist unsere Heimat; für uns junge Menschen ist es unsere Zukunft. Bei der Gestaltung unserer Zukunft müssen wir unsere Geschichten erzählen und aufschreiben.“

Eintreten für Menschenwürde

Der Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens ruft die Kirchen auf, sich für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen und die Menschenwürde zu schützen.

Die Ergebnisse dieses Aufsatzwettbewerbs zeigen auf, dass die jungen Menschen in Afrika diesen Aufruf gehört haben. Die Veröffentlichung der Aufsätze in „The Africa We Pray for on a Pilgrimage of Justice and Peace“ wird diesen Aufruf sowohl in Afrika als auch weltweit zusätzlich stärken.

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