„Wir bedauern zutiefst, dass die Verhandlungen über einen Friedensprozess für Zypern 2017 gescheitert sind und bisher noch nicht wiederaufgenommen wurden“, heißt es in der Erklärung. „Weiterhin sind wir betrübt darüber, dass die türkischen Zyprioten und Zypriotinnen sich ungehindert frei bewegen können und Zugang zu allen Teilen der Insel haben, während die zypriotischen Christen und Christinnen erhebliche Einschränkungen des Zugangs zu den Kirchen und heiligen Stätten im besetzen Gebiet und ihrer Religionsfreiheit erleben müssen.“
Der ÖRK-Exekutivausschuss bekräftigt, dass der Ökumenische Pilgerweg der Gerechtigkeit, der Versöhnung und der Einheit im Kontext der Situation auf Zypern als ein kraftvolles Zeugnis gegen Besetzung und Teilung und gegen Ungerechtigkeit dient.
Die Erklärung fordert mit Nachdruck „alle Führungspersonen sowohl der griechisch-zypriotischen als auch der türkisch-zypriotischen Gemeinschaft auf, vergangene Feindseligkeiten, Teilungen und Ungerechtigkeiten zu überwinden und einen freien und ungehinderten Zugang zu allen Gebetsstätten auf beiden Seiten der geteilten Insel zu unterstützen.“
Das ÖRK-Leitungsgremium ersucht alle relevanten staatlichen und nicht-staatlichen Parteien, sich für eine friedliche Beendigung der Teilung Zyperns, die das Ergebnis einer vor 50 Jahren erfolgten Invasion und Besetzung ist, und für die Aufnahme von Verhandlungen für ein gewaltfreies, erfolgreiches und gerechtes Ergebnis als essenzielle Grundlage für einen nachhaltigen Frieden und eine nachhaltige Entwicklung in der Region einzusetzen.
Die Erklärung fordert mit Nachdruck den UN-Generalsekretär und alle Mitglieder der internationalen Gemeinschaft auf, „den Friedensprozess weiterhin zu unterstützen, zu begleiten und zu ermutigen und ebenfalls den Aufbau von Vertrauen zwischen den Gemeinschaften und die Initiativen zur Friedensförderung der religiösen Autoritäten und Glaubensgemeinschaften auf Zypern zu fördern.“
Der ÖRK appelliert an die türkisch-zypriotischen Behörden, ihre offensichtlich restriktive Handhabung von Anträgen auf Zugang zu christlichen heiligen Stätten und zu Kirchen zur Veranstaltung von Gottesdiensten, die sich auf dem von ihnen kontrollierten Territorien befinden, zu liberalisieren und den freien Zugang zu diesen Stätten sicherzustellen.
Der ÖRK-Exekutivausschuss versammelt sich vom 21. bis 26. November in Paralimni, Zypern, um die Planung für 2025 in Angriff zu nehmen, einschließlich des Budgets und der Umsetzung von ÖRK-Strategien. Im Zentrum der Versammlung steht die Friedenskonsolidierung im Kontext von Besatzung, Krieg und Konflikten.
ÖRK-Erklärung im vollständigen Wortlaut lesen
ÖRK-Vorsitzender: „Was meinen wir, wenn wir davon sprechen, den Mächtigen der Welt die Wahrheit zu sagen?“(ÖRK-Pressemitteilung, 21. November 2024)