„Während unserer letzten Tagung in Abuja, Nigeria wurden wir über die aktuellen Entwicklungen des Kampfes für Frieden und Versöhnung in Kolumbien informiert“, sagte er. „Wir haben etwas über die wichtige Aufgabe erfahren, die die Kirchen in diesem Kampf übernehmen können.“
Als der ÖRK eine Einladung der kolumbianischen Kirchen und der Regierung erhielt, die Tagung des Exekutivausschusses in Bogota auszurichten, sei innerhalb kürzester Zeit die Entscheidung gefallen, dieser Einladung nachzukommen, so Bedford-Strohm.
„Unser Besuch findet zu einer Zeit statt, in der die kolumbianische Regierung, die Kirchen und die Menschen bei der Gestaltung, Umsetzung und Fürsprache für einen Friedensplan im Land zusammenarbeiten“, sagte er. „Wir sind nach Kolumbien gekommen, um unserer ökumenischen Überzeugung Nachdruck zu verleihen, dass Gewalt niemals eine Lösung sein kann, sondern nur Verlierer und neues Leid hervorbringt.“
Bedford-Strohm bedankte sich nicht nur bei seinen kolumbianischen Gastgebern und seinen Kolleginnen und Kollegen, sondern sprach auch über seine Sicht auf eine verwundete Welt und die Forderungen gegenüber den Kirchen.
„Ich schließe mit dem Aufruf, in den Kämpfen der Welt Stellung zu beziehen und ein Zeichen der Hoffnung zu setzen“, sagte er. „In Gesellschaften, in denen die Bürgerinnen und Bürger oft Desinteresse oder eine Abneigung gegenüber der Politik an den Tag legen, müssen die Kirchen mit gutem Beispiel für ein gesellschaftliches Engagement vorangehen.“
Menschen christlichen Glaubens müssten eine Quelle der Solidarität für an den Rand gedrängte und benachteiligte Menschen sein, aber auch für die Umwelt insgesamt, deren Verletzlichkeit immer stärker zunehme, sagte Bedford-Strohm nachdrücklich. „Die Politik ist eine unverzichtbare, oft sogar entscheidende Dimension dieser Fürsprache“, sagte er. „Die Tatsache, dass wir in dieses um einen nachhaltigen Frieden kämpfende Land eingeladen wurden, lässt erkennen, welch große Verantwortung wir haben.“
Der ÖRK-Exekutivausschuss tagt vom 6. bis 11. Juni in Bogotá, Kolumbien. Das Leitungsgremium wird sich nicht nur mit den geschäftlichen Angelegenheiten des ÖRK befassen, sondern auch mit dem Leben und dem Zeugnis der Kirchen auf dem Pilgerweg der Gerechtigkeit, der Versöhnung und der Einheit.
Begrüssungsworte des ÖRK-Vorsitzenden im Zuge der Exekutivausschusses-Sitzung in Bogota, Kolumbien
ÖRK-Exekutivausschusstagung in Kolumbien: Fokus auf Leben und Zeugnis der Kirchen
ÖRK-Generalsekretär an Exekutivausschuss: „In Christus werden alle Dinge zusammengehalten“