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Foto: Albin Hillert/ÖRK

Foto: Albin Hillert/ÖRK

Der Exekutivausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), der diese Woche in Uppsala (Schweden) tagt, hat die Berichte von der Vorsitzenden des ÖRK-Zentralausschusses, Dr. Agnes Abuom, und von ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit entgegen genommen.

Abuom sprach in ihrem Bericht über das Thema der Tagung: „Gemeinsam beten, unterwegs sein, arbeiten und erinnern“.

Neben einer kurzen Zusammenfassung der Geschichte des ÖRK berichtete Abuom über eine Reihe von Themen und globalen Entwicklungen, die für die Gebete, die Pilgerwege und das Engagement des ÖRK von Bedeutung sind. „Wellen populistischen Nationalismus stellen eine Gefahr für das Leben und die Würde der Menschen dar. Sie untergraben aber auch die bis zum heutigen Tag erreichten demokratischen Rechte und Menschenrechte, für die sich der ÖRK seit Jahrzehnten einsetzt“, erklärte sie.

Auch Kriege würden unvermindert fortgeführt und sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt nehme zu, sagte sie weiter. „Denken Sie nur an die Millionen von traumatisierten Menschen in unserer heutigen Welt und an die Kinder, die aus diesen Gewaltakten hervorgehen.“

Sie kommt zu dem Schluss: „Es scheint einen Zusammenhang zu geben zwischen dem Abschied von demokratischen  und religiösen Werten und von ethischen Vorstellungen einerseits und der zunehmenden Gewaltbereitschaft und dem moralischen Verfall in der Gesellschaft andererseits.“

Tveit richtete seinen Blick ebenfalls in die Vergangenheit und in die Zukunft. „Die ökumenische Bewegung wurde – wie ich finde zu Recht – immer so verstanden, dass sie betont, dass wir aufgerufen sind, als Jüngerinnen und Jünger im Hier und Jetzt für die Verwandlung der Welt nach Gottes Willen zu leben“, erklärte er. „Gott will, dass die Welt glaubt, empfängt, erneuert und vereint wird in Gottes Liebe.“

Tveit mahnte, dass wir uns unserer Berufung und unseres Strebens nach Gerechtigkeit und Frieden wieder bewusst werden und uns diesem erneut verschreiben müssten. „Die Zeit vergeht und mit der Zeit vergehen wir“, sagte er. „Und trotzdem bleiben wir eins mit den vielen Gläubigen, die uns vorausgegangen sind, jenen, die ihre Hoffnung zum Ausdruck gebracht haben als Vorahnung und Erwartung ihrer Teilhabe an Gottes Mission.“

Der ÖRK bringe Zeichen der Hoffnung auf ganz unterschiedliche Art und Weise zum Ausdruck, so Tveit weiter. „Wie aber können wir noch klarer zum Ausdruck bringen, dass diese Hoffnung von Christi Liebe genährt und aufrechterhalten wird?“, fragte er. „Wir tun das auf ganz unterschiedliche Art und Weise, in unserem täglichen Wirken als Kirchen und als Gemeinschaft von Kirchen – ja sogar über die Grenzen des ÖRK hinaus.“

Tveit erklärte, dass er während seiner Besuche in Jamaika, Barbados, Trinidad und Antigua ganz wichtige Beiträge dieser Region zum Leben der weltweiten Gemeinschaft habe beobachten können.

„Die Kirchen in der Karibik sind solide Zentren für Gottesdienst, Spiritualität und Ausbildung“, erzählte er. „Viele dieser Kirchen können auf wichtige Erfahrungen aus der Vergangenheit zurückblicken und zurückgreifen, insbesondere mit Blick darauf, wie die Kirchen zur Befreiung, zur Gemeinschaft und Einheit der Befreiten beigetragen haben, und darauf welche Rolle die Kirchen auch im Aufbau der freien Nationen gespielt haben.“

Ansprache der Vorsitzenden im Wortlaut: Gemeinsam beten, unterwegs sein, arbeiten und erinnern (in englischer Sprache)

Bericht des Generalsekretärs (in englischer Sprache)

ÖRK-Exekutivausschuss versammelt sich in Uppsala, Schweden (ÖRK-Pressemitteilung vom 1. November 2018)

Für weitere Informationen und um Interviewtermine zu vereinbaren kontaktieren Sie bitte: ÖRK-Kommunikationsdirektorin Marianne Ejdersten; E-Mail: [email protected] Mobil: +41 79 507 63 63