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Jerusalem 2016. © Marcelo Schneider/ÖRK

Jerusalem 2016. © Marcelo Schneider/ÖRK

Damit Israelis und Palästinenser Seite an Seite und in Frieden leben könnten, brauche es weiterhin Gebete, Advocacy-Arbeit und Maßnahmen geben, schrieb der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, in einem Brief an die ÖRK-Mitgliedskirchen.

Die jährlich stattfindende weltweite Aktions- und Gebetswoche für Frieden in Palästina und Israel beginnt dieses Jahr am 18. September. In der ganzen Welt beten Kirchen um einen gerechten Frieden für die Völker in Israel und Palästina. Das Thema für die Weltwoche lautet dieses Jahr „Barrieren abbauen“.

Die Region sei immer noch von einem Mangel an Frieden, von Besetzung, Gewalt in vielen Formen, Menschenrechtsverletzungen und fehlendem Vertrauen zwischen zwei Völkern und drei Religionen gekennzeichnet, so Tveit.

„Im israelisch-palästinensischen Kontext lässt uns das Bild der Barrieren an die Mauer denken, die sowohl Israelis von Palästinensern als auch viele Palästinenser von ihren Familien, ihrem Land und ihrer Gemeinschaft trennt“, schrieb er. „Sie ist ein tragisches Denkmal für das Versagen, einen gerechten Frieden zu schaffen.“

Die Aktionswoche konzentriert sich nicht nur auf die Mauer, sondern auch auf die vielen anderen Barrieren zwischen Israelis und Palästinensern: Barrieren des Misstrauens und der Feindseligkeit; Barrieren des Antisemitismus und der Islamophobie; Barrieren des Egoismus und Anspruchsdenkens, reflektierte Tveit. „Viele ÖRK-Mitgliedskirchen haben einem gerechten Frieden in Israel und Palästina einen hohen Stellenwert in unseren Bestrebungen und unseren Gebeten eingeräumt“, schrieb er. „Die weltweiten kirchlichen Bemühungen, eine durch die Perspektive von Christinnen und Christen in Palästina und Israel informierte Aufmerksamkeit und Advocacy-Arbeit zu fördern, nehmen stetig zu.“

Vom 12. bis 14. September hielten der ÖRK und der Nationale Kirchenrat der USA (NCCCUSA) in Virginia (USA) eine gemeinsame Konsultation zum Heiligen Land ab. In einer gemeinsamen Erklärung forderten ÖRK und NCCCUSA ein Ende des Kreislaufs der Gewalt. „Wir fordern ein Ende der Besetzung und der illegalen Ausweitung der Siedlungen auf besetztem Land mit all ihren weitreichenden und sich verschlimmernden Konsequenzen für das palästinensische Volk – aber auch für Israel und die gesamte Region“, heißt es in der Erklärung. „Wir fordern vollen Respekt und den Schutz von Menschenrechtsaktivisten, das Recht, die Wahrheit zu verkünden, Besorgnis auszudrücken und demokratische, gewaltlose Maßnahmen für Gerechtigkeit und Frieden zu ergreifen.“

Brief von Pastor Dr. Olav Fykse Tveit anlässlich der Weltwoche für Frieden in Palästina und Israel 2016 (in englischer Sprache)

Weltwoche für Frieden in Palästina und Israel

Barrieren abbauen – Liturgie-Vorschläge (in englischer Sprache)

Erklärung der Generalsekretäre Pastor Dr. Olav Fykse Tveit (ÖRK) und Jim Winkler (NCCCUSA) vom 14. September 2016

ÖRK-Solidarität mit Kirchen im Nahen Osten