Die Tagung fand vom 13. bis 19. November statt und versammelte junge ökumenische Führungspersonen der ganzen Welt mit dem Ziel, jungen Stimmen Gehör zu verschaffen, dringende globale und lokale Herausforderungen anzugehen sowie gezielte und machbare Strategien für religiöse, von jungen Menschen geführten Initiativen zu entwickeln.
Die jungen ökumenischen Führungspersonen verbrachten Zeit mit Gemeinden, die auf verschiedene Art und Weise unterdrückt und marginalisiert werden. Sie hörten beispielsweise den Erzählungen vertriebener Fischergemeinden zu, die durch Landgewinnungsprojekte der Regierung benachteiligt werden. Es gab auch ein Treffen mit Frauen, die mit HIV und AIDS leben und dadurch unter Stigma, Diskriminierung sowie fehlender medizinischer Betreuung und Versorgung leiden. Die jungen Menschen verbrachten auch Zeit mit den armen Stadtgemeinden, die Naturkatastrophen ausgesetzt sind, und mit Müttern und Familienmitglieder von Menschen, die dem Regime von Duterte zum Opfer gefallen sind.

Von links nach rechts: Grace Aryeequaye, Jonisha Lewinson, Tia Phillip, Spyridoula Fotinis und Cosmin Cîrstea.
Erkundung der Rolle der Kirchen
Besuche bei Kirchen gaben einen Einblick ins Bet- und Gemeinschaftsleben der ÖRK-Mitgliedskirchen, welche die jungen Kommissionsmitglieder in ihre Gemeinden aufnahmen.
Pastor Homar Rubert Distajo von der Vereinigten Kirche Christi auf den Philippinen sprach in seiner Predigt: „Wir alle gehören zur Weltgemeinschaft und sind durch unsere gemeinsame Mission für die Liebe und Gerechtigkeit Christi in einer fragmentierten Welt sowie unser Zeugnis dessen gebunden.“
Er fügte hinzu, dass wir durch unsere Solidarität zueinander Zeugnis der Einheit, für die Christus betete, ablegten – und das sei der Kerngedanke der Ökumene.
Mit diesen Worten richtete er sich an die jungen Menschen: „Die Kirche benötigt Ihre Energie, Ihren Weitblick und Ihren Mut als Hoffnungsträgerinnen und -träger dieser Generation.“
Karen Erina Puimera (Protestantische Kirche in Westindonesien), die Vorsitzende der Kommission, sprach über die Absicht der Kommission, sich mit anderen Kommissionen zusammenzuschließen, um jene Themen in Angriff zu nehmen, die jetzt für die jungen Menschen relevant seien. „Ich bin überzeugt, dass die jungen Vertreterinnen und Vertreter in den beratenden Gremien oder sogar im Zentralausschuss stets die Themen und Erfahrungen junger Menschen auf den Tisch bringen“, sagte sie.
„Ich habe miterleben können, wie die Kirchen auf den Philippinen ihre Solidarität zeigen und wie sie sich für das Wohl anderer opfern, insbesondere für das Wohl jener, die durch die Verordnungen unterdrückt statt unterstützt werden.“

Von links nach rechts: Danil Arakelian (stellvertretender Vorsitzender der Kommission für junge Erwachsene), Brian Muyunga, Faith Justice Angeles, Karen Puimera (Vorsitzende der Kommission für junge Erwachsene) und Eunjae Lee.
Im Sinne der Nächstenliebe
Ann Chris Jacob (evangelisch-Methodistische Kirche, USA), eine stellvertretende Vorsitzende der Kommission, sagte, dass die Kommission Inspiration in den Worten des Nationalen Kirchenrates auf den Philippinen und seinen ökumenischen Partnern finde. Diese sagten, es sei kein Verbrechen, Christus zu folgen und Menschen in Not zu helfen. „Ihr Weg, ihre Advocacy-Arbeit und ihre Verpflichtung zur Nächstenliebe haben uns inspiriert“, sagte sie.
„Da wir uns zum ersten Mal persönlich getroffen haben, war es uns sehr wichtig, mehr über die Arbeit der jungen Erwachsenen hier auf den Philippinen zu erfahren, denn das hilft uns auch dabei, uns in sieben oder acht Jahren zu sehen“, sagte Lorena Catalina Bonilla Garcia (Vereinigung der kolumbianischen Mennonitengemeinden), eine stellvertretende Vorsitzende der Kommission.
Pastor Bjorn Benjamin Varma Warde (Presbyterianische Kirche in Trinidad und Tobago), ein stellvertretender Vorsitzender der Kommission, sagte: „Wir möchten den Stimmen der jungen Menschen Gehör verschaffen, indem wir mit anderen Ausschüssen und mit dem ÖRK zusammenarbeiten.“
Die Erfahrung, die prophetische Stimme der ökumenischen Bewegung auf den Philippinen zu vernehmen und zu erleben, habe ihm die Augen geöffnet. Für ihn ist es die Chance für die jungen Menschen, die nun in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren, ihre Gedanken zu ordnen.
Danil Arakelian (Russische Orthodoxe Kirche), ein stellvertretender Vorsitzender der Kommission, sagte auf die Frage nach den nächsten Schritten: „Die Kommission sollte durch ihre Arbeitsgruppen klare Ziele und Pläne für die nächsten Monate festlegen. Obwohl wir uns im kommenden Jahr vermutlich nicht persönlich treffen werden, werden wir uns online in die Arbeit stürzen.“
Arakelian fügte hinzu: „Ich war zutiefst beeindruckt, wie sich junge Christinnen und Christen auf den Philippinen in der ökumenischen Bewegung engagieren und wie entschlossen sie unter den sozialen Gegebenheiten in ihrem Land ihren Glauben ausleben.“
Diese Versammlung stärkte nicht nur die Bedeutung der Mitwirkung junger Menschen in der Gegenwart und Zukunft der Kirche, sondern betonte auch die transformierende Kraft der Solidarität und Zusammenarbeit. Die jungen Kommissionsmitglieder erhielten Botschaften der Liebe, Gerechtigkeit und Einheit von den lokalen Kirchenverantwortlichen und verpflichteten sich, ihre prophetischen Stimmen zu verstärken und grenzüberschreitende Kontakte zu fördern.
Auf ihrem Rückweg in ihre jeweiligen Länder trägt die Kommission eine gemeinsame Vision der Hoffnung, Einheit und des umsetzbaren Glaubens in die Zukunft.
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