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Isabel Apawo Phiri, beigeordnete ÖRK-Generalsekretärin und Nadine Bowers-Du Toit, außerordentliche Professorin am Institut für Praktische Theologie und Missiologie der Universität Stellenbosch (Südafrika). Foto: Matthew Ross/ÖRK

Isabel Apawo Phiri, beigeordnete ÖRK-Generalsekretärin und Nadine Bowers-Du Toit, außerordentliche Professorin am Institut für Praktische Theologie und Missiologie der Universität Stellenbosch (Südafrika). Foto: Matthew Ross/ÖRK

Die beigeordnete Generalsekretärin des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Isabel Apawo Phiri hat einen Gastvortrag zum Thema ökumenische Diakonie bei der Afrikanischen Konferenz für Diakonie und Entwicklung gehalten.

Die Konferenz fand unter der Überschrift „Diakonie, Gemeinschaft und Entwicklung: Neue Theorien für Soziale Gerechtigkeit und Inklusion entdecken“ statt.

Phiris Vortrag gründete sich auf ein Dokument mit dem Titel „Zu transformativem Handeln aufgerufen: Ökumenische Diakonie“, das der Ökumenische Rat der Kirchen gemeinsam mit der ACT Alliance und dem Lutherischen Weltbund verfasst hatte.

Diakonie sei eine zwingende Notwendigkeit für die Kirche, auf lokaler, nationaler, regionaler und globaler Ebene, sagte Phiri. „Die Kirchen haben sich durch die Jahrhunderte immer im Bereich Diakonie engagiert. Verständnis und Praxis des Begriffs mögen je nach Epoche und Kontext unterschiedlich sein, aber Diakonie sei immer gekennzeichnet von einer Haltung des selbstlosen Dienens und des gelebten Engagements für Gerechtigkeit und Frieden.”

Sowohl das theologische als auch das biblische Verständnis von Diakonie ist in den 70 Jahren praktizierter Diakonie durch den ÖRK klar formuliert worden, so Phiri. Doch gerade jetzt, wo der ÖRK Feedback und Kommentare zu seiner neuesten Veröffentlichung über Diakonie erhält, muss unser Verständnis von Diakonie an die sich wandelnde Situation in der Welt wieder neu angepasst werden.

„Diakonie lässt uns eintauchen in die Gebrochenheit und das Leid dieser Welt“, sagte sie. „Diakonie kann nicht losgelöst von Frieden, Gerechtigkeit und Transformation betrachtet werden.“

Prophetische Diakonie müsse Glaubensgemeinschaften herausfordern, konkrete, kontextbezogene Strategien im Kampf gegen die Ursachen individuellen, strukturellen und allumfassenden Leides zu entwickeln, so Phiri weiter. „Diakonie lehnt eine falsche Dichotomie von Dienst und Gerechtigkeit ab“, sagt sie. „Diese Einheit von Dienst und Gerechtigkeit ist im Leben und Wirken Jesu deutlich erkennbar.“

Wir gehen in einer Weise auf die direkten Nöte der Menschen ein, die sie in die Lage versetzt, selbst Triebkraft für Veränderung zu werden, erklärt Phiri. „Unsere Diakonie des direkten Dienens muss transformativ sein und die Menschen würdigen, denen wir dienen“, sagt sie. „Unser Handeln muss Teil eines Kreislaufs der Selbstkompetenz sein, der die betroffenen Menschen und Gemeinschaften in den Mittelpunkt stellt, so dass sie für sich eintreten und ihre Entwicklung und ihren Dienst selbst in die Hand nehmen können.“

ÖRK-Dokumente zum Thema Öffentliches Zeugnis und Diakonie