Der ÖRK versammelte sich am 27. und 28. Mai in Partnerschaft mit der evangelisch-reformierten Kirche der Schweiz an der Armenian Heritage Conference. Während einer Pressekonferenz während der Veranstaltung forderten sie die internationale Gemeinschaft mit Nachdruck auf, sofort zur Tat zu schreiten.
Pfarrerin Rita Famos, Präsidentin der evangelisch-reformierten Kirche der Schweiz, bemerkte an einer Pressekonferenz, dass die Situation in der Region Arzach/Bergkarabach im Schweizer Parlament ein Thema im Schweizer Parlament war.
Sie forderte einen interreligiösen Dialog zur Erreichung von Kompromissen.
„Aus einer schweizerischen Perspektive ist dies von großer Bedeutung“, sagte Famos.
„Als neutrales Land mit einer Tradition, sich für humanitäre Angelegenheiten einzusetzen, kann die Schweiz eine Vermittlerrolle übernehmen – sie kann verschiedene Regierungen an einen Tisch bringen und sie dazu bringen, aktiv Verantwortung zu übernehmen“, sagte sie.
„Die Idee, Neutralität nicht aus der Distanz, sondern zur Ermöglichung konkreter Handlungen einzusetzen“, sei die Anweisung der Parlamentsabgeordneten gewesen.
Vielfältige Perspektiven
„Was wir zuallererst voneinander lernen müssen, ist zuzuhören“ und Menschen vielfältiger Perspektiven an einen Tisch zu bringen, so Famos.
ÖRK-Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay sagte: „Der Ökumenische Rat der Kirchen hat sich stets mit Bewusstseinsbildung Befasst.
Denn es gibt viele Menschen auf der Welt, die leiden, ohne dass sich andere Menschen darüber bewusst sind. Doch es geht nicht nur um die Sensibilisierung, sondern auch darum, in diesen Situationen die Tatsachen festzustellen, denn oft werden verfälschte Geschichten, Fehlinformation oder Desinformation verbreitet“, sagte Pillay.
„Wir haben uns immer für die Sensibilisierung und Advocacy-Arbeit eingesetzt“, sagte er und fügte hinzu, dass es in der folgenden Phase darum gehe, „Regierungsstrukturen“ sowie Menschen mit Macht und Autorität dazu zu bringen, etwas zu verändern und sich zu Gerechtigkeit und Frieden zu äußern.
Er warnte davor, dass nationalistische Tendenzen viele Kirchen beeinflussten, betonte aber gleichzeitig die starke Rolle geeinter Kirchen.
Wenn die Kirchen konsequent das Evangelium befolgten, hätten sie einen großen Einfluss, sagte er.
„In Zeiten der Polarisierung ist es entscheidend, nicht zur Spaltung beizutragen, sondern zu helfen, die Gräben zu überbrücken, indem man zuhört, Vertrauen aufbaut und aus einer Position moralischer Überzeugung spricht“, sagte der Generalsekretär.
„Wir müssen kirchen-, glaubens- und regionsübergreifend zusammenarbeiten. Diese Einheit schenkt uns Stärke und Glaubhaftigkeit. Wir müssen auch Präsenz zeigen – auf lokaler Ebene engagiert, politisch kundig und global vernetzt.“
Es geht nicht um Macht
„Im Endeffekt“, sagte er, „geht es nicht um Macht – es geht um Beständigkeit, Barmherzigkeit und Mut.“
An der Pressekonferenz waren auch Erzbischof Dr. Vicken Aykazian, stellvertretender Vorsitzender des ÖRK-Zentralausschusses, Dr. Luis Moreno Ocampo, ehemaliger Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, sowie Pfarrerin Rita Famos, Präsidentin der evangelisch-reformierten Kirche der Schweiz, anwesend.
Die hauptsächlich von Armenierinnen und Armeniern bewohnte Region Bergkarabach wird sowohl von Aserbaidschan als auch von Armenien beansprucht.
Die Konferenz zur Erhaltung religiösen, kulturellen und historischen armenischen Erbes in Arzach/Bergkarabach fand am 27. und 28. Mai in Bern statt, wo auch das Schweizer Parlament tagt.
Erzbischof Dr. Vicken Aykazian bemerkte, dass die Konferenz in Bern eine Fortsetzung des Engagements für Arzach/Bergkarabach sei und auf den Bemühungen aufbaue, die im Vorjahr in die Wege geleitet wurden.
„Manchmal vergessen wir die Macht des Gebets“, um den Frieden in der Region zu unterstützen, sagte er und drängte zur Einheit.
Er sagte, dass die Ereignisse in der Region nicht nur Armenierinnen und Armenier betreffe, sondern auch andere Völker wie etwa das kurdische Volk, und ehrte den verstorbenen Papst Franziskus für sein Eintreten für die Region.
Dr. Luis Moreno Ocampo sagte, die Welt dürfe im Kampf gegen das Unrecht nicht aufgeben.
Mehr über die Armenian Heritage Conference (in englischer Sprache)