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Pfarrer Norman Tendis, ÖRK-Referent für Ökonomie des Lebens Foto: ÖRK/Marcelo Schneider

Pfarrer Norman Tendis, ÖRK-Referent für Ökonomie des Lebens Foto: ÖRK/Marcelo Schneider

Als am 10. März 157 Menschen beim Absturz eines Flugzeugs der Ethiopian Airlines kurz nach dem Start in der Nähe der Stadt Addis Abeba ums Leben kamen, drückte der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) sein tief empfundenes Mitgefühl aus und schloss die Hinterbliebenen in seine Gebete ein.

Das Flugzeug war auf dem Weg nach Nairobi, Kenia, wo am Montag die UN-Umweltversammlung begann. Unter den Toten befinden sich Umweltschützer und Angestellte der UN, darunter auch Pfarrer Norman Tendis, ÖRK-Referent für Ökonomie des Lebens. Tendis war maßgeblich daran beteiligt, Kirchen vor Ort dabei zu helfen, ihre wirtschaftlichen Mittel in den Umweltschutz zu investieren.

Im Namen der ÖRK-Gemeinschaft brachte ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit seine tiefe Trauer zum Ausdruck. „Wir sprechen den Angehörigen unser aufrichtiges Beileid über den Tod all der Menschen an Bord des Flugzeugs aus. Besonders bekümmert sind wir über den Verlust unseres Pfarrers Norman Tendis, der sich leidenschaftlich für Gerechtigkeit in Ökonomie und Umweltschutz einsetzte.“

Gedenkandacht in der Kapelle des Ökumenischen Zentrums am 11. März. Foto: Ivars Kupcis/ÖRK

Tveit sagte, Tendis, der sich auf dem Weg zur UN-Umweltversammlung befand, habe intensiv mit Kolleginnen und Kollegen an der Erstellung eines „Leitplans für Kirchengemeinden, kirchliche Gemeinschaften und Kirchen für eine Ökonomie des Lebens und für Umweltgerechtigkeit“ (Roadmap for Congregations, Communities and Churches for an Economy of Life and Ecological Justice) gearbeitet, den er am Montagmorgen vorstellen sollte.

„Das war seit vielen Jahren seine Vision und seine Leidenschaft. Es inspirierte ihn besonders, dass er dies in seiner Funktion als evangelischer Pfarrer in Österreich umsetzen konnte“, sagte Tveit.

Tveit zufolge gab Tendis all denen Orientierung, die ihren Lebensunterhalt als Kleinbauern verdienten oder diese förderten. „Norman unterstützte klimaschonende Mobilität, ethische Investitionen und auch sonst alles, was unser Leben nachhaltiger machen konnte.“

Foto: Ivars Kupcis/ÖRK

Laut Tveit traf sich der ÖRK mit Trauernden zum Gebet für die Angehörigen der Opfer. „Möge Gott Euch und Euren Familien in dieser leidvollen Zeit Kraft schenken“, sagte er. „Wir hoffen, dass die Geistlichkeit der Kirchen weltweit daran mitwirken können, den Angehörigen und allen, die den plötzlichen Tod dieser Menschen betrauern, Trost zu spenden.“

Die stellvertretende ÖRK-Generalsekretärin, Prof. Isabel Apawo Phiri, erinnert sich: „Norman setzte seine Worte stets in die Tat um. Er war tief in seiner Kirchengemeinde verwurzelt und ihr stark verbunden, und es lag ihm viel daran, die ökumenische Familie auf breiter Ebene an seinen Erfahrungen und seiner Vision teilhaben zu lassen. Sein Augenmerk und seine Begeisterung richtete er darauf, wie die einzelnen Kirchen vor Ort zur ökonomischen und ökologischen Gerechtigkeit auf den Märkten, in den Gemeinden, zwischen den Nationen und mit der Erde beitragen können.“

Prof. Isabel Apawo Phiri bei der Gebetsandacht in Genf am 11. März. Foto: Ivars Kupcis/ÖRK

Tveit fügte hinzu: „Wie wir erfahren haben, befanden sich an Bord viele Mitglieder von anderen Organisationen, von der UN und von Nichtregierungsorganisationen, die alle zur selben Umweltversammlung wollten. Normans Verlust wiegt schwer für seine Angehörigen und seine Kirche, für seine Kolleginnen und Kollegen sowie für die Gemeinschaft beim ÖRK, aber auch für die dringliche Aufgabe, Gottes Schöpfung zu schützen und zu hegen. Dieses tragische Unglück ist auch für viele Kolleginnen und Kollegen bei den Organisationen, mit denen wir eng zusammenarbeiten, ein schwerer Schlag. Wir haben etliche Fachleute verloren, die sich auf der ganzen Welt für Nachhaltigkeit und Umweltschutz engagiert haben.“

Tveit möchte heute und an den kommenden Trauertagen Gebete sprechen. „Wir werden für die Heilung dieses schweren Verlusts beten, der auf dem gesamten Erdball zu spüren ist“, sagte er.

Lesen Sie die Botschaft des ÖRK-Generalsekretärs bei der Andacht in Genf am 11. März

"Pfarrer Norman Tendis unter den Opfern des Flugzeugabsturzes" - Evangelische Kirche in Österreich, Pressemitteilung vom 11. März (auf Deutsch)

The Roadmap for Congregations, Communities and Churches for an Economy of Life and Ecological Justice (Der Leitplan für Kirchengemeinden, kirchliche Gemeinschaften und Kirchen für eine Ökonomie des Lebens und für Umweltgerechtigkeit) (auf Englisch)

Fotos von der Gebetsandacht für die Opfer des Flugzeugabsturzes der Ethopian Airlines

Posts von Pfarrer Norman Tendis auf dem ÖRK-Blog:

As Reformation jubilee ends, it's time for a reformation of the economy! (Das Jubiläum der Reformation geht zu Ende. Nun ist an der Zeit für eine Reformation der Wirtschaft!) (auf Englisch)

Intercultural community garden “Rainbow Land” (Interkultureller Gemeindegarten „Regenbogenland“) (auf Englisch)