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WCC central committee moderator Dr Agnes Abuom

Dr. Agnes Abuom, die Vorsitzende des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen, spricht zu den Teilnehmenden an der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe.

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Abuom sprach über die Herausforderungen, mit denen die ÖRK-Mitgliedskirchen seit der letzten Vollversammlung vor acht Jahren konfrontiert gewesen seien, und fasste ihre Hoffnungen für diese Vollversammlung zusammen. „Im besten Fall feiern wir mit der Vollversammlung auf spirituelle Art und Weise die Kraft der Liebe Gottes, die unseren Geist und unsere Herzen erneuert, damit wir eine Kraft der Gegenkultur werden können, die von Solidarität mit den vulnerabelsten Menschen und der Schöpfung Gottes angetrieben ist“, sagte sie.

„Hören Sie den jungen Menschen unter uns genau zu“, mahnte sie und wies darauf hin, dass viele junge Menschen voller Sorge um Gerechtigkeit, Frieden und die Zukunft unseres Planeten seien und sich dafür engagieren würden. „Sie sind die einzige Generation, die die ersten katastrophalen Auswirkungen der Klimakrise selbst miterlebt und gleichzeitig als letzte Generation etwas unternehmen kann, um die globale Erderwärmung noch zu stoppen.“

Die Vollversammlung tagt unter der Überschrift „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“. Abuom sprach darüber, dass Christi Barmherzigkeit und Liebe für die Menschen an den Rändern der Gesellschaft durch die verschiedenen Aspekte der Vollversammlung auf verschiedene Art und Weise hervorgehoben werden würden, unter anderem in den Morgenandachten, den thematischen Plenarsitzungen und den Diskussionen in den so genannten „Home groups“.

Ein wichtiges Merkmal einer ÖRK-Vollversammlung, das überall Anwendung finden muss, ist das Konsens-Prinzip in der Entscheidungsfindung. „Dieses starke Bekenntnis zur Einheit der Kirche und der Einheit der Menschheit, und unsere Bereitschaft, durch die Kraft des Heiligen Geistes nach einer gemeinsamen Überzeugung zu suchen, wird unsere Beratungen und Erörterungen entsprechend des Konsensverfahrens prägen“, sagte Abuom. „Ich vertraue darauf, dass das Thema der Vollversammlung zusammen mit dem Konsensverfahren und unserem gemeinsamen Bekenntnis, den Weg in Einheit fortsetzen zu wollen, uns auch helfen wird, die Spannungen und Schwierigkeiten auf konstruktive Art und Weise anzugehen, die die Menschheit derzeit spalten.“

Am Ende der 10. ÖRK-Vollversammlung 2013 in Busan haben die ÖRK-Mitgliedskirchen einander aufgerufen, mit auf einen „Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens“ zu kommen und sich am transformativen Handeln zu beteiligen. Dieser Pilgerweg habe sich auf vier zentrale Themenbereiche konzentriert: die Klimakrise und die Bewahrung der Schöpfung; wirtschaftliche Ungerechtigkeit und das Ringen um eine Ökonomie des Lebens; Gewalt und Kriege und das Engagement für einen gerechten Frieden durch Friedenskonsolidierung und Versöhnung; sowie Rassismus, ethisch begründeten Stolz und die Unterdrückung von Frauen und die Bekräftigung der Menschenwürde.

„Wir können und müssen mutig und prophetisch sein, und uns für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen“, erklärte Abuom. „Die Liebe Christi zu verkündigen und für die Würde aller Menschen und das Überleben der Schöpfung zu kämpfen, ist unsere Berufung und unsere Mission in dieser Welt.“

„In der Liebe Christi liegt der Schlüssel zu unserer Einheit“, sagte sie und ermutigte die Delegierten und Mitgliedskirchen, „weiterhin gemeinsam als Pilgernde auf dem Weg der Gerechtigkeit und des Friedens unterwegs [zu] sein, [zu] beten und [zu] arbeiten, um Heilung, Versöhnung und Einheit für alle zu erreichen“.

Livestream der 11. Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland

Fotos von der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland

Die 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland