Ein Teil der Referenzgruppe nahm vom 13.–15. Oktober auch an einem Seminar über indigene Spiritualität, Landrechte und Klimagerechtigkeit teil. Die Teilnehmenden des Seminars tauschten Artikel, Gedichtlesungen und Erzählungen aus und führten Gespräche mit ÖRK-Vertretenden der Kommission für Klimagerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung. Es wurde auch eine Übersicht über klimabewusste Bankgeschäfte und die Auswirkungen dessen auf Kinderrechte präsentiert.
Das Seminar, mit dem Titel „Am Schnittpunkt indigener Spiritualität, indigener Rechte und Klimagerechtigkeit – Ein Treffen des ökumenischen Netzwerkes indigener Völker“, wurde mit einer Förderung des Auswärtigen Amts Deutschlands unterstützt.
Klimagerechtigkeit ist untrennbar mit den Menschenrechten indigener Völker verbunden, besonders im Hinblick darauf, dass 20–25 % der Landfläche der Erde von indigenen Völkern bewohnt wird. Auf 80 % dieses Gebiets findet die verbleibende Artenvielfalt der Erde Zuflucht.
Das Treffen und das Seminar setzten sich mit den Wechselbeziehungen zwischen der Spiritualität indigener Völker, indigenen Rechten und Klimagerechtigkeit auseinander.
„Dieses Treffen war eine ideale Gelegenheit für indigene Menschen, um Erfahrungen aus der ganzen Welt zu teilen und sich damit auseinanderzusetzen“, sagte Prof. Dr. Anne Pattel-Gray aus Australien. „Doch wir haben im Gespräch erkannt, dass wir in weiterer Folge sehr strategisch vorgehen müssen. Wir wissen es zu schätzen, dass der Ökumenische Rat der Kirchen für Raum und Inklusion sorgt, dass wir aus der Peripherie ins Zentrum gerückt sind. Nun müssen wir dafür sorgen, dass unsere Teilnahme von Relevanz ist und für Veränderung sorgt, und die Weisheit indigener Völker in den Fokus, zu den Kirchen bringen. Man muss sich nur anschauen, wie wir gemeinsam für einen Glaubenswandel sorgen können.“
Pastorin Dr. Kuzipa Nalwamba, ÖRK-Programmdirektorin für Einheit, Mission und ökumenische Ausbildung, sagte, dass die Referenzgruppe Ökumenisches Netzwerk indigener Völker unter anderem die Leitposition bei der kritischen Neubetrachtung und Neugestaltung des Pilgerwegs der Gerechtigkeit, der Versöhnung und der Einheit übernehmen würde, um sicherzustellen, dass dabei indigene theologische Erkenntnisse und Spiritualität berücksichtigt werden.
„Im Hinblick darauf, dass der Begriff des Pilgerwegs koloniale Konnotationen in sich trägt, die zur Marginalisierung indigener Gemeinschaften führen, wird die Referenzgruppe die strategische Priorität des Ökumenischen Rates der Kirchen ‚Mission von den Rändern und dekoloniale Diskurse‘ unterstützen, um indigenen Stimmen und Perspektiven Gehör zu verschaffen und in den Fokus zu rücken und so das Missionsparadigma ‚Gemeinsam für das Leben‘ umzusetzen“, sagte Nalwamba.

Photo: WCC
Lori Ransom, ÖRK-Beraterin für indigene Völker, sagte: „Ich bin nach diesen Treffen begeistert über das Engagement, das alle Mitglieder der Referenzgruppe für die anstehende Arbeit an den Tag legen. Sie brachten unermessliches Wissen, Erfahrung und Leidenschaft in unsere Gespräche ein. Uns erwartet Folgendes: Die Mitgliedskirchen dürfen sich 2025 auf eine Publikation mit Artikeln, Gedichten, Musik und Kunst aus dem Seminar über indigene Spiritualität, Landrechte und Klimagerechtigkeit freuen.“
Ökumenische Netzwerk indigener Völker
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Kommission für Weltmission und Evangelisation