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WCC delegation meets Palestinian president Mahmoud Abbas

24. November 2022, Ramallah, Palästina: Der geschäftsführende Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Priester Prof. Dr. Ioan Sauca (links), ist zum Gespräch bei Palästinenserpräsident Mahmud Abbas (rechts) zu Gast.

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Der Palästinenserpräsident dankte den Kirchen für ihre fortwährende Unterstützung des palästinensischen Volkes. „Wir sind ein Volk“, sagte Abbas. „Alle Kirchen sind heilige Orte für uns.“

Abbas unterstrich, dass Jerusalem für drei Religionsgemeinschaften eine heilige Stadt sei. „Eine Stadt für alle und eine Stadt, in der es Platz für alle gibt“, sagte er. „Die Besatzung muss beendet werden und wir müssen in guter Nachbarschaft und als Freundinnen und Freunde zusammenleben“, forderte er.

Abschließend sprach er einer Einladung aus: „Kommen Sie uns besuchen. Kommen Sie und sehen Sie selbst. Wir brauchen die Solidarität der Kirchen in aller Welt.“

Sauca bekräftige die Worte des Präsidenten und erklärte, dass es die Rolle der Kirchen sei, Zeugnis abzulegen in der Welt und für Gerechtigkeit und Frieden einzutreten. Er erläuterte die verschiedenen Initiativen des ÖRK für Frieden und Versöhnung im Nahen Osten und darüber hinaus.

Sauca erklärte: „Wir glauben, dass Frieden nur in Zusammenarbeit mit den jeweils anderen erreicht werden kann. Als Gemeinschaft von Kirchen sind wir aufgerufen, den Prozess zur Umsetzung eines gerechten Friedens zu unterstützen.“ 

Und weiter sagte er: „Wir sind überzeugt und sehen, dass die Kirchen vor Ort eine wichtige Rolle im Engagement für Frieden und Gerechtigkeit für beide Seiten des Konflikts spielen können und das auch tun. Es ist wichtig, die Kirche und christliche Präsenz in der Region zu stärken, damit sie ein überzeugendes Zeugnis für Frieden ablegen kann.“

„Keinem Volk sollten seine Rechte verwehrt werden und erst recht sollten keinem Volk über Generationen hinweg seine Rechte verwehrt werden“, führte er aus. 

„Bei dem ungelösten Konflikt in Israel und Palästina geht es vor allem um Gerechtigkeit, und so lange keine Gerechtigkeit herrscht, die eine Vorbedingung für Frieden ist, kann kein Frieden einkehren“, sagte er. „Israels Besatzung Ostjerusalems, des Westjordanlandes und des Gazastreifens dauert inzwischen fast 55 Jahre an, was bedeutet, dass schon mehrere Generationen unter dieser Lebensrealität gelitten haben.“ 

Durch das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) versucht der ÖRK seit 2002 und bis heute, den Kindern auf ihrem täglichen Weg zur Schule ein Gefühl von friedfertiger Sicherheit zu ermöglichen. 

EAPPI feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Im Laufe dieser zwei Jahrzehnte haben die ÖRK-Mitgliedskirchen mehr als 1.800 ökumenische Begleitpersonen aus 25 Ländern rekrutiert, die sich jeweils drei Monate lang im Westjordanland engagiert haben. 

Begleitet wurde Sauca bei seinem Besuch von Dr. Audeh Quawas, einem Mitglied des ÖRK-Exekutivausschusses, Marianne Ejdersten, der Direktorin der ÖRK-Kommunikationsabteilung, und Yusef Daher, dem Koordinator des Verbindungsbüro des ÖRK in Jerusalem. 

Streben nach gerechtem Frieden: Historisches Treffen von geschäftsführendem ÖRK-Generalsekretär und israelischem Präsidenten Itzchak Herzog (ÖRK-Pressemitteilung vom 23. November 2020)

Ecumenical Accompaniment Programme in Palestine and Israel commemorates 20-year anniversary: 1,800 accompaniers from 25 countries (ÖRK-Pressemitteilung vom 23. November 2022)

Beratungsausschuss für Verbindungsbüro in Jerusalem plant auf erster vorbereitender Tagung für die Zukunft (ÖRK-Pressemitteilung vom 24. November 2022)

Fotos vom Besuch des ÖRK im Heiligen Land, November 2022