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People in the plenary with colourful ribbons in their hands

21. Juni, Johannesburg, Südafrika: Zum Abschluss einer Begegnung auf dem Pilgerweg mit der Schöpfung anlässlich der Zentralausschusstagung des Ökumenischen Rates der Kirchen, die vom 18. bis 24. Juni 2025 unter dem Motto „Pilgerweg der Gerechtigkeit, der Versöhnung und der Einheit“ in Johannesburg (Südafrika) stattfindet, führen Menschen einen gemeinsamen Schlussakt der Einheit und Verpflichtung zu dringenden Klimaschutzmaßnahmen durch. Damit begann auch die Ökumenische Dekade für Klimagerechtigkeit. 

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Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Auftakt dieser besonderen Dekade war die Plenarsitzung von theologischen Reflexionen und dem prophetischen Zeugnis der von sechs Kontinenten stammenden kirchlichen Führungspersonen geprägt, die alle gemeinsam zum offiziellen Beginn der Ökumenische Dekade für Klimagerechtigkeit eine Verpflichtungserklärung zu entsprechenden Maßnahmen abgaben.

„Unsere Lebensweise verschlingt 1,8-mal mehr als die Erde regenerieren kann. Der ökonomische Wandel muss im Herzen beginnen. Die Theologie muss die Jüngerschaft gestalten und die Jüngerschaft muss die Welt gestalten“, sagte Pfarrerin Dr. Charissa Suli, Präsidentin der Unionskirche in Australien bei einer theologischen Reflexion zum „Erlassjahr für Mensch und Erde“.

Die Plenarversammlung unterstrich das biblische Konzept des Erlassjahres als Rahmen für eine systemischen Veränderung—eine Hauptgrundlage der Ökumenischen Dekade für Klimagerechtigkeit. Die Vortragenden riefen die Kirchen dazu auf, bei der Behandlung der Grundursachen für Klimaungerechtigkeit, insbesondere deren unverhältnismäßige Folgen für sozial schwache Gemeinden, über die karitative Hilfe hinauszugehen.

„Wer den Löwen Judas vertritt, muss auch brüllen wie ein Löwe und nicht maunzen wie ein Kätzchen“, erklärte Häuptling Edmund Stuurman, Stammesältester der Khoisan von der Vereinigten Kongregationalistischen Kirche des südlichen Afrika, und forderte damit die Glaubensoberhäupter auf, lieber kühne Maßnahmen zu ergreifen anstatt „Fachsimpeleien in der Öffentlichkeit“ zu betreiben.

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Chief Edmund Stuurman speaking at the plenary

Häuptling Edmund Stuurman von der Vereinigten Kongregationalistischen Kirche des südlichen Afrika hält eine Rede anlässlich einer Begegnung auf dem Pilgerweg mit der Schöpfung im Rahmen der vom 18. bis. 24 Juni 2025 in Johannesburg (Südafrika) unter dem Motto „Pilgerweg der Gerechtigkeit, der Versöhnung und der Einheit“ stattfindenden Zentralausschusstagung des Ökumenischen Rates der Kirchen. Foto: Albin Hillert/ÖRK

Die Versammlung beleuchtete akute Gegebenheiten, mit denen es Gemeinden weltweit zu tun haben, angefangen bei den Inseln im Pazifik, die vom steigenden Meeresspiegel bedroht werden, bis hin zu Wanderarbeitenden in der Landwirtschaft, die extremen Wetterbedingungen schutzlos ausgesetzt sind. Pfarrer Dr. Semisi Turagavou von der Methodistischen Kirche in Fidschi & Rotuma machte darauf aufmerksam, dass manche Inseln innerhalb von 20 Jahren verschwunden sein könnten. Er richtete folgende Frage an die internationale Kirche: „Werdet ihr längsseits unseres Schiffs gehen, bevor es in den Wellen versinkt?“

Auf der von Pastorin Dr. Angelique Walker Smith, ÖRK-Präsidentin von Nordamerika, und Pfarrer François Phiaatae, ÖRK-Präsident des Pazifikraums, moderierten Veranstaltung standen theologische Reflexionen zum „Erlassjahr für Mensch und Erde“ im Vordergrund, denen Buzz-Group-Gespräche und eine von Bischof Julio Murray beseelte Podiumsdiskussion folgten.

Jugendliche Stewards führten die Teilnehmenden in ein Theater-Intermezzo mit einer greifbaren Liturgie über Erdscholle und Saat, bei der sie Faith Sebwas Hymnus vom COP 28 sangen.

Zu den Podiumsgästen gehörten Großarchimandrit Iakovos Krochak (Ökumenisches Patriarchat), Ann Jacob (Evangelisch-Methodistische Kirche der USA), Pfarrerin Dr. Rachel Mash (Anglikanische Kirche des südlichen Afrika), Uhuru Dempers (Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia), und Julia Rensberg (Kirche von Schweden).

Den Abschluss der Plenarsitzung bildeten Worte des Gebets und eine persönliche Verpflichtungserklärung, welche die Teilnehmenden zum Auftakt der Ökumenischen Dekade für Klimagerechtigkeit und im umfassenderen Geist des Erlassjahres auf dem Weg zur Klimagerechtigkeit niederschrieben.

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Steward collects cards with prayers and commitments

Zentralausschuss-Steward Bupe Kibiki von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania sammelt Karten ein, auf die die Menschen im Rahmen einer Begegnung auf dem Pilgerweg mit der Schöpfung sowie zum Auftakt einer Ökumenischen Dekade für Klimagerechtigkeit auf der vom 18. bis. 24 Juni 2025 in Johannesburg (Südafrika) unter dem Motto „Pilgerweg der Gerechtigkeit, der Versöhnung und der Einheit“ stattfindenden Zentralausschusstagung des Ökumenischen Rates der Kirchen Worte des Gebets und persönliche Verpflichtungserklärungen geschrieben haben.  Foto: Albin Hillert/ÖRK